Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sonne war fast verschwunden. Die Schatten der frühen Dunkelheit breitete sich düster und geheimnisvoll zwischen den Häusern aus. Noch herrschte Betrieb und Leben, doch bald würden die Stimmen ersterben, denn die Müdigkeit war zu groß. Wer den ganzen Tag über auf dem Fluß fischte, war am Abend müde.
    Die Geräusche schliefen ein. Der Mond tauchte aus dem Dunkel einer anderen Welt auf, begleitet von einem Heer von Sternen, wie Hescon erkennen konnte, denn er hatte sein Haus verlassen und schaute gegen den prächtigen Himmel.
    Sollte der Fremde an diesem Abend erscheinen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen.
    Er hatte sich kaum mit dem Gedanken angefreundet, als sich neben ihm aus dem tiefen Schatten eine Gestalt löste. Es war der Fremde, der Hescon mit zischelnder Stimme ansprach.
    »Bist du bereit?«
    Der Fischer fuhr herum. Sein Herz klopfte schnell. Er sah nicht viel, die Gestalt verschwand innerhalb der Schatten. Selbst das Gesicht war nur als heller Umriß zu sehen.
    »Bist du bereit, fragte ich dich?«
    »Ja.«
    »Auch dein Boot?«
    »Ich kann es sofort zu Wasser lassen.«
    »Dann komm mit.«
    Wie im Traum folgte Hescon dem Fremden. Er hatte sich lange genug darauf vorbereiten können, doch jetzt, wo es endlich soweit war, versagten ihm fast die Beine.
    Er spürte in seinen Augen das Brennen, als wäre besonders scharfer Staub hineingeraten. Der Fremde war nicht allein gekommen. An seinem Boot standen noch zwei Männer, die bereits damit angefangen hatten, etwas einzuladen. Als Hescon hinlaufen wollte, um nachzuschauen, hielt ihn der Fremde am Ärmel.
    »Nein, noch nicht.«
    Hescon nickte. Er hatte fragen wollen, was dort eingeladen wurde. Auf einmal traute er sich nicht. Er wollte nicht gerade von einer Angst sprechen, doch ein drückendes Gefühl blieb schon zurück. Das Herz schlug noch immer sehr heftig. Der Fremde hatte sich so hingestellt, daß Hescon Mühe hatte, zu seinem Boot hinzuschauen. Außerdem war der andere Mann größer als er, so mußte er schon den Kopf verdrehen. Es waren längere Gegenstände, die in Tücher eingewickelt worden waren, soviel konnte er sehen.
    »Darf ich denn jetzt wissen, wohin die Reise gehen wird?«
    Der Fremde zögerte mit der Antwort. Sehr genau schaute er dem Fischer ins Gesicht. »Du wirst an den großen Gräbern vorbeisegeln und…«
    »So weit?«
    »Ja.«
    »Das ist mehr als eine Nacht.«
    Der Fremde grinste bissig. »Das weiß ich. Aber du solltest auch an deinen Lohn denken, der auf dich wartet. Wer bekommt schon ein neues Boot mit einem neuen Segel?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Dann wirst du keine Frage mehr stellen. Du wirst natürlich merken, wenn du das Ziel erreicht hast. Wenn du am Ufer die drei Feuer brennen siehst, die dicht nebeneinander stehen, wirst du das Land ansegeln und dort erwartet werden.«
    »Wer sind die Menschen?«
    Der Fremde behielt das Lächeln bei, schaute über Hescons Schulter hinweg Lind sagte: »Das brauchst du nicht zu wissen. Du wirst deine Arbeit tun, das ist alles. Bist du bereit, sofort zu segeln?«
    »Ja.«
    »Dann komm.«
    Die Helfer hatten die Ladung am Heck des schmalen Fischerbootes verstaut. Es waren vier längere und in Säcken oder Tücher eingewickelte Gegenstände, die dicht nebeneinander lagen, als hätte man sie noch in das Boot hineingedrückt.
    Hescon half mit, als das Boot ins Wasser geschoben wurde. Nur der Fremde stand daneben und schaute zu. Sein Gesicht glich im Dunkeln einer grimmigen Maske.
    Er sprach kein Wort, winkte seinen beiden Helfern zu, die vom Boot ließen, so daß nur der Fischer damit beschäftigt war, es ins Wasser zu schieben. Im Dorf war ein großes Feuer angezündet worden. Sein Schein strahlte über die Dächer der Hütten hinweg, fand allerdings nicht seinen Weg zwischen den Lücken.
    Was der Fischer in den folgenden Sekunden tat, geschah rein automatisch. Es war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Mit der Ruderstange drückte er das Boot vor, bis der Wind das Segel blähte. Er schaute sich nicht um, und als er es tat, war von den drei Männern nichts mehr zu sehen. Nur der Flammenschein wehte über die Dächer der Hütten hinweg wie ein letzter feuriger Gruß heimatlicher Gefilde, die Hescon so schnell nicht mehr wiedersehen würde. Er wußte nicht, wie lange seine Reise dauern würde. Die Nacht über würde er segeln müssen, den nächsten Tag auch, danach folgte wieder eine Nacht und dann…?
    Es war nicht damit zu rechnen, daß sich der Wind drehte. Wenn er in dieser Stärke
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher