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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)
Autoren: Cherry Adair
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krachte.
    Sie schrie wie am Spieß und schützte mit den Armen ihr Gesicht und mit dem Körper Duchess, während Dachschindeln, Splitter, Äste und Regenwasser auf sie herabprasselten.
    Duchess, verzweifeltes Gebell half jetzt auch nichts. »Ruhig, altes Mädchen, ruhig.« Die Dogge wühlte sich unter ihr heraus und bellte unbeirrt weiter.
    Wenige Augenblicke später hörte das grauenhafte Getöse auf, und Marnie hob den Kopf. Ungläubig betrachtete sie die wogenden Aste einer mächtigen Ponderosapinie, die durch das riesige Loch im Dach hereinragte. Abgerissene Zweige bedeckten den Boden. Durch das Loch im Dach fielen dicke Regentropfen. Das nasse Astwerk jammerte unter der wässrigen Last und goss ganze Lachen auf den blanken Holzboden.
    Das Gewicht der Pinie hatte den Türstock gesprengt. Die Tür hing wie trunken in den Angeln und ließ Wind und Regen herein.
    »Oh, wow! «, flüsterte Marnie, was noch weit untertrieben war.
    Duchess beschnüffelte einen Ast und winselte verwirrt.
    »Kein Witz, altes Mädchen.«
    Der Wind wirbelte Piniennadeln und Wasser ins Kaminfeuer und entfachte ein Feuerwerk aus orangen und blauen Funken.
    Der Baum rutschte ein gutes Stück weiter herein.
    Duchess floh jaulend durch die halb geöffnete Tür und verschwand im Zwielicht.
    »He«, schrie Marnie ihr nach. »Warte auf mich! «
    Sie griff nach der Jacke und zog sie so schnell an, dass sich die Ärmel ihres Sweatshirts zu einem unbequemen Wulst zusammenschoben. Sie packte Skizzenblock und Stifte in ihren Rucksack, aber ihr blieb keine Zeit mehr, die Stiefel anzuziehen.
    Schnell Schnell. Schnell
    Das Kaminfeuer sprühte Funken und loderte heftiger, je mehr Splitter hineingerieten.
    Marnie packte die Wanderstiefel an den Schnürsenkeln, wühlte in ihrem Rucksack nach der Wasserflasche und löschte eilig das Feuer.
    Schnell Schnell Schnell.
    Der Baum knarrte unheilvoll, rutschte einen guten Meter tiefer in die Hütte und versperrte auf einmal die Tür
    Marnie betrachtete die wippenden Äste und war alles andere als erfreut. Die Pinie war riesengroß und hatte dicke, lange Äste.
    Sie schulterte den Rucksack, hängte sich den federleichten Schlafsack um den Hals und griff nach dem nächstbesten Ast. Mit mehr Kraft als Grazie stieg sie die dicken Äste nach oben, bis sie das zerschmetterte Fenster am anderen Ende der Hütte erreicht hatte. Der Rucksack blieb ständig irgendwo hängen, und Marnie musste mehrmals innehalten, um sich wieder auszuhaken. »Schnell, schnell, schnell«, brabbelte sie unablässig atemlos vor sich hin.
    Im Fensterrahmen hatten sich Äste verfangen, und er ließ sich kaum aufschieben. Als sie es endlich geschafft hatte, klebten ihre Hände vom Harz, und sie war völlig außer Atem.
    Sie achtete auf die Glasscherben und hievte sich behutsam durch die schmale Öffnung. Kaum hatte ein bestrumpfter Fuß draußen den Boden berührt, da zog auch schon etwas am Saum ihrer Jacke.
    »Na, so was. Danke für die Hilfe, du Hochverräterin. « Duchess stupste sie mit der Schnauze ans Knie, auf dass sie endlich das andere Bein über den Fenstersims zog. »Ist ja gut. Ich beeile mich schon. Hör mit dem Gezerre auf. «
    Dieses Monster von einem Baum rutschte mit einem unheimlichen Kreischen, das wie der Schrei einer Frau klang, noch tiefer in die Hütte. Drüben splitterte Glas, dann folgten ein paar dumpfe Schläge. Das Kratzen der Pinienborke über die hölzernen Wände, das den unendlich langsamen Sturz begleitete, klang wie die Musik zu einem billigen KettensägenHorrorfilm.
    Duchess packte ihr Frauchen am Ärmel und fing wieder zu zerren an. Marnie kämpfte um ihre Balance und folgte endlich erleichtert der Dogge. Innerhalb weniger Sekunden klebte der Regen ihr das Haar ins Gesicht und die Kleider an den Körper. Sie machte im Laufen die Jacke zu und blieb erst stehen, als sie sich in sicherer Entfernung wähnte. Dann schlüpfte sie mit nassen, schlammigen Socken in die Bergstiefel.
    Duchess stieß Marnie an den Arm und hätte sie beinahe in den Schlamm geworfen. »Du hättest ruhig auf mich warten können. Ich wäre schon mitgekommen. «
    Ihr Herz raste. Sie hatte sich nie zuvor so gefreut, ihren Hund zu sehen.
    »Bitte sag mir, dass die Brücke noch da ist und wir im Auto schlafen können. Oder dass du eine warme, knochentrockene Höhle ohne irgendwelche Tiere gefunden hast.«
    Wenn sie mit Duchess redete, vergaß sie wenigstens, dass die Hütte inzwischen platt wie ein Pfannkuchen war und sie beinahe die
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