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Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)

Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)

Titel: Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)
Autoren: Richard Castle
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legte eine neue Schrotpatrone ein. Er hielt es für unsportlich, mit etwas anderem als einem Einzellader zu jagen. Wenn er das Wild nicht mit einem einzigen Schuss erlegen konnte, dann verdiente es, zu entkommen.
    „Der nächste Vogel gehört dir“, versprach Petrov.
    Lebedev war schlau genug, Petrov stets den ersten Jagderfolg zu gewähren. Dies war einer der Gründe dafür, dass die beiden Männer schon seit so vielen Jahren enge Freunde waren. Lebedev war zufrieden damit, nur die zweite Geige zu spielen. So war es schon seit der Zeit, als die beiden noch Jungs waren, in Solncevo, einem Stadtteil im nordwestlichen Teil von Moskau und einem der härtesten Bezirke der Stadt. Als sich Petrov als Teenager in ein junges Mädchen namens Jelena verliebt hatte, hatte Lebedev ihm den Vortritt gelassen, obwohl auch er an ihr interessiert gewesen war. Als Petrov zum besten Freund des russischen Präsidenten Barkovsky aufstieg, war Lebedev freiwillig zum fünften Rad am Wagen geworden. Und als Petrov und Barkovsky zu erbitterten Feinden wurden, unterstützte Lebedev Petrov und folgte ihm schließlich nach London.
    Während Lebedev in der Rolle des Unterstützers aufging, wäre dies für Petrov undenkbar gewesen. Man konnte durchaus behaupten, dass er seine eigenen Ziele und Bedürfnisse für niemanden zurückstellte. Dies war ein Luxus, den er sich leisten konnte, denn sein Nettovermögen belief sich angeblich auf sechs Milliarden Dollar. Die Tatsache, dass er seinen Reichtum nicht etwa harter Arbeit und außergewöhnlicher Intelligenz, sondern gutem Timing und vielversprechenden Beziehungen verdankte, tat seinem grandiosen Ego keinen Abbruch.
    Immerhin war sein überbordendes Selbstbewusstsein dafür verantwortlich, dass er sich schließlich mit Präsident Barkovsky überworfen hatte. Um seiner Verhaftung und einem Gefängnisaufenthalt zu entgehen, war Petrov gezwungen gewesen, Moskau mitten in der Nacht heimlich zu verlassen und zwar versteckt hinter einer falschen Innenverkleidung eines russischen SUVs. Der britische Geheimdienst hatte seine Flucht arrangiert und im Gegenzug verlangt, dass er seine Freunde im Kreml verpfiff. Petrov war dieser Bitte nur zu bereitwillig nachgekommen. Er wusste schließlich, wo Leichen im Keller lagen.
    Um ehrlich zu sein, machte ihn einzig und allein sein Vermögen so anziehend für die jungen Frauen, die ihn regelmäßig in die angesagtesten Londoner Clubs begleiteten. Er war ziemlich groß, etwa einen Meter neunzig, und wog fast einhundertvierzig Kilo, sein Gesicht wirkte rundlich, blass und aufgedunsen. Mit seinen zweiundvierzig Jahren gingen ihm die Haare aus, obwohl sein persönlicher Stylist alles tat, um diese Tatsache so gut wie möglich zu verbergen, indem er einige der längeren Haarsträhnen an der Kopfseite über seine Glatze kämmte. Er bevorzugte locker sitzende Kleidung, natürlich handgefertigt, und trug nur schwarz und weiß, da er farbenblind war. An diesem Morgen trug er eine handgefertigte Sonnenbrille mit Platinfassung. Es war die Nachbildung einer Sonnenbrille, die Johnny Depp auf einem Foto getragen hatte.
    Sein Jagdgefährte war kleiner, etwa eins siebzig, und deutlich schlanker. Lebedevs Kopf zierte ein dichter schwarzer Haarschopf sowie buschige Augenbrauen. Er war sowohl Anwalt als auch Steuerberater, was ihm in seiner Funktion als Petrovs vertrauenswürdigster Gefolgsmann und Berater zugutekam.
    Kurz vor Tagesanbruch hatten die beiden Männer das dreitausendsiebenhundert Quadratmeter große Anwesen verlassen, das Petrov den verarmten Erben des Herzogs von Madison abgekauft hatte. Seite an Seite waren sie über die üppigen Felder und die Hügellandschaft der Cotswolds spaziert.
    Rasputin war ein paar Meter vorausgelaufen, als sie eine Stelle mit hohem Gras in der Nähe eines Bachlaufs und einiger Bäume erreicht hatten. Hier hatte Petrov auch den ersten Vogel erlegt. Anschließend öffnete er zur Feier des Erfolgs eine Thermosflasche mit einer Mixtur aus schwarzem Kaffee, Wodka, Kahlua und Amaretto. Lebedev hatte auch Kaffee dabei, jedoch ohne Alkohol. Während die beiden Männer tranken, bildeten Petrovs Bodyguards, selbstverständlich außer Hörweite, einen Kreis um sie und hielten Ausschau nach Lichtreflexen, die sich auf dem Visier eines getarnten Scharfschützen spiegeln könnten.
    „Die Amerikaner werden Leute herschicken, die dir ein paar Fragen über Senator Windslow stellen“, meinte Lebedev beiläufig.
    „Soll ich mich mit ihnen treffen?“, fragte
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