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Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Titel: Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5
Autoren: PeP eBooks
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Sie hatten ein altes russisches Militärmotorrad bekommen, olivgrün mit Kickstarter.
    »Bist du sicher, dass du damit zurechtkommst?«, fragte Amy und umklammerte ihren Reiseführer.
    »Pass auf! Es wird etwas holprig«, warnte Dan. Der Kühler eines Lieferwagens schoss vorbei, dann kurvte Dan aus der Gasse auf die Hauptstraße und ließ den Motor aufheulen.
    »Langsam!«, schrie Amy, aber Dan war jetzt nicht mehr zu bremsen. Es kostete ihn mehrere Versuche, den richtigen Gang zu finden, und der Motor jaulte immer wieder auf. Überall hupte und schimpfte man, weil das Motorrad die gesamte Straßenbreite für sich beanspruchte. Schließlich gelang es Dan aber doch noch, in den zweiten Gang zu schalten. Fast hätte er den Lenker losgelassen, als das Motorrad unkontrolliert nach vorn schoss.
    »D-D-D-D-Da …«, stotterte Amy und deutete auf den wild hupenden Gegenverkehr.
    Dan fand den dritten Gang und lenkte zurück in seine Spur.
    »Ich krieg den Dreh schon noch raus«, rief er und fegte mit megabreitem Grinsen durch den Verkehr.
    Amy setzte ihre Perücke und die rote Brille ab und verstaute beides im Rucksack.

    »Aber vorher bringst du uns noch um!«
    »Keine Sorge. Ich hab alles im Griff.«
    Amy setzte einen zerbeulten Helm auf, der auf dem Boden des Beiwagens umhergekullert war. Dann nahm sie den Reiseführer, auf dessen Rückseite der bärtige Russe eine Wegbeschreibung gekritzelt hatte.
    »Die dritte links«, rief sie und suchte nach Hinweisen. Aber sämtliche Schilder waren russisch beschriftet und die beiden verfehlten beinahe ihre Abzweigung.
    »Hier!«, brüllte Amy und hämmerte wie wild auf den Beiwagen.
    Dan machte eine Vollbremsung und riss das Motorrad um die Kurve herum.
    »Genial!«, rief er, doch dann entdeckte er hinter sich eine schwarze Reifenspur. »Nimm dich in Acht, Hamilton Holt!«
    Zwanzig Minuten später kam das Motorrad auf einem fußballplatzgroßen Parkareal zum Stehen.
    Dan nahm Helm und Ziegenbart ab und blickte über die weite, grasbewachsene Anhöhe. Dort stand eine monumentale Frauenstatue, die ein Schwert über den Kopf hielt und wie ein Wolkenkratzer in den bedeckten Himmel ragte. Sie hatten die riesenhafte Figur schon aus der Ferne gesehen, während sie durch die Stadt gerast waren, aber von Nahem wirkte sie eindeutig furchteinflößend.
    » Mutter Heimat ruft! «, erklärte Amy. »Sie ist zweimal
so groß wie die Freiheitsstatue. Weißt du, woran sie erinnert?«
    »Keine Ahnung, aber ich bin sicher, du wirst es mir gleich sagen.«
    »An die Schlacht von Stalingrad im Zweiten Weltkrieg. Mehr als eine Million Menschen sind hier gestorben.«
    Eltern, die ihre trauernden Kindern in der Obhut Fremder lassen mussten. Dan wusste, wie furchtbar das war. All die unbeantworteten Fragen, die unerfüllte Sehnsucht und das schreckliche Gefühl, keinen Platz mehr in der Welt zu haben. Amy tastete nach dem Jadehalsband von Grace und rieb über den Anhänger.
    »Lass uns lieber loslegen. Wer weiß, wer alles hinter uns her ist«, rief Dan und lief über den Pfad zur Statue.
    Überall waren Menschen – Familien, ältere Paare mit Spazierstöcken, Touristenhorden und uniformierte Wachen.
    »Ich hatte gehofft, wir würden hier niemandem über den Weg laufen«, sagte Amy. »Hier sind überall Polizisten und Touristen. Vorsicht, Dan. Lass es langsam angehen. «
    Dan nickte und schlug vor, sie sollten sich trennen, um einen größeren Bereich absuchen zu können. Amy war auf die Idee gekommen, dass die Mutter auf dem Stuhl in dem gläsernen Briefbeschwerer ein Hinweis auf die Statue Mutter Heimat ruft sein könnte. Auf einer Seite des winzigen Glaskugelzimmers war ein Auge abgebildet
und an dieser Stelle wurde die Sache ein wenig gruselig. Wenn Amy recht hatte und dies auf ein Auge von Mutter Heimat hindeutete, dann würden sie wohl bis ganz hinauf zum Kopf der Statue klettern müssen, die berghoch in den Himmel ragte.
    Dan sah nach oben. Und weiter nach oben, immer höher. Wie sollen wir nur da raufkommen? Und was werden wir dort oben finden?

Viertes Kapitel
    Hamilton Holt war der Erste aus seiner Familie, der russischen Boden betrat. Die Holts waren Dan und Amy auf der Suche nach den Zeichen bis nach Kairo gefolgt, und auch jetzt waren sie ihnen auf den Fersen. Am Flughafen von Wolgograd hatten sie erst keine Ahnung gehabt, wohin es gehen sollte, aber die Holts waren alles andere als unauffällige Amerikaner. Derselbe Russe, der auch Amy und Dan in Empfang genommen hatte, hatte sie sofort
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