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Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte

Titel: Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte
Autoren: Bernd Ingmar Gutberlet
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haben Atlantis-Fans Hinweise ausfindig gemacht, die ihre Lokalisierung des mythischen Kontinents belegen sollen.
    Der Zauber des untergegangenen Kontinents wirkt bis heute nach − erst 2005 fand die letzte Atlantis-Konferenz statt. Auf der griechischen Inseln Milos diskutierten Forscher aus aller Welt vier Dutzend mehr oder weniger ernst zu nehmende Erklärungen über den Ort der versunkenen Zivilisation. Vor allem drei Theorien beherrschten die Diskussion: Danach könnte Atlantis mit Troja identisch sein; es könnte sich um eine versunkene Zivilisation im Schwarzen Meer handeln, die durch die Überflutung des Schwarzmeerbeckens im 7. Jahrtausend v. Chr. zerstört wurde; oder Atlantis ist gleichzusetzen mit den unterseeischen Spartel-Inseln vor Gibraltar, die beim Anstieg des Mittelmeeres nach derletzten Eiszeit überflutet wurden. Gegenargumente gibt es für jede Theorie, so wie vermutlich auch gegen jede zukünftige Idee gewichtige Einwände erhoben werden.
    Die Hartnäckigkeit, mit der vor allem Laienforscher nach Atlantis suchen, lässt die meisten Wissenschaftler völlig kalt. Sie halten es mit einer langen Tradition, denn schon seit der Antike wurde der Wahrheitsgehalt der Atlantissage angezweifelt. Auch unter zeitgenössischen Wissenschaftlern lautet die mehrheitliche Meinung, dass die Suche nach Atlantis gegenstandslos sei, weil der versunkene Kontinent, den Platon so verlockend beschrieben hat, nie existiert habe. Vielmehr habe der antike Philosoph mit der Geschichte der aus Überheblichkeit zum Untergang verdammten Kultur ein Gleichnis prägen oder eine Warnung aussprechen wollen. Bei aller Versicherung über den Wahrheitsgehalt der Sage − der auch rein rhetorisch gemeint sein kann − ist die Erzählung in politisch-philosophische Betrachtungen eingebettet. Das legt den Schluss nahe, Atlantis sei eine Parabel gewesen, um die theoretischen Betrachtungen über den idealen Staat anschaulich zu machen. Möglicherweise war Platons Absicht aber auch konkreter, und er wollte mit einem Gegenbild die Gefahr für seine Heimat Athen verdeutlichen: Wer hochkommt, kann tief fallen, so wie Atlantis. Aber auch diese Erklärungen riefen Widerspruch hervor, denn nicht alle Wissenschaftler sehen Platon als den Schöpfer des Atlantismythos: Einige vermuten, er habe eine noch ältere, ägyptische Überlieferung verwendet.

Marathonlauf: Olympische Disziplin nach antikem Vorbild?
MARATHONLAUF
OLYMPISCHE DISZIPLIN NACH ANTIKEM VORBILD?
    Nordöstlich der griechischen Hauptstadt Athen liegt der Ort Marathon, wo im Jahr 490 v. Chr. die Republik Athen unter Miltiades gegen die Truppen der Perser kämpfte, die im 5. Jahrhundert v. Chr. immer wieder versuchten, sich die griechischen Stadtstaaten untertan zu machen. Die 10

000 Soldaten der Athener wurden von einer Tausendschaft befreundeter Platäer unterstützt, die verbündeten Spartaner dagegen trafen zu spät ein – wegen des Vollmondes, bei dem sie nicht ins Feld ziehen durften. Die Griechen siegten trotz der persischen Übermacht, was ihr Selbstbewusstsein stärkte und ihren Willen, sich weiter gegen die mächtigen Perser zu behaupten. Seit der Neugründung Griechenlands 1830 gehören die Siege über die Perser zu den Nationalmythen des Mittelmeerstaates. Noch heute kann man in Marathon den Grabhügel für die 192 gefallenen Soldaten der Griechen sehen. Marathon besitzt aber auch eine Gedenkstätte für den berühmten Marathonlauf, an der bei den Olympischen Spielen 2004 die Läufer zum Wettkampf antraten.
    Als der Sieg der Athener gesichert war, soll ein Bote namens Pheidippides (eine andere Überlieferung kennt ihn als Thersippos) in voller Rüstung, mitsamt Speer und in Sandalen die gut 42 Kilometer nach Athen gerannt sein, um den Landsleuten die frohe Kunde zu überbringen. Dort rief er nach der Erzählung des Geschichtsschreibers Plutarch aus: »Freut euch, wir haben gesiegt!«, um gleich darauf vor Erschöpfung tot zusammenzubrechen.
    Aus dieser Legende ging die moderne olympische Disziplin des Marathonlaufs hervor, die seit den ersten Spielen der Neuzeit, 1896 in Athen, ausgetragen wird: ein Langstreckenlauf von zunächst vierzig Kilometern, was der Distanz zwischen Marathon und dem Zentrum von Athen entspricht. Die heutige Wettkampflänge von 42,195 km wurde erst 1924 festgelegt. Seither laufen die Leichtathleten eine Strecke, die der Entfernung zwischen Windsor Castle und dem White-City-Stadion entspricht und auf die Spiele in London 1908 zurückgeht. Den ersten
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