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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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Dämonen, der seinen Hunger und seine Wut hinausschrie ... Thomas war davon aus dem Schlaf gerissen worden, hastig in die Nacht hinaus gestürzt, hatte versucht, den Dämonen zu finden, erfüllt von seinem brennenden Hass. Er hatte ihn gerochen, für einen Moment sogar seine gewaltige, glühende Aura spüren können, dann war er verschwunden und Thomas war wutentbrannt durch die Gassen gerannt, hatte verzweifelt versucht, ihn wieder zu finden. Einer der Uralten. Hier, in Lüneburg.
    Thomas vertraute seinen Instinkten, konnte sich voll auf sie verlassen. Sie hatten ihn heute Abend in das Büro gezogen, welches den Schwarzen Jägern als Basis diente. Da war eine Erinnerung, etwas, was ihm eingefallen war. Die schwarzen Haare fielen Thomas ins Gesicht, als er sich vorbeugte und gezielt aus dem Stapel alter Zeitungen eine hervorzog. Sie war auf einer Seite aufgeschlagen, ein Artikel rot markiert worden.
    Thomas überflog die Überschrift: „Vampir saugt Student aus - Todesgefahr auf dem Campus“.
    Hartmut hatte den Artikel vor vielen Wochen markiert wie viele andere zuvor, die sich täglich in dieser Art von Zeitungen fanden. Thomas erinnerte sich grimmig, dass er selbst ihn als unwichtig eingestuft hatte. Bei der derzeitigen Euphorie für Vampire war er bloß ein weiterer Beweis dafür, dass die Menschen dumm waren. Thomas wusste genug von den echten Vampiren. Tödliche Jäger waren sie gewesen, bestialische, gnadenlose Mörder. Keine glorifizierten Verführer voll Sexappeal. Und sie glitzerten nicht, keiner von ihnen! Zudem waren sie längst ausgerottet, woran die Schwarzen Jäger den größten Anteil hatten, wenngleich sie sich redlich bemüht hatten, sich selbst gegenseitig zu dezimieren.
    Thomas überflog noch einmal den Artikel. Wenn er ihm glauben durfte, dann war zwar kein Vampir in Hamburg tätig geworden, jedoch wohl ein anderer Dämon, der leichtsinnig genug gewesen war, sein Opfer laufen zu lassen. Welcher Dämon war so dumm? Hamburg war viel zu nahe an Lüneburg und die Uralten jagten alleine in ihrem Revier. Es war also gut möglich, dass dieses Brüllen von eben jenem Dämonen stammte, dem der Student entkommen war. Ein Student, wie … Finn.
    Thomas lächelte zufrieden. Gleich Morgen würde er zu Roger hinaus fahren, die Messer abholen und eventuell noch ein paar Antworten auf die eine oder andere Frage bekommen.
     
    ***
     
    In etwa zur gleichen Zeit rollte ein später Zug im Bahnhof in Lüneburg ein. Lange bevor er anhielt, waren einige der Menschen bereits aufgestanden und holten ihr Gepäck hervor. Unübersehbare Hektik breitete sich aus, jeder schien bemüht, den Zug schnellstmöglich zu verlassen. Unbeeindruckt davon saß an einem der Fensterplätze ein drahtiger Mann mit einem blassen, scharf geschnittenem Gesicht, aus dem extrem dunkle Augen die Menschen ringsum abfällig musterten. Er saß völlig alleine. Selbst die Sitze vor und hinter ihm waren leer geblieben. Niemand hatte sich hierher setzen wollen, in seine Nähe, zu bedrohlich und fremdartig war seine Ausstrahlung gewesen.
    Der ansonsten eher unscheinbare Mann trug einen dunkelblauen, offensichtlich maßgeschneiderten Anzug mit dunkleren Mustern und hatte keinerlei Gepäck dabei.
    Gelassen wartete er ab, bis sich das Abteil zunehmend leerte. Mit einer eleganten Bewegung erhob er sich, schritt als letzter durch den Gang und trat auf den Bahnsteig der alten Stadt. Kurz blickte er sich forschend um, schnupperte und nahm seine Umgebung mit all seinen Dämonensinnen wahr.
    Diese Stadt war alt und etwas ganz Besonderes. Russell vermochte nicht zu sagen, warum, doch aus unerfindlichen Gründen wusste er es. Nicht umsonst hatte es die Anderen immer wieder hierher gezogen, Dave wie andere zuvor.
    Russell verzog den Mund und rümpfte die Nase. Menschen, viele unterschiedliche Menschen. Manche heiß und süß duftend, andere mit weitaus unangenehmeren Gerüchen oder voller künstlicher Duftstoffe, die ihn eher abschreckten als anzogen. Sein Blick glitt ein wenig nachsichtig über die hin und her eilenden Menschen.
    Direkt neben ihm wurde gerade ein Vater von seiner Familie stürmisch begrüßt. Seine Frau fiel ihm um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich, beteuerte, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Sein kleiner Sohn schaute eher gelangweilt zu ihnen auf, als sein Blick plötzlich von dem Mann mit den stechenden Augen aufgefangen wurde.
    Russell lächelte ihn an und ließ dabei seine spitzen Zähne ein wenig aufblitzen. Ungläubig starrte ihn
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