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Die Barbaren

Die Barbaren

Titel: Die Barbaren
Autoren: Hugh Walker
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ich habe so etwas noch nie gesehen…«
    »Der Krieger obenauf ist gerüstet wie einer der tainnischen Edlen, wenn sie in den Kampf ziehen. Aber selbst sie habe ich nie so vollkommen in Eisen gesehen.« Nottr schüttelte den Kopf.
    »Da kommen noch mehr!« entfuhr es Kragh. »Ihr Eisgötter! Fliegende Kriegsmaschinen…!«
    »Still!« flüsterte Vari furchterfüllt. »Wenn sie uns finden, sind wir verloren.«
    Der erste Vogel glitt den Hang hoch direkt auf sie zu. Er war von gewaltigen Ausmaßen. Der eiserne Krieger auf ihm hielt ein blitzendes Horn an die Lippen, und wieder erklang der bedrohliche Ton, der von weit aus dem Hintergrund Antwort erhielt.
    Dann kauerten sich die Lorvaner dicht an die aus dem Schnee ragenden Felsen, als das Ungetüm direkt über sie hinwegglitt mit einem dämonischen Surren und Brummen. Sein Schatten ließ sie zusammenzucken, als er sie berührte.
    Weder Vogel noch Krieger wurden auf sie auf merksam. Es war fast, als gelte ihr Interesse keinen irdischen Dingen. Sie folgten lediglich der Spur der Fremden.
    Vier weitere dieser unglaublichen Flugmaschinen folgten in kurzen Abständen. Als die Lorvaner sich schließlich aus ihrer Deckung aufzurichten wagten, erklang der trompetende Schrei erneut, und diesmal kam die Antwort ganz aus ihrer Nähe.
    »In Deckung bleiben!« keuchte Nafft. »Bei allen Eisgeistern! Es ist eine Armee. Ein gewaltiges Heer von eisernen Männern und Ungeheuern… Wir sind alle verloren…!«
    Vorsichtig starrten sie zwischen den Felsen hervor ins Tal. Die Sonne stand tief im Westen und warf feuriges Licht über das Tal.
    Nottr schloß geblendet die Augen, und nur um so deutlicher vernahm er ein rhythmisches Klirren von metallenem Rüstzeug und Waffen.
    Voran stapften große, sqhwankende Kolosse mit golden blitzenden Stoßzähnen. Über ihren mächtigen Schädeln ritten Krieger, die Hörner an ihre Lippen hielten und dem Ruf der Vögel antworteten. Ein Dutzend dieser schimmernden Ungeheuer kam mit mächtigem Stampfen heran. Aus der Nähe glichen sie den Mammuts, nur daß ihre Körper glatt und haarlos waren – Metallplatten, dem Panzer einer Schildkröte nicht unähnlich. Ihre Augen leuchteten wie Öllampen, und unter ihrem Tritt erbebten Eis und Felsen. Ihre großen Füße stampften den Schnee nieder, daß die nachfolgenden Kriegerscharen festen Grund zum Gehen hatten.
    Im letzten Licht der untergehenden Sonne marschierte eine gespenstische Streitmacht an den verborgenen Lorvanern vorüber.
    Sieben Fuß große Krieger, vollkommen in schimmerndes Eisen gekleidet. Sie trugen gewaltige Klingen und Äxte, Lanzen mit gezackten Spitzen. Das gleiche Surren, begleitete ihren Marsch, das sie auch beim Vorüberflug der Vögel vernommen hatten, und ein Klicken und Klirren von Eisen auf Eisen.
    »Mehr als eine Hundertschaft«, flüsterte Baragg. »Denen möchte ich nicht gegenüberstehen. Keine Klinge vermag ihnen etwas anzuhaben. Keine Lanze. Eine schwere Axt vielleicht, so eine, wie sie haben, doch die wäre selbst für meine Arme zu schwer. Die Frostgötter mögen wissen, woher sie kommen. Hast du ihresgleichen schon gesehen, Hordenführer? Du bist weit herumgekommen…«
    Nottr schüttelte verneinend den Kopf.
    »Jetzt kommen die Reiter.«
    Sie saßen auf pferdeähnlichen Tieren, die ebenfalls vollkommen in Eisen gekleidet waren. Selbst das spitze, armlange Hörnerpaar blitzte metallisch. Die im Gleichschritt stampfenden Hufe wirbelten den festgetretenen Schnee auf. Die Reiter hielten Fahnen in den Händen, die einen Drachen zeigten, der einen flammenden Ball ausspie.
    Drei Dutzend dieser Reiter zogen vorüber. Die Sonne war fast versunken. Zwielicht fiel über das Tal, in dem es nun wieder still war. Auf dem Schneefeld verklang in der Ferne der schwere Tritt der Gerüsteten, begleitet vom Widerhall der schrillen Hornstöße.
    »Was tun wir, Hordenführer?« fragte Baragg.
    Nottr starrte überlegend hinter dem verschwindenden Heer her.
    »Wir sollten zum Lager zurück«, mahnte Kragh. »Es wird bald so dunkel sein, daß wir den Weg nur schwer finden.«
    »Der Mond ist fast voll«, widersprach Nottr ungeduldig. »Sobald er am Himmel ist, werden wir den Weg so gut wie am Tage finden. Aber du hast recht, Kragh. Das Lager muß gewarnt werden. Du wirst das mit deiner Viererschaft übernehmen. Und wer davor zurückschreckt, mir zu folgen, mag sich euch jetzt anschließen.«
    Obwohl den meisten dieses unheimliche Heer Grauen einflößte, waren sie zu stolz, es zuzugeben. So zog
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