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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie
Autoren: A. E. van Vogt
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die Schlagzeilen zu lesen begann:
     
    PRÄSIDENT SPORNT DIE NATION
    ZU NEUEN INDUSTRIELLEN LEISTUNGEN AN
     
    NATIONALEINKOMMEN VON EINER BILLION DOLLAR
    ERST DER BEGINN, SAGT JEFFERSON DAYLES
     
    6 350 000 DÜSEN-WOHNANHÄNGER FÜR FAMILIEN ALLEIN
    IN DEN ERSTEN FÜNF MONATEN VON 1971 VERKAUFT!
     
    Pendrake kam der Gedanke, daß die tatsächliche Situation einfach darin bestand, daß er sich hier in seiner kleinen Hütte verkrochen und das Zeitgeschehen hinter sich gelassen hatte, aber daß das Leben währenddessen nicht stehengeblieben war. Und irgendwo hatte diese wogende Flut von Schaffenswille, Schöpfergeist und Ehrgeiz vor nicht sehr langer Zeit eine unglaubliche Erfindung hervorgebracht. Morgen würde er versuchen, eine Hypothek auf diese Hütte aufzunehmen. Damit hätte er dann etwas Bargeld und könnte den Bann dieses Orts für immer brechen. Dandy würde er auf die gleiche Weise zu Eleanore hinüberschicken, wie sie ihn vor drei Jahren zu ihm geschickt hatte – ohne ein Wort. Für das Tier, dessen Hunger er mit seiner kleinen Expiloten-Pension jetzt schon so lange nicht hatte stillen können, kämen die grünen Weiden des Gutsbesitzes einem Himmel gleich.
    Er mußte über diesem Gedanken eingeschlafen sein. Denn als er erwachte, war es drei Uhr morgens. Er war naß vor Angstschweiß. Er befand sich bereits draußen in der Dunkelheit, damit beschäftigt, die Stalltür aufzuzerren, als es ihm bewußt wurde, daß alles nur ein böser Traum gewesen war. Die Maschine befand sich noch immer an ihrem Platz, mit dem fußlangen Stück Rohr in ihrem Kraftfeld. Das Rohr glitzerte im Strahl seiner Taschenlampe, während es sich drehte; sein brauner, leuchtender Glanz ließ sich kaum mit dem beschmutzten, verrosteten, rissigen Metallstück in Einklang bringen, das er aus den Abfällen in einem Keller herausgewühlt hatte.
    Es fiel Pendrake ganz plötzlich auf, daß sich das Rohr weitaus langsamer drehte, als es der Holzprügel getan hatte; seine Rotation betrug noch nicht einmal ein Viertel der des Holzes – kaum mehr als vierzehn- oder fünfzehnhundert Umdrehungen pro Minute. Die Umdrehungszahl mußte von der Art des Materials abhängen, von seinem Atomgewicht, seiner spezifischen Dichte, oder etwas dergleichen.
    Voll innerer Unruhe sagte sich Pendrake, daß es besser war, wenn man ihn zu dieser Stunde nicht im Freien sah. Er schloß die Tür und kehrte zum Haus zurück. Er machte sich der kleinen Kurzschlußreaktion wegen, die ihn bewogen hatte, in die Nacht hinauszueilen, keine Vorwürfe. Doch die Folgerungen waren schwerwiegend und besorgniserregend.
    Es würde ihm schwerfallen, die Maschine an den rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.

 
2
     
    Am folgenden Tag begab sich Pendrake zunächst zur Geschäftsstelle der Lokalzeitung. Vierzig Nummern des wöchentlichen Crescentville Clarion ergaben nichts. Er las die ersten beiden Seiten jeder Ausgabe und ließ keine einzige Schlagzeile unbeachtet. Doch er fand keinen Bericht über einen Flugzeugabsturz, keine Meldung über eine großartige neue Maschine. Als er schließlich in den heißen Augustmorgen hinausging, fühlte er sich glücklich. Kaum zu glauben. Und doch, wenn die Dinge weiterhin so blieben, wäre die Maschine sein.
    Von der Zeitungsredaktion ging er zur Filiale der Nationalbank hinüber. Der Darlehensbeamte zeigte ein leichtes Lächeln, als er sein Anliegen vorbrachte, und führte ihn zum Büro des Bankvorstehers. Der Bankvorsteher sagte: »Mr. Pendrake, es besteht für Sie keine Notwendigkeit, eine Hypothek aufzunehmen. Sie besitzen bei uns ein ansehnliches Konto.«
    Er stellte sich als Roderick Clay vor und fuhr fort: »Wie Sie wissen, hatten Sie Ihre sämtlichen Besitztümer auf den Namen Ihrer Frau umschreiben lassen, bevor Sie mit der Luftwaffe nach Vietnam gingen – mit Ausnahme der Hütte, in der Sie zur Zeit wohnen. Diese Auslassung war zudem, soweit ich informiert bin, ein Versehen.«
    Pendrake nickte, zu Worten nicht fähig. Er wußte, was nun kam, und die Worte des Bankvorstehers bestätigten nur noch seine Ahnung. Der Beamte sagte: »Nach Ende des Krieges ließ Ihre Frau, wenige Monate nachdem Sie beide sich getrennt hatten, die gesamten Besitzgüter heimlich wieder auf Ihren Namen zurückschreiben, inklusive Obligationen, Aktien, Barvermögen, Immobilien und dem Pendrake'schen Gutsbesitz, mit der Bedingung, daß man Sie über den Transfer erst in dem Augenblick unterrichtet, in dem Sie entweder danach Erkundigungen einziehen oder auf
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