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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition)
Autoren: Marc Staedtgen
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Elfenvölker. Über Hunderte von Sonnenumläufen wurden Kriege als unvermeidliches Verhängnis angesehen. So wie ein Vulkan in regelmäßigen Abständen ausbricht und Verderbnis, Tod und Leid über die Lebewesen bringt, hat man auch in den Kriegen stets eine unvermeidbare Fatalität gesehen, die vom Schicksal vorgegeben ist und der man nicht entrinnen kann.
    Doch die Analyse vieler Kriege ergab, dass ihre Ursachen immer völlig verschiedener Natur waren.
    Die Einsicht, dass zwei Völker mit einer gemeinsamen Grenze häufiger Krieg gegeneinander führen als solche, die auf verschiedenen Seiten einer Welt leben, hat die Kriegsursachenforscher ebenso wenig beeindruckt wie die Erkenntnis, dass große Rassen eher zu Kriegen neigten als kleine Gemeinschaften. Auch, dass hochentwickelte Zivilisationen weniger Kriege gegeneinander führen als diktatorisch geleitete, niedere Gemeinschaften, hat keinen Historiker überrascht.
    Der Bruderkampf der Elben, Elfen und Alben war nicht das Resultat eines Macht- oder Handelskonflikts, oder das Resultat von Gegensätzen zwischen noblem Intellekt und ni ederer Triebhaftigkeit. Er war auch nicht das Resultat von fatalistischen Gesetzmäßigkeiten oder göttlicher Unzufriedenheit.
    Im Fall des Bruderkrieges der Elben, Elfen und Alben ve ranlasste die Liebe einer Dunkelalbin zu einem Weißelf sie zum Verlassen ihrer Familie. Aus falsch verstandener Ehre wurde in einem spannungsgeladenen Umfeld aus einem Streit zwischen zwei großen Familien eine Auseinandersetzung zwischen zwei Clans, und schlussendlich ein Krieg zwischen zwei Völkern.
    Und um solche Fehlentscheidungen weitestgehend zu ve rhindern, schlugen die Weißelfen den anderen elfischen Rassen eine Gruppe von Weisen vor, die sich zum Zweck der Beratung regelmäßig treffen sollte: der Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft.
    Der Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft beriet über alle Themen von denen man logischerweise annehmen konnte, dass sie unter Umständen mehr als nur eine einzelne Rasse betreffen könnten. Diesem Ältestenrat gehörten zwölf Mitglieder an: fünf Weißelfen, drei Dunkelalben, zwei Grauelben und je ein Vertreter der Wald- und Nebelelfen.
    Die Mitglieder des Ältestenrates gaben sich strenge Aufl agen. Nicht jeder konnte Aufnahme finden. Die rechte Gesinnung verlangte, dass die Mitglieder des Ältestenrates allen Rassen und Völkern gegenüber Wohlwollen praktizierten. In selbstloser Absicht ordneten sie ihr Tun ganz dieser Sache unter.
    Jedes Mitglied musste ein sittliches Benehmen vorzeigen. Seine Reden mussten rechtens sein, wahr und höflich. Und sein Auskommen, seine n Lebensunterhalt, durfte keinem anderen Wesen schaden. Namentlich war es jedem Mitglied verboten, Handel zu treiben mit Waffen, Rauschmitteln oder anderen Lebewesen.
    Schlussendlich musste jedes Mitglied den rechten Willen beweisen, zu jedem Moment aufwallende Affekte wie Hass und Zorn kontrollieren und zügeln zu können und niemanden durch aufbrausende Worte zu verletzen.
    Beim noblen Intellekt der Weißelfen waren diese Punkte weitestgehend akzeptiert.
    Aber auch bei den blutrünstigen Dunkelalben gab es durchaus viele intelligente Individuen die diesen Kriterien en tsprachen.
    Die Grauelben, ihrerseits, hatten seit ihrer Niederlage im Bruderkrieg das Erlangen von Wissen und die Perfektioni erung ihrer kriegerischen Fertigkeiten zu den übergeordneten Idealen auserkoren. Sie lebten zurückgezogen in unzugänglichen Bergregionen und pflegten ein sehr diszipliniertes und zurückhaltendes Auftreten im Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft, das durchaus im Einklang mit den Ethikregeln des Rates stand.
    Die naturverbundenen Waldelfen waren eines der frie dlichsten Völker auf der Welt und ihr Vertreter im Ältestenrat hielt sich gerne und meistens aus allen weltlichen Belangen heraus, solange es nicht um den Schutz des Waldes ging. Dann konnte er allerdings während vielen Dekadomen und Sternenhäusern die Arbeiten des Ältestenrates blockieren.
    Den Nebelelfen, als kleinstem Volk, hatte man auch einen Sitz zugestanden, doch die Nebelelfen hielten nicht viel von den anderen "streitbaren" - wie sie immer wieder betonten und gerne wiederholten - Rassen, und ihr Mitglied im Ältestenrat ließ sich bei den meisten Sitzungen entschuldigen.
    Wie dem auch sei, und auch wenn viel über diese Institut ion gelästert wurde, so hatte sie es doch fertiggebracht den unsicheren Frieden, besonders zwischen den drei großen Elfenrassen, über mehr als
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