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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung
Autoren: Robert Ludlum
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Hand, um nach der ausgestreckten Hand greifen zu können. » Avery stimmt doch, oder? Avery Fowler. Taft, Anfang der Sechzigerjahre. Du bist eines Tages nicht mehr zum Semesteranfang erschienen, und keiner wusste warum. Alle haben darüber geredet. Du warst Ringer.«
    Â» Ja, ich hatte zweimal die New-England-Meisterschaft gewonnen«, sagte der Anwalt lachend und wies auf den gegenüberliegenden Platz am Tisch. » Setz dich, dann können wir einiges auffrischen. Ich nehme an, für dich kommt das alles ein wenig plötzlich. Deshalb wollte ich, dass wir uns schon vor der Konferenz heute Morgen einmal sehen. Ich meine, es wäre doch verdammt unangenehm für dich gewesen, wenn du bei meinem Eintreten hättest aufspringen und ›Schwindler‹ rufen müssen. Oder nicht?«
    Â» Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich das nicht sagen werde, aber herausschreien werde ich es zumindest nicht.« Converse setzte sich, stellte den Aktenkoffer neben seinem Stuhl ab und studierte sein Gegenüber neugierig. » Was soll diese Halliday-Geschichte? Warum hast du am Telefon nichts gesagt?«
    Â» Ach, komm schon, was hätte ich denn sagen sollen? Vielleicht: Übrigens, Kumpel, du hast mich damals als Tinkerbell Jones gekannt. Dann wärst du doch niemals gekommen.«
    Â» Ist Fowler irgendwo im Gefängnis?«
    Â» Das wäre er, wenn er sich nicht eine Kugel durch den Kopf gejagt hätte«, antwortete Halliday mit ernster Miene.
    Â» Du steckst voller Überraschungen. Bist du ein geklonter Ableger?«
    Â» Nein, der Sohn.«
    Converse schwieg einen Moment. » Vielleicht sollte ich mich entschuldigen.«
    Â» Nicht nötig, du konntest es ja nicht wissen. Das war der Grund, weshalb ich am Semesteranfang nicht mehr auftauchte… und, verdammt noch mal, ich war wirklich scharf auf die Trophäe. Wäre das erste Mal gewesen, dass ein Ringer sie dreimal hintereinander gewonnen hätte.«
    Â» Das tut mir leid. Was ist denn passiert ? Oder ist das vertraulich, Herr Anwalt? Das würde ich akzeptieren.«
    Â» Nicht für Sie, Herr Kollege. Kannst du dich noch erinnern, wie wir beide nach New Haven gezogen sind und uns an der Busstation diese starken Weiber aufgegabelt haben?«
    Â» Wir haben gesagt, dass wir aus Yale wären . «
    Â» Mitgenommen haben die uns, aber nicht mit ins Bett.«
    Â» Und wie haben wir sie angegiert.«
    Â» Teenager«, sagte Halliday. » Die haben ein Buch über uns geschrieben. Sind wir inzwischen wirklich so verweichlicht?«
    Â» Nun, ein wenig geschwächt wohl, aber wir kommen wieder. Wir sind die letzte Minderheit, also wird man uns am Ende auch Sympathie entgegenbringen . Aber was war denn nun damals passiert, Avery?«
    Ein Kellner trat an ihren Tisch, und die beiden Männer bestellten Kaffee und Croissants und fügten sich damit in die Norm. Der Kellner faltete zwei rote Servietten zu geradlinigen Kegeln und stellte sie vor die beiden Männer.
    Â» Was passiert war?«, wiederholte Halliday leise, nachdem der Kellner gegangen war. » Dieser Schweinehund von einem Vater hat vierhunderttausend von der Chase Manhattan veruntreut, während er dort in der Vermögensverwaltung tätig war. Und als man ihn dann schnappte, hat er Schluss gemacht. Wer hätte auch gedacht, dass sich dieser respektable Vorortszugbenutzer aus Greenwich, Connecticut, zwei Frauen in der Stadt hielt, eine an der oberen East Side und die andere in der Wall Street. Er war schon eine Type.«
    Â» Da hatte er ja alle Hände voll zu tun. Aber das mit dem Halliday verstehe ich immer noch nicht.«
    Â» Nachdem es passiert war– und man den Selbstmord vertuscht hatte–, hetzte meine Mutter wütend zurück nach San Francisco. Wir stammten aus Kalifornien, das weißt du doch, oder? Und dort heiratete sie, noch wütender, meinen Stiefvater John Halliday und mühte sich während der folgenden Monate, alle Spuren von Fowler in unserem Leben zu tilgen.«
    Â» Selbst deinen Vornamen?«
    Â» Nein, in San Francisco war ich immer Press. Wir Kalifomier hatten schon immer etwas für prägnante Namen übrig. Tab, Troy, Crotch– das war in den Fünfzigerjahren in Beverly Hills so Mode . Auf meinem Studentenausweis stand Avery Preston Fowler, also habt ihr euch alle einfach angewöhnt, mich Avery oder, was ich immer grauenvoll fand, ›Ave‹ zu nennen. Da ich neu bei euch war, habe
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