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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
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hin.
    Das Wasser schäumte über. Es war warm, und der Mann bekam nasse Füße. Nur gab er nicht auf. Ersetzte sein gesamtes Können ein, das er sich in den langen Jahren angeeignet hatte. Er hörte auf das Stöhnen des Mastes und der Segelstange, als sich das Holz auch gegen den Wind stemmte.
    Hescon schaffte es. In Schweiß gebadet war er, als sein Boot dem rechten Ufer entgegentrieb. Das Wasser besaß längst nicht mehr die Tiefe. Er segelte in das sehr flache Gebiet, wo der Sand manchmal gefährliche Fallen bildete.
    Schon kratzte der Kiel über den körnigen Untergrund, und wenig später steckte das Boot fest. Auch die heranrollenden Wellen schafften es nicht mehr, es zu lösen.
    Hescon war mit sich zufrieden, er atmete tief durch. Das Anlegen hatte geklappt.
    Die Feuer brannten vor ihm. Wenn ihn nicht alles täuschte, war er genau in eine Lücke zwischen ihnen hineingestoßen. Wenn er geradeaus schaute, konnte er in die Flammen des mittleren Feuers sehen, vor dem sich etwas bewegte.
    Zuerst dachte er an eine Täuschung aus tanzenden Schatten. Bei genauerem Hinsehen stellte er fest, daß es Menschen waren, die auf das Flußufer zugingen.
    Der Fischer verließ sein Boot. Er sackte bis über die Schienbeine in den Sand und Schlick des Ufers ein, tiefer aber nicht. Demnach war die Stelle hier nicht so gefährlich.
    Dann wartete er.
    Der Wind trug den Klang von Stimmen an seine Ohren. Die herankommenden Männer riefen sich gegenseitig etwas zu, was er nicht verstehen konnte. Zwei von ihnen trugen Fackeln. Ihre Flammen bewegten sich über den Köpfen der Männer, die lange helle Gewänder trugen. Hinter ihnen kamen andere.
    Sie gingen sehr schnell, duckten sich ab und zu, und der Fischer hörte das Klatschen der Peitschenriemen auf die nackten Rücken der Sklaven. Sie waren ausersehen, die Leichen vom Kahn zu holen. Sehr dicht kamen sie an ihn heran, so daß er sie trotz der Finsternis gut erkennen konnte.
    Es waren kräftige Männer, allerdings schon durch Peitschenschläge gezeichnet, die auf ihren nackten Rücken lange Streifen und Wunden hinterlassen hatten.
    Nur die wenigsten von ihnen waren verheilt. In den anderen hatten sich Blut und Eiter festgesetzt, und dicht über ihnen summten zahlreiche Insekten.
    Der Fischer schüttelte sich, als er das sah, sagte aber nichts, er schaute zu, wie ein bärtiger Sklaventreiber noch einmal zuschlug und die vier Männer in das Wasser trieb.
    Einer rutschte aus, verschwand in den Wellen und wurde wieder hochgeprügelt.
    Wie auch die anderen mußte er eine Leiche vom Boot holen, sie über seine Schulter wuchten und wegtragen.
    Hescon schaute nur zu. Er begriff nicht viel, wollte es auch nicht, denn er war froh, daß sein Auftrag beendet war. Er dachte nur an sein neues Boot, das er als Lohn bekommen sollte.
    Ob sie es ihm hier schon gaben?
    Sein Gefühl sprach dagegen. Die innere Stimme warnte ihn. In der Fremde fühlte er sich überhaupt nicht wohl. Feinde umkreisten ihn, owohl er nicht angegriffen wurde.
    Er schaute sich um.
    Da stand er bärtige Sklaventreiber vor ihm. Die schwere Peitsche hatte er sinken lassen. Seine düsteren Augen starrten den Fischer an. »Das hast du gut gemacht. Komm mit.«
    »Wohin?«
    Der Bärtige deutete in Richtung der Feuer. »Willst du nicht deinen Lohn bekommen?«
    »Ja, ja, er ist mir versprochen worden.«
    Der Mann mit dem dunklen Bart schaute zurück, gab ein Zeichen, hörte einen Ruf, dann wurde der Fischer gepackt. Die harte Hand umklammerte seinen rechten Arm, man schob ihn vor, und plötzlich dachte er an Flucht. Auf einmal war er sicher, in eine Falle gelaufen zu sein, nur war es zu spät, daran etwas zu ändern.
    Der Bärtige war nicht allein. Wie Gespenster, die ihre Welt verlassen hatten, erschienen die anderen Männer im Umkreis der Feuer, deren Flammen über ihre Gestalten huschten und dafür sorgten, daß die Wächter ein geisterhaftes Leben bekamen.
    Von den vier Schwarzen sah er nichts mehr. Er hörte auch ihr Stöhnen nicht mehr.
    Sie traten in das Dreieck der Feuer, wo es heller geworden war. Dort sah der Wüstenboden aus, als würde jedes kleine Kristall in Flammen stehen.
    Sie gingen weiter. An den Füßen des Fischers klebte der Sand. Er war noch warm vom letzten Tag. Als sie den Bereich der Flammen verlassen hatten, spürte er die Kühle der Wüstennacht, die an ihm klebte. Er ging automatisch weiter und merkte kaum, daß der Weg bergauf führte, damit er den Rand einer Schüssel erreichte.
    Dort saßen mehrere Männer
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