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Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Titel: Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)
Autoren: Ute Wegmann
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sich der Schatten von seinem dicken Kopf im Wasser gespiegelt, und er dachte, es sei ein Fisch«, sagt Ben.
    Ich stelle mir das vor und fange an zu lachen: »Und seine Segelohren waren die Flossen!«
    Ben grinst von einem Ohr zum anderen und hält mir seine Faust hin. Wir schlagen unsere Fingerknöchel gegeneinander, dann die flache Hand. Dann lehnen wir uns wieder über die Brüstung.
    »Woher kennst du die ganzen Namen?«, frage ich.
    »Welche?«
    »Die von den Malern.«
    »Ach die. Aus dem Museum. Und aus Büchern.«
    »Ich kenne Fußballer.«
    »Fußballfische. Cool! Sag mal welche!«
    »Dein Zickzackmusterfisch könnte Lionel Messi sein, weil der irre gut Zickzack-Fußball spielen kann.«
    »Und der Blau-Gelbe?«
    »Fenerbahce. Das war Galips Lieblingsverein.«
    »Fenerwas?«
    »Fenerbahce. Das ist ein Fußballverein in Istanbul, Ben! Nie gehört?«
    Ben schüttelt den Kopf. »Hat Galip dir davon erzählt?«
    Ich nicke.
    Galip ist der Freund von Bens Schwester Nike. Cooler Typ mit echten Muskeln. Und voll nett. Er hat vier kleine Brüder, deshalb macht ihm das gar nichts aus, wenn Ben und ich rumhängen, während er seine Freundin besucht. Nike will uns immer verjagen. Das hat damit zu tun, dass Nike immer knutschen will. Galip guckt gern Fernsehen. Ich glaube, Galip guckt lieber Fernsehen, als zu knutschen. Nur Nike kapiert das nicht. Seine Lieblingssendung ist die mit den
Simpsons
, dabei lacht er sich schlapp. Manchmal lacht er auch über Sachen, die Ben und ich nicht lustig finden. Mir kommt dann schon mal der Verdacht, dass wir irgendwas nicht verstanden haben. Galip ist schließlich schon älter. Er hat ein bisschen Bart über der Oberlippe wie einer, der 16 ist.
     
    Wir starren weiter ins Wasser, und ich denke an Bens Fische.
    »Dein hellblauer Fisch erinnert mich an dieLöwen. Nicht die aus dem Zoo. Ich meine die aus München.«
    »Hältst du mich für blöd?«, fragt Ben.
    Ich zucke mit den Schultern. Woher soll ich wissen, dass er ausgerechnet den Fußballverein kennt.
    »Vor dem Kampffisch haben alle Angst. Den könntest du DER Kahn nennen.«
    »DER Kahn? Wow!«, grinst Ben.
    Mit Kahn meinen wir kein Boot, sondern einen Torwart. Oliver Kahn. Der war früher ziemlich berühmt. Der flippte immer total aus. Brüllte und tobte. Vor allem, wenn er einen Ball reingekriegt hat. In sein Tor.
    Ich merke, das mit den Wörtern und den Namen ist eine komplizierte Sache. Manche Wörter haben zwei Bedeutungen. Meine Oma nennt solche Wörter Teekesselchen. Es ist ein Spiel. Einer muss die Gegenstände beschreiben, und der andere muss raten, was gemeint ist.
    Hahn ist auch ein Teekesselchen. Jetzt fange ich schon an wie Rico aus dem Buch von Steinhöfel. Der findet auch überall Teekesselchen.
     
    Ich finde es ganz okay, einen schlauen Freund zu haben. Aber schlau sein reicht nicht. Ben reicht es nicht. Deshalb muss etwas passieren.
    »Komm, Ben, wir müssen weiter!« Ich ziehe ihn vom Geländer auf den Weg.
    »Kann ich mal den Tennisball fühlen?«, fragt mich mein Freund plötzlich.
    »Klar, aber warum?«
    »In der Sportschau sprechen die immer von Ballgefühl.«
    »Okay«, sage ich, und gebe ihm einen Ball.
    Er legt ihn von einer Hand in die andere und lächelt.
    »Ein bisschen rau. Wie eine Katzenzunge«, stellt er fest.
    Wie eine Katzenzunge
, die Wörter summen in meinem Kopf herum. Ich nehme auch einen Ball in die Hand. Stimmt! Ben hat recht.
    Ihm fallen immer solche klugen Sachen auf. Von Ben hab ich ganz schön viel gelernt.
    »Voll gut, dass dein Fußball ausfällt«, sagt er.
    Ich nicke.
    »Voll gut, dass ich heute endlich Tennis lerne.«
    Ich nicke wieder und merke, dass er
heute
gesagt hat.
    »Du weißt schon, dass man öfter spielen muss, um es zu lernen?«, frage ich vorsichtig.
    »Ich bin doch nicht blöd. Zweimal oder dreimal müssen wir uns wohl treffen, glaube ich.«
    Ich nicke noch mal und denke, hmhm, mal sehen, wie das wird.
    »Mal sehen, wie das wird«, sagt Ben in genau diesem Augenblick. »Der Ball fühlt sich jedenfalls gut an.«
    So ist das oft. Ich denke was, und Ben sagt es. Oder umgekehrt. So ist das wohl bei echten Freunden. Und wir sind echte Kindergartenfreunde.

Eine Knalleridee
     
    Schweigend gehe ich neben Ben und denke nach. In meinem Kopf wächst eine Idee. Sie wird größer und größer. Von Sekunde zu Sekunde finde ich sie besser. Sie ist super. Sie ist ein richtiger Plan.
    Ich werde Ben helfen. Ich, sein bester Freund Fritz.
    »Ich habe eine Knalleridee.
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