Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Arena

Titel: Die Arena
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Junior, und er wirkte so zornig . ..
    Sie kannte diesen finsteren Ausdruck recht gut, aber seit der achten Klasse, als Junior dem kleinen Dupree den Arm gebrochen hatte, hatte sie ihn nicht mehr so finster dreinblicken sehen. Der kleine Homo hatte es gewagt, mit seinem Bübchenhintern aufs städtische Basketballfeld zu tänzeln und mitspielen zu wollen. Und sie vermutete, dass damals nachts auf dem Parkplatz des Dipper's das gleiche Gewitter auf Juniors Gesicht gestanden hatte, obwohl sie die Geschichte nur vom Hörensagen kannte. In The Mill kannte jeder die Geschichte. Chief Perkins hatte sie vorgeladen, dieser verdammte Barbie war ebenfalls dort gewesen, und auch das war schließlich rausgekommen.
    » Junior? Junior, was ... «
    Dann schlug er ihr ins Gesicht, und alles Nachdenken hörte weitgehend auf.
     
    3
     
    In diesen ersten Schlag konnte er nicht viel hineinlegen, weil er noch in der Tür stand und kaum Platz zum Ausholen hatte; er konnte seinen Arm nur halb zurückziehen. Er hätte vielleicht nicht zugeschlagen (zumindest nicht gleich), wenn sie ihn nicht angegrinst - 0 Gott, diese Zähne, vor denen hatte er sich schon in der Grundschule gegruselt - und Junior genannt hätte.
    Natürlich nannte die ganze Stadt ihn Junior, er dachte von sich selbst als Junior, aber er hatte nicht gewusst, wie sehr er das verabscheute, wie er diesen gottverdammten Namen hasste, bis er ihn zwischen den unheimlichen Grabsteinzähnen der Schlampe hervorpurzeln hörte, die ihm so viel Ärger eingebrockt hatte. Der Klang dieses Namens durchzuckte sein Gehirn wie der grelle Sonnenblitz, als er den Kopf gehoben hatte, um das Flugzeug zu sehen.
    Aber für einen mit halber Kraft geführten Schlag war dieser nicht schlecht. Sie taumelte rückwärts gegen den Endpfosten der Treppe, und das Handtuch flog ihr vom Kopf. Nasse braune Locken hingen ihr ins Gesicht, dass sie aussah wie Medusa. Das Lächeln war benommener Überraschung gewichen, und Junior sah einen dünnen Blutfaden in ihrem Mundwinkel. Das war gut. Das war ausgezeichnet. Die Schlampe hatte es verdient zu bluten für das, was sie getan hatte. So viel Ärger, nicht nur für ihn, sondern auch für Frankie und Mel und Carter.
    Die Stimme seiner Mutter in seinem Kopf: Lass nicht zu, dass du die Beherrschung verlierst, Schatz. Sie war längst tot, aber sie hörte nicht auf, ihm Ratschläge zu geben. Erteil ihr eine Lektion, aber nur eine kleine.
    Und das hätte er vielleicht sogar wirklich geschafft, aber dann öffnete sich ihr Bademantel, und darunter war sie nackt. Er konnte das dunkle Haarbüschel über ihrer Zuchtfarm sehen, ihrer gottverdammt kräuseligen Zuchtfarm, die den ganzen beschissenen Ärger verursachte; wenn man's genau betrachtete, waren diese Zuchtfarmen an allem beschissenen Ärger der Welt schuld, und sein Kopf dröhnte, hämmerte, wummerte, schepperte, zerplatzte. Er fühlte sich an, als könnte er jeden Augenblick wie eine Atombombe hochgehen. Aus beiden Ohren würde ein perfekter kleiner Detonationspilz schießen, unmittelbar bevor alles oberhalb des Halses explodierte und Junior Rennie (der nicht wusste, dass er einen Gehirntumor hatte - der asthmatische alte Dr. Haskell hatte diese Möglichkeit nicht einmal in Betracht gezogen, nicht bei einem sonst gesunden jungen Mann, der fast noch ein Teenager war) endgültig durchdrehte. Dies war kein glücklicher Morgen für Claudette Sanders oder Chuck Thompson; tatsächlich war dies kein glücklicher Morgen für irgendjemanden in Chester's Mills.
    Aber nur wenige waren so glücklos wie die Exfreundin von Frank DeLesseps.
     
     
    4
     
    Sie hatte noch zwei halb zusammenhängende Gedanken, als sie an dem Treppenpfosten lehnte, seine hervorquellenden Augen anstarrte und sah, wie er sich auf die Zunge biss - so fest, dass seine Zähne darin versanken.
    Er ist verrückt. Ich muss die Polizei rufen, bevor er mir wirklich etwas tut.
    Sie wandte sich ab, um durch den Flur in die Küche zu laufen, wo sie den Hörer von dem Wandtelefon reißen, die 911 eintippen und dann einfach loskreischen würde. Sie kam zwei Schritte weit, dann stolperte sie über das Handtuch, das um ihren Kopf gewickelt gewesen war. Sie brachte sich schnell wieder ins Gleichgewicht - sie war in der Highschool Cheerleader gewesen und hatte sich ihre damalige Beweglichkeit bewahrt -, trotzdem war es zu spät. Ihr Kopf wurde zurückgerissen, gleichzeitig flogen ihre Füße nach vorn. Er hatte sie an den Haaren gepackt.
    Er riss sie nach hinten an seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher