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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne
Autoren: Graham McNeill
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mit einem tiefen Atemzug und einem
geflüsterten Vortrag der Aufzählungen.
    Sein Blick wanderte zu dem
riesigen Berg, wobei er über die ungeheuren Kräfte staunte, über die seine
Schöpfer verfügt haben mussten. Und er fragte sich, was der Primarch da drinnen
machte.
    Bis zu dem Moment, da ihm die
Fähigkeit der Vorsehung genommen worden war, hatte er keine Vorstellung davon
gehabt, wie blind er eigentlich war.
    »Wo ist er bloß?«, zischte
Phosis T'kar und sprach aus, was Ahriman dachte.
    Vier Stunden waren vergangen,
seit Magnus der Rote Yatiri und dessen Stamm ins Innere des Bergs gefolgt war,
und seitdem machte ihnen die nervliche Anstrengung wegen der Ungewissheit über
sein Schicksal zu schaffen.
    »Sie sind in Sorge um ihn,
nicht wahr?«, fragte Hathor Maat.
    »Wann haben Sie gelernt, die
Kräfte der Athanaeaner zu beherrschen?«, fragte Ahriman.
    »Gar nicht. Ich kann Ihnen
beiden auch so ansehen, dass Sie beunruhigt sind«, erklärte Maat. »Es ist
schlicht offensichtlich.«
    »Sie etwa nicht?«, wollte
Phosis T'kar wissen.
    »Magnus kann gut auf sich
selbst aufpassen«, meinte er.
    »Außerdem hat er uns gesagt,
wir sollen auf ihn warten.«
    Der Primarch der Thousand Sons
hatte ihnen tatsächlich aufgetragen, auf seine Rückkehr zu warten, doch Ahriman
wurde von dem unguten Gefühl beschlichen, dass irgendetwas nicht stimmte.
    »Haben Sie etwas beobachtet?«,
erkundigte sich Phosis T'kar, als er Ahrimans Gesichtsausdruck bemerkte. »Als Sie
über den Großen Ozean gereist sind, haben Sie etwas bemerkt, richtig? Sagen Sie
es mir.«
    »Ich habe nichts gesehen«, gab
Ahriman verbittert zurück, dann machte er kehrt und ging in seinen Pavillon, um
seine Waffen aus einer länglichen Truhe aus Akazie und Jade zu holen. Er
steckte die Pistole in das Halfter, eine Schusswaffe, die ein edles Beispiel
für die handwerkliche Kunst der Kunsthandwerker von Vulkans Salamanders war.
Die Seiten wiesen nach hinten geschwungene, goldene Falkenflügel auf, der Griff
war mit genopptem Leder überzogen.
    Neben seiner Pistole nahm er
auch einen langen, elfenbeinernen Heqa-Stab mit der mit Widerhaken besetzten Klinge
an sich, der über die ganze Länge mit Goldplatten bedeckt und mit blauen
Kupferbändern verstärkt worden war.
    »Was haben Sie vor?«, fragte
Hathor Maat, als Ahriman wieder nach draußen kam und zum Gefecht gerüstet war.
    »Ich begebe mich mit der
Sekhmet ins Innere dieses Bergs«, antwortete er. »Kommen Sie mit?«
     
    Lemuel Gaumon lehnte sich gegen
einen der Totensteine in den Ausläufern des gigantischen Bergs, während er versuchte,
in dessen Schatten zu bleiben, und sich dafür verfluchte, dass er nicht von
schlankerer Statur war. Zwar war er in den mittelkontinentalen Driftschwärmen
der Nordafrik-Enklaven aufgewachsen und an Hitze gewöhnt, doch die war mit den
Verhältnisse auf dieser Welt nicht zu vergleichen.
    Er trug einen langen Morgenrock
aus leichtem Leinenstoff, der farbenfroh mit ineinandergreifenden Blitzmotiven,
Spiralen und zahlreichen anderen, nicht so leicht identifizierbaren Symbolen
bestickt war. Gewebt hatte ihn ein blinder Schneider aus dem
Sangha-Handelsviertel, den Entwurf hatte Lemuel selbst geliefert.
    Die Muster stammten von einer
der Schriftrollen, die er in der geheimen Bibliothek in seiner Villa in Mobayi
aufbewahrte. Der Mann mit der dunklen Hautfarbe, dem rasierten Schädel und den
tief liegenden Augen beobachtete aufmerksam das Lager der Thousand Sons,
während er von Zeit zu Zeit etwas auf seinem Pad notierte, das er auf dem
Oberschenkel balancierte.
    Rund hundert scharlachrote
Pavillons standen auf der Salzebene verteilt, die Seiten hochgebunden, jeder
das vorübergehende Zuhause einer Gruppe Krieger der Thousand Sons. Ihm war
nicht entgangen, welche Gefolgschaften vertreten waren: Ahrimans Scarab Occult,
Ankhu Anens 4., Khalohphis' 4., Hathor Maats 3. und Phosis T'kars 2.
    Eine beträchtliche Streitmacht
aus Astartes-Kriegern hatte vor dem Berg ihr Lager eingerichtet. Die Atmosphäre
war sonderbar angespannt, doch einen Grund dafür konnte Lemuel nicht erkennen.
Es war klar, dass sie nicht mit irgendwelchem Ärger rechneten, aber genauso
klar war, dass irgendetwas sie beun-ruhigte.
    Lemuel schloss die Augen und
ließ sein Bewusstsein auf den unsichtbaren Energieströmen treiben, die die Luft
genauso flimmern ließen wie die brütende Hitze. Er nahm die Energie dieser Welt
wie ein grandioses Gemälde wahr, farbenprächtiger als selbst die größten
Arbeiten von Serena
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