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Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5

Titel: Die 39 Zeichen - Die Rache der Romanows - Band 5
Autoren: PeP eBooks
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Ansicht, das absolute Highlight.
    Er hielt eine funkelnagelneue goldene Visakarte hoch, auf der auch noch sein Name stand.
    »Friede, Freude, Visa-Card! Ja! Sie ist golden! Ich hol jetzt was zu essen! Ich kauf mir Videospiele! Und Computer! «
    »Beruhige dich, Dan. Du machst mir Angst.«
    Amy stopfte ihre rotbraunen Haare unter die dunkle Perücke und streckte Dan die Zunge raus. Zusammen mit der roten Brille war sie nicht wiederzuerkennen.
    »Du siehst komisch aus«, meinte Dan.
    »Musst du gerade sagen«, lachte Amy. »In dem Aufzug gewinnst du jeden Gruselwettbewerb.«

    »Vielen Dank.« Dan hatte das Pergamentstück in der Hand und drehte es um. Ihm stockte der Atem. Er sah auf, nicht mehr albern und aufgekratzt, sondern todernst.
    »Amy …«
    »Was ist?«
    Amy griff nach dem Pergament, aber Dan riss es instinktiv an sich. Diesen Schatz würde er nie wieder loslassen. Er sah seine Schwester an.
    »Wir müssen diesen Flug kriegen.«

Drittes Kapitel
    Amy Cahill hatte oft davon geträumt, die Welt zu bereisen, doch dabei hatte sie sich nie neben einem halbwüchsigen John Lennon sitzen sehen.
    »In Russland kriegen wir jedenfalls keine Donuts«, murmelte sie und starrte auf Dans beknackte Nickelbrille.
    »Keine Sorge! Ich hab vorgesorgt«, erwiderte Dan. Er blickte auf einen gewaltigen Berg von Schokoriegeln und Chipstüten. Der Rucksack war zum Bersten gefüllt – mithilfe von Dans neuem besten Freund, der goldenen Visakarte. Er riss eine Packung Nachos auf und lehnte sich entspannt zurück.
    Amy war viel zu sehr damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wie es nun weitergehen würde, als dass sie sich mit diesem ungesunden Fraß hätte vollstopfen wollen. Sie hatte Dan endlich davon überzeugt, dass es besser war, wenn sie das Pergament an sich nahm, bevor er es noch mit seinen Fettfingern bekleckerte. Aber während sie es betrachtete, fühlte sie sich immer ratloser. Das Telegramm, das sie am Morgen bekommen hatten, stammte von jemandem, der sich NRR nannte,
doch diese Abkürzung sagte Amy oder Dan rein gar nichts.
    Das Schlimmste war aber, dass Nellies Telefon tot war und sie ihr Au-pair nicht erreichen konnten.
    »Glaubst du, wir können NRR trauen? Wir sind ganz allein. Nellie kann uns nicht helfen. Das Ganze könnte ein abgekartetes Spiel sein.«
    »Ich weiß nur, dass ich vier Stunden Flug mit diesem Bart nicht aushalte. Das juckt wie verrückt.«
    »Kannst du nicht ein Mal ernst sein? Wir fliegen nach Russland. Russland , Dan! Kapierst du? Ohne Nellie und Saladin.«
    Amy wusste, dass Dan den Kater liebte und es nur schwer ertragen konnte, längere Zeit von ihm getrennt zu sein. Und Nellie? Sie war zwar nicht ihre Mutter, bei Weitem nicht, aber sie war doch ein ziemlich guter Ersatz angesichts der verrückten Situation, in der sie sich befanden.
    »Lass mich noch mal sehen«, sagte Dan und nahm Amy das Blatt aus den Fingern.
    Er hielt das Pergament hoch und sah sich die verschlungenen Buchstaben an, dann betrachtete er ehrfürchtig die Rückseite. Amy wusste, dass ihn das Foto am meisten beschäftigte. Sie beobachtete, wie er es gebannt anschaute, wie gefesselt er von diesem Schwarzweißfoto war, das ein junges, offensichtlich verliebtes Paar vor der amerikanischen Botschaft in Russland zeigte.

    »Und das sind wirklich sie?«, fragte Dan.
    »Hundertpro«, erwiderte Amy.
    In Paris hatte Dan das einzige Foto ihrer Eltern verloren, und Amy wusste, was es ihm bedeutete, nun ein neues in Händen zu halten. Doch das Bild hatte die beiden auch in Verwirrung gestürzt.
    Mama, Papa, was habt ihr nur in Russland gewollt?
    Amy zögerte. »Wie jung und glücklich sie sind. Aber was ist, wenn das ein Köder sein soll? Ein schrecklicher Gedanke, aber könnte nicht jemand das Foto benutzen, um uns in die Falle zu locken?«
    »Ich weiß, was du meinst«, antwortete Dan. Er fuhr mit dem Finger über den Rand des Fotos, berührte das Gesicht seiner Mutter und sah seinem Vater, an den er sich kaum erinnern konnte, in die Augen. »Aber wenn wir dort etwas herausfinden können …«
    Amy ahnte, was in ihrem Bruder vorging, denn sie empfand genauso.
    Unter dem Foto war eine handschriftliche Botschaft, die Dan nun zum hundersten Mal laut vorlas, um irgendeinen Sinn darin zu entdecken:
    Die Zeit läuft. Trefft mich in sechsunddrei-ßig Stunden an der Tür zum Zimmer, das ewig verschlossen bleibt. Kommt allein, wie eure Eltern, oder kommt gar nicht. Vertraut niemandem. NRR

    Dan drehte das Pergament um und sah sich noch einmal
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