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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
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verteilt, und dort sah er auch die vier Leichen wieder.
    Man hatte sie aus den Tüchern gewickelt und zu Boden gelegt. Sie lagen in einer Reihe, hinter ihnen standen die dunkelhäutigen Sklaven leicht geduckt, aber unbeweglich.
    Als er stehenblieb, trat aus dem Hintergrund eine Gestalt hervor, die sich ihm langsam näherte. Die Augen des Fischers weiteten sich. Noch hatte er ihn nicht genau erkennen können, aber er war es tatsächlich, der dort erschien.
    Der Fremde aus seinem Heimatort!
    Er schluckte, seine Lippen wollten sich zu einem Begrüßungslächeln verziehen, das schaffte er nicht, denn er wußte plötzlich, daß es unpassend gewesen wäre. Der Fremde sah nicht aus wie ein Freund. Dicht vor Hescon blieb er stehen und nickte.
    »Ja, ich habe es geschafft«, sagte der Fischer.
    »Das wußte ich. Deshalb suche ich immer nur die besten und guten Fischer aus.«
    Die besten und guten Fischer! Hescon dachte über diesen Satz nach. Es war nichts Außergewöhnliches daran, und doch fing er an zu überlegen, denn etwas hatte sich in seinem Hirn festgesetzt, oder war darin schon seit längerem verborgen gewesen.
    Nun kam es zum Ausbruch!
    Es gab einige Fischer, die in den letzten Monaten verschwunden und nie wieder erschienen waren. Einen davon hatte er gekannt. Die Männer waren losgesegelt, dann hatte man nichts mehr von ihnen gehört. Sie galten als vermißt oder tot.
    »Was ist?« fragte der Fremde, der wohl gemerkt hatte, wie stark Hescon nachdachte.
    »Nein, nichts. Ich… ich möchte nur wieder zurücksegeln.« Er sprach auch nicht mehr von seinem Boot, für ihn war es wichtig, die ungastliche Stätte zu verlassen, denn hier besaß er keine Freunde.
    »Ich will dir noch etwas zeigen, Hescon. Du sollst sehen, welche Arbeit du geleistet hast.«
    »Die Toten sind…«
    »Sie sind tot, sie sind fast schon verwest, aber das ist nicht schlimm.«
    Der Fremde legte eine Hand auf Hescons Schulter und drehte ihn herum. »Schau in die Mulde.«
    Hescon gehorchte. Zuerst aberblickte erübersie hinweg. An den Rändern erschienen die Männer, alles Helfer des Fremden. Sie bauten sich dort auf und schauten in die Senke hinein.
    Dort lagen die Leichen im Sand. Er zeigte nicht die Glätte, die der Fischer von ihm gewohnt war. Hier kam etwas anderes hinzu. Er warf Falten, als würde ein stetiger Wind in ihn hineinwehen. Es verging noch mehr Zeit, bis plötzlich etwas passierte, was dem guten Fischer den Atem raubte und ihn vor Entsetzen erstarren ließ. Der Sand bewegte sich von unten her. Die Sklaven sprangen zurück. Sie kletterten auf Händen und Füßen den flachen Abhang hoch, um so rasch wie möglich die Flucht ergreifen zu können.
    Denn aus der liefe stieg etwas hervor.
    Es war ein großes gewaltiges Gebilde, das dort gelauert hatte und nun freikam.
    Golden glänzte der gewaltige Gegenstand. Er war rund und wirkte trotzdem eckig.
    Ein Mensch?
    Der Fischer vergaß zu atmen, denn was dort im Sand verborgen gelegen hatte, war ein überdimensionaler Kopf, ein gewaltiger goldener oder vergoldeter Schädel mit weit aufgerissenen Augen und einem ebenfalls geöffneten Maul.
    Selbst in der Dunkelheit glänzte dieser riesige Kopf so hell, daß der Fischer Einzelheiten erkennen konnte. Er mußte etwas Besonderes sein, der konnte keinem Menschen gehören, das war eine Abart aus irgendwelchen fremden Reichen, vielleicht ein Gruß aus den finsteren Schattenwelten, in der er herrschte.
    »Wer… wer ist das?« Der Fischer hörte sich flüstern, und seine Stimme kam ihm selbst fremd vor.
    »Er ist ein König, ein Mächtiger, einer, der herrscht und der immer herrschen wird.«
    Hescon nickte nur.
    Der Schädel hatte sich so weit aus dem Sand gedrückt, daß sein Kinn mit der Unterlage abschloß. Es lag dort als goldener Klumpen, überhaupt war alles golden an ihm, bis auf die Augen und die Brauen, die aus dunklen Kreisen und ebensolchen Strichen bestanden. Der Fischer kam mit einem derartigen Anblick nicht zurecht. Er war ein normaler Mensch, nur jemand, der sich durch den Fischfang ernährte und nicht eingeweiht werden konnte in die zahlreichen Weihen und in das Wissen der Könige, Magier und Hohepriester.
    Erst jetzt fiel ihm auf, daß die vier Leichen dicht vor dem Maul des Kopfes lagen.
    Hatte das etwas zu bedeuten?
    Hinter ihm brandete ein Schrei auf. Ein klagender Ruf, erst heulend, sich dann jedoch steigernd, so daß der Ruf wie ein unheimlich klingendes Signal in die klare Wüstennacht hineingellte. Danach wurde ein Wort
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