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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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nachdachte, was er sagen sollte. Schließlich vernahm er Averys Lachen und schaute auf, um festzustellen, dass sie ihn anschmunzelte.
    »Er wird schon bald hübsch und rund sein.« Sie küsste Cameron auf die Wange und wickelte das Baby wieder in seine Windeln.
    »Die Geburt war schwer für ihn. Vielleicht so schwer wie für die Mutter. Vertraue mir, ich habe genug Neugeborene gesehen, um zu wissen, dass er vollkommen ist.«
    »Selbstverständlich hat mütterlicher Stolz mit dieser Einschätzung nichts zu tun«, warf er ironisch ein, während er sich an ihrer Seite ausstreckte.
    »Selbstverständlich nicht.« Sie hielt das Kind auf den Armen, während sie sich näher an Cameron schmiegte. »Er hat deine schwarzen Haare. Ich warte ein bisschen ungeduldig darauf, welche Farbe seine Augen haben werden.«
    »Sie sind blau.« Sanft berührte er das Haar auf dem Kopf seines Sohnes. »Ein seltsames Blau.«
    »Das sind die Augen von Neugeborenen. Sie ändern sich noch. Hast du dich entschieden, welchen Namen wir ihm geben wollen?«
    »Tormand, nach meinem Vater. Wenn du einverstanden bist.«
    »Ja, das ist ein guter Name.« Sie hob den Kopf und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. »Danke für meinen Sohn, Gatte.«
    Cameron legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie fest an sich.
    »Nein, ich sollte dir danken. Ich hatte bei seiner Erzeugung immerhin den erfreulicheren Anteil. Du hast die harte Arbeit erledigt. Bist du sicher, dass es dir gut geht?«, fragte er mit weicher Stimme und gab damit endlich seinen Ängsten Ausdruck.
    »Ja, ich bin nur müde.« Sie gähnte, schaute aber ihren Sohn trotzdem weiterhin an, ohne ihren Blick abzuwenden. »Ich glaube, er wird aussehen wie du und Klein-Alan.«
    »Armer Junge.«
    »Ach nein, Liebster. Es kann niemals genug dunkeläugige Ritter geben, um die Mädchen glücklich zu machen.«
    »Du bist mit Blindheit geschlagen, Liebste, aber dafür danke ich Gott jeden Tag.«
    Er hob ihr Gesicht und küsste sie langsam und innig. »Ich liebe dich, meine kleine Katze.«
    Avery hob die Hand und streichelte ihm die vom Bart beschattete Wange. »Und ich liebe dich, mein Ritter Dunkel-wie-die-Sünde.«
    Sie kicherte, als er plötzlich aufstöhnte und sein Gesicht in ihrem Haar vergrub.
    »Du weißt, was ich jetzt gerne tun würde.« – »Oh ja, genau wie ich. Aber wir müssen uns einen Monat gedulden.«
    »Einen Monat?« Als er sie wieder gähnen sah, bettete er sie bequem in seinen Arm.
    »Einen ganzen Monat. Vier lange Wochen«, murmelte sie und konnte nicht länger gegen das Zufallen der Augen ankämpfen.
    »Nun, ich sollte diese Zeit wohl gut nutzen.«
    »Wofür?«
    »Um unseren Vorrat an Brombeermarmelade aufzufrischen.« Er grinste, als sie unmittelbar vor dem Einschlafen noch lächeln musste.
    Sobald er sich sicher war, dass er Avery nicht aufwecken würde, verließ Cameron ihr Bett. Mit derselben Sorgfalt nahm er ihr den Säugling aus den Armen. Avery hatte recht, dachte er, als er ihn vorsichtig und behutsam zu seiner Wiege trug.
    Es bestand die große Möglichkeit, dass Tormand ihm ähnlich sehen würde. Das würde ihn stolz machen, und er wusste, dass dieser Stolz Averys Werk war.
    Ihre Liebe und Leidenschaft hatten eine Menge der früheren Zweifel in ihm beschwichtigt und seine alten Wunden geheilt.
    Wenn sie ihn ansah, empfand er sich als schön.
    »Ich verrate dir ein kleines Geheimnis, Kleiner.« Er legte den Jungen in seine Wiege und steckte die Decke um ihn fest. »Es ist das Geheimnis des Glücks. Du wirst mir später wohl sehr ähnlich sehen, und manche Idioten halten das für eine üble Sache.
    Ignoriere diese Einflüsterungen des Teufels, dieses Geschwätz, dass der, der dunkel aussieht, auch eine dunkle Seele hat.
    Du musst dich nur umsehen, Junge, bis du ein kleines Mädchen findest, das dich ansieht, als wärst du der schönste Mann auf der ganzen Welt. Gib dich nicht mit weniger zufrieden, mein Junge. Finde das Mädchen, das dich anlächelt und liebt und dich in der Nacht festhält, auch wenn du dich wie ein Esel aufführst. Und schon bald wirst du entdecken, dass es gar keine so schlechte Sache ist, ein Ritter Dunkel-wie-die-Sünde zu sein.«
    Er sah zurück zu Avery, während er sanft das schwarze Haar seines Sohnes streichelte. »Genauer gesagt, dir wird bald jeder Mann leidtun, der kein solcher Ritter ist, denn es hat den Anschein, als wüssten wir schwarzäugigen Ritter, wie man das Paradies findet.«
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