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Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen

Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen

Titel: Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen
Autoren: Campus
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sind und mit ganzem Herzen bei der Sache – Kreativität kann sich nur gleichzeitig mit dem so genannten
Flow
-Erlebnis einstellen. 8 Indem sie ihre besten Erkenntnisse unterdrücken, unterminieren Frauen ihre eigene Fähigkeit, Befriedigung und Freude zu empfinden.
    Dr. O’Malley beobachtet, dass Menschen das Gefühl haben, sich selbst und andere zu belügen, wenn ihr wahrer Wert nicht anerkannt wird oder sie nach einem Maßstab beurteilt werden, der für sie eigentlich nicht gilt. 9 Sie sagt: »Es handelt sich um jenes vage Unbehagen, dass uns befällt, wenn wir wissen, dass wir durchaus etwas zu bieten haben, wir aber einfach nicht die richtigen Worte finden, um es zu artikulieren. In einem solchen Fall neigen wir dazu, unseren Selbstwert an Äußerlichkeiten zu messen, was zur Folge hat, dass wir das Klassenziel niemals erreichen.«
    Timothy Keller, der Autor und Geistliche, äußert sich detaillierter über diese Beobachtung. Er schreibt: »Auch Erfolg kann keine Antwort auf die großen Fragen des Lebens – »Wer bin ich? Was bin ich wirklich wert? Was kommt nach dem Tod?« liefern. Erfolg täuscht uns zunächst eine Antwort vor; er löst einen Rausch der Freude aus, so als hätten wir die Lösungen gefunden; wir fühlen uns als Teil der Gemeinschaft, angenommen und wertvoll. Aber diese Befriedigung lässt schnell nach.« 10
    Wir untersuchten die Ähnlichkeiten und Unterschiede, wie Männer und Frauen ihre Befriedigung am Arbeitsplatz |33| wahrnehmen, definieren und danach streben, und fanden heraus, dass sowohl bei Männern als auch bei Frauen das Gefühl, bei der Arbeit authentisch, also sie selbst zu sein, an erster Stelle steht. 11 Mit Nachdruck waren sich beide Geschlechter einig: »Ich möchte, dass meine Gefühle und das, was ich tue, miteinander im Einklang sind.« Oder: »Ich möchte zu Hause und am Arbeitsplatz der gleiche Mensch sein.« Doch diese identische Ausrichtung von privatem und beruflichem Selbst ist für Frauen oft schwierig, denn ihre Wahrnehmung, ihre Werte und ihre Weltsicht widersprechen häufig der Unternehmenskultur, die sie am Arbeitsplatz vorfinden. Um den bestmöglichen Beitrag zu leisten, müssen Frauen einen Weg finden, das, was sie wirklich sehen, authentisch zu vermitteln und sich Unterstützung zu suchen.

|35| 2
Warum das, was Frauen sehen, wichtig ist
    Wenn Frauen ihre Wahrnehmungen aufrichtig kommunizieren, so ernten sie selbst, die Unternehmen und die Welt die Früchte. Frauen gewinnen Energie und ein Gefühl der Sinnhaftigkeit, indem sie eine Verbindung zwischen ihren besten inneren Qualitäten und dem, was sie zu erreichen suchen, herstellen. Unternehmen entwickeln neue Ideen und Perspektiven, wenn sie intuitive Erkenntnisse genauso schätzen lernen wie analytische Fähigkeiten. Und die Welt bewegt sich auf ein sicheres und nachhaltigeres Verständnis dessen zu, was Fortschritt tatsächlich ausmacht, indem sie ihn in einen weiteren sozialen Zusammenhang einbettet.
    Deshalb ist das, was Frauen sehen,
wichtig
.
    Und das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der zahllosen Vernetzungen unserer modernen globalen Welt, in der Fehler Konsequenzen haben können, die unerwartet auch bis in den entlegensten Winkel der Welt nachwirken können. Wir können es uns nicht länger leisten – weder als Einzelpersonen noch als Bewohner dieses Planeten – auf der Basis eines künstlich begrenzten Datenpools zu agieren, der die Mannigfaltigkeit menschlicher Wahrnehmung ignoriert; diese Grundeinstellung hat uns in der Vergangenheit |36| schon viel zu viel gekostet. Wenn wir der Komplexität unserer menschlichen Zukunft Rechnung tragen wollen, so müssen wir die Welt aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten und ein Weitwinkelobjektiv ebenso einsetzen können wie ein Teleobjektiv.
    Dazu müssen wir die weibliche Wahrnehmung auf einer strategischen Ebene einbeziehen. Die Nutzung der weiblichen Sichtweise ist letztlich also ein Thema für die
Führungsebene
. Obwohl Frauen während der vergangenen dreißig Jahre Zugang zu vielen verschiedenen Fachgebieten erlangten – Finanzen, Medien, Regierung, Medizin, Recht, das Militär, Hochschulausbildung und Religion – fehlt ihnen nach wie vor der Einfluss, um das Gesamtbild entscheidend mit zu prägen. Sie haben durchaus Anteil an der Ausarbeitung des
Wie
und
Was
– der Taktik, der Realisierung – aber viel seltener sind sie in der Position, über das
Warum
und
Wenn
zu entscheiden. Mittlerweile sitzen Frauen mit am Tisch, aber da das,
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