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Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin
Autoren: Liz Fielding
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sind schon da und werden sie so bald wie möglich ins Krankenhaus bringen. Ich dachte nur, dass Sie darüber gern Bescheid wüssten.“
    „Ja, danke, Sally, aber ich gehe lieber mal hinunter und sehe nach, ob für das Wohl der Kundin auch alles in unserer Macht Stehende getan wird.“ Als sich die Assistentin daraufhin räusperte, wandte sich India noch einmal um.
    „Dafür ist bereits gesorgt.“
    „Wie bitte?“
    „Da Sie nicht da waren, hat JD die Sache übernommen.“
    „JD?“ Fragend runzelte India die Stirn.
    „JD ist Jordan Farraday. Seine Angestellten nennen ihn so, hat er gesagt.“
    „Jordan Farraday ist schon hier? Im Warenhaus?“ India war wie vom Donner gerührt.
    „Punkt zehn Uhr ist er unten ins Parkhaus gefahren. Sagten Sie nicht, Sie würden ihn irgendwann im Lauf des Tages erwarten?“
    „Ja, ich dachte, er würde mir telefonisch Bescheid geben, wann er kommt. Dass er einfach so auftaucht – unangemeldet! –, hätte ich nicht gedacht.“
    „Natürlich habe ich den Mann vom Sicherheitsdienst trotzdem gebeten, ihn heraufzuschicken. War das falsch?“
    Abwehrend hob India die Hand. „Nein, nein.“
    „Ich habe ihm eine Tasse Kaffee angeboten und ihn dann in Ihr Büro geführt. Wir haben ja sonst keinen anderen Platz mehr“, fügte Sally leicht vorwurfsvoll hinzu, und India konnte es ihr nicht verdenken.
    Dabei hatte es sich so gut angehört, als Romana vorschlug, die Büroflächen zu reduzieren und die Aufenthaltsräume des Personals in die Vorstandsetage zu verlegen, damit unten mehr Verkaufsfläche entstand. Und warum hätten sie noch damit warten sollen? India hatte gehofft, wenn sie die Bauarbeiter jetzt gleich ins Haus holte, würden die Geräuschkulisse, der Staub überall und der Umstand, dass sie Jordan Farraday kein eigenes Büro zur Verfügung stellen konnte, seine Anwesenheit auf ein Minimum reduzieren. Schließlich brauchte sie dringend Zeit und wollte nicht, dass ihr Widersacher sie dabei auf Schritt und Tritt verfolgte.
    „Es tut mir leid, Sally“, erklärte India schließlich. „Natürlich haben Sie genau das Richtige getan. Aber nur weil Jordan Farraday in meinem Büro saß, mussten Sie doch nicht gleich so tun, als würde er das Warenhaus bereits leiten. Dass wir in der Babywarenabteilung womöglich bald Zuwachs bekommen, ging ihn nun wirklich nichts an.“
    „Das hat er gar nicht von mir erfahren. Eine der Verkäuferinnen kam mit der Neuigkeit hier hereingestürmt, und er … nun … Wie soll ich sagen? … hat die Sache in die Hand genommen“, erklärte Sally ein wenig atemlos.
    „Großartig!“, sagte India spöttisch und musste selbst erst einmal tief durchatmen. „Ich glaube, ich gehe jetzt trotzdem nach unten und sehe nach dem Rechten.“ Damit hatte sie es allerdings nicht eilig. Ganz im Gegenteil, urplötzlich wäre sie am liebsten ganz woanders gewesen, zum Beispiel zu Hause im Bett. „Wünschen Sie sich manchmal auch, der Wecker hätte morgens nicht geklingelt, Sally, und Sie würden den ganzen Tag verschlafen?“
    „Manchmal schon, aber nicht heute, das kann ich Ihnen versprechen. Einen Mann wie JD Farraday hätte ich um nichts in der Welt verpassen wollen.“
    „Na, das fehlt mir noch! Meine Sekretärin hat sich in den Kerl verguckt, der mir das Warenhaus wegnehmen will.“
    „Sein Name steht auch über der Tür, und ich habe mich nicht in ihn verguckt. Mein Privatleben ist durchaus erfüllt.“ Lächelnd fügte Sally hinzu: „Aber deshalb bin ich anderen Männern gegenüber noch lange nicht blind.“
    „Damit können Sie sich ja trösten, wenn Sie sich einen neuen Job suchen müssen, weil Ihr JD endgültig auf meinem Stuhl sitzt.“
    „Ich bitte Sie, India, das würde doch niemals geschehen!“
    „Vor zwei Monaten hätte ich Ihnen vielleicht noch zugestimmt.“ Aber plötzlich war sich India dessen nicht mehr so sicher. Bisher hatte sie sich damit beruhigt, dass sie und dieser Jordan gleiche Ausgangsbedingungen hatten. Er berief sich auf eine jahrhundertealte Vereinbarung, die die Führung des Warenhauses dem „ältesten männlichen Erben“ zusprach. Sie, India, gründete ihren Anspruch darauf, die „älteste Erbin“ zu sein, deren Belange in Zeiten der Gleichberechtigung schließlich nicht einfach übergangen werden konnten. Aber würde das ein Haufen alter Männer mit weißen Perücken auch so sehen? Oder würden die sauberen Herren einfach dem „ältesten“ erbberechtigten Nachkommen die Führung des Warenhauses zusprechen? Immerhin
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