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Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)

Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)

Titel: Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)
Autoren: Richard Castle
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als Polizist des Regierungsviertels verkleidet. Wir müssen sofort alle Ein- und Ausgänge abriegeln, bevor es ihm gelingt, zu entkommen.“
    „Dann müssen Sie wohl wirklich verrückt sein“, entgegnete er. „Selbst wenn ich wollte, wäre es unmöglich, dieses Gebäude rechtzeitig abzuriegeln. Es gibt Zugänge zur Straße, im Untergeschoss geht’s zu den U-Bahn-Linien und im hinteren Bereich zu den Zügen.“
    Ein zweiter D.C.-Cop stürmte mit gezogener Waffe die Herrentoilette.
    „Was ist hier passiert?“, fragte er seinen Partner.
    „Der Typ hier behauptet, er sein Privatdetektiv und auf der Suche nach einem Attentäter.“
    Der gerade angekommene Officer fragte Storm: „Sind Sie etwa high?“
    „Hol dir seine Waffe“, befahl der erste Cop.
    Daraufhin steckte der zweite Officer seine Waffe weg und trat vor, nahm Storms Glock an sich und befahl ihm, „die Stellung einzunehmen“.
    Storm legte beide Hände an die Wand vor sich und spreizte die Beine. Resigniert fügte er hinzu: „Nicht kitzeln.“
    In diesem Moment erreichte Showers die Herrentoilette. „FBI!“, sagte sie und wedelte mit ihrer Marke. „Sie haben den falschen Kerl. Er gehört zu mir.“
    „Wenn das so ist, können Sie ihn haben“, meinte der erste Officer und ließ seine Waffe sinken. Der zweite Officer hörte auf, Storm zu durchsuchen, der sich umdrehte und sagte: „Meine Waffe, bitte.“
    Der Officer gab sie ihm zurück.
    Storm ging zu einem nahen Abfallbehälter hinüber und nahm den Deckel ab, doch abgesehen von Altpapier und Müll befand sich nichts darin. Er überprüfte einen weiteren Abfallbehälter, doch auch hier war keine Polizeiuniform des Regierungsviertels zu finden.
    „Wir überprüfen die Lobby“, sagte der erste Officer.
    „Tolle Idee“, erwiderte Storm, der wusste, dass der Attentäter wahrscheinlich schon längst verschwunden war.
    „Was genau suchen wir eigentlich?“, wollte der zweite Officer wissen.
    „Zu diesem Zeitpunkt?“, meinte Storm. „Einen Geist.“
    Storm und Showers verließen gemeinsam die Herrentoilette. Ein dritter Abfallbehälter stand nur wenige Meter entfernt zwischen den Eingängen der Herren- und Damentoilette. Storm überprüfte auch diesen. Ein blaues Shirt der Polizei des Regierungsviertels war hineingestopft worden, ebenso eine Marke sowie eine schwarze Hose.
    Storm zog das Shirt aus dem Eimer und sagte: „Das ist Größe S. Wir suchen also nach einem Mann, der vermutlich höchstens eins achtzig groß ist und etwa achtundsechzig Kilo wiegt.“
    Gemeinsam ließen sie ihre Blicke über die wogenden Menschenmengen schweifen, die in der höhlenartigen Lobby der Union Station an ihnen vorbeieilten. Die Beschreibung traf auf Dutzende Männer zu. Jeder von ihnen könnte der Schütze sein.
    „Woher wussten Sie, dass ich in der Herrentoilette war?“, fragte Storm.
    „Denken Sie etwa, Sie wären der Einzige, der wie ein flüchtiger Verbrecher denken kann?“, entgegnete sie.
    Storm lächelte. „Es hätte peinlich für Sie werden können, wenn ich nicht da drin gewesen wäre.“
    „Wohl kaum“, sagte Showers.
    „Oh, dann sind Sie wohl schon öfters in Herrentoiletten gewesen, nicht wahr?“
    Sie lächelte nur und sagte: „Lassen Sie uns gehen. Wir müssen einen Mörder schnappen.“

KAPITEL ZWEI
    Moskau, Russland
Metrostation Majakowskaja
    Wir sind das neue Russland!“, erklärte Präsident Oleg Barkovsky und beendete mit diesen Worten seine dreistündige Rede. Die Menge sprang von den Sitzen auf. Sie stampften. Sie jubelten. Sie pfiffen. Niemand beschwerte sich über die fortgeschrittene Stunde. Niemand beschwerte sich darüber, dass das Abendessen bereits vor fünf Stunden abgeräumt worden war. Der Wodka floss schon den ganzen Abend in Strömen. Dafür hatte Barkovskys Stabschef Mikhail Sokolov gesorgt. Die vielen Trinksprüche und Reden zuvor waren haargenau geplant worden, um die Spannung für diesen Moment aufzubauen.
    Barkovskys Abschlussrede war das große Finale des Abends.
    Der Präsident unternahm keinerlei Anstrengungen, die tobende Menge zu beruhigen. Stattdessen breitete er hinter dem Podium die Arme weit aus – wie Jesus – und badete in ihrem Jubel. In seinen Augen verdiente er das.
    Barkovsky läutete eine neue Ordnung in Russland ein. Die Reformen der Vergangenheit –
Glasnost
und
Perestroika
– waren Geschichte. Verschwunden waren die Anführer, die Mütterchen Russland betrogen hatten, indem sie die große Kommunistische Partei zerschlugen. Verschwunden
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