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Der Winterschmied

Der Winterschmied

Titel: Der Winterschmied
Autoren: Terry Pratchett
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Tatsächlich?«, erwiderte sie. »Na schön. Komm zu mir, bevor du gehst. Dann schauen wir mal, was du mitnehmen kannst. Und hoffentlich bist du imstande, die Türen wieder zu schließen, die du öffnest. Und jetzt beobachte die Leute! Manchmal zeigt sie sich!«
    Tiffany wandte sich dem Tanz zu. Der Narr war erschienen, ohne dass sie es gemerkt hatte - er ging herum und  sammelte Geld mit seinem fleckigen Zylinder. Wenn ein Mädchen aussah, als würde es bei einem Kuss quieken, so küsste er es. Und manchmal, von einem Augenblick zum anderen, sprang er in den Tanz und huschte im Durcheinander der Tänzer umher, ohne einen von ihnen zu berühren.
    Dann sah Tiffany es. Die Augen einer Frau auf der anderen Seite des Tanzes blitzten golden auf, nur für einen Moment. Nachdem sie es das erste Mal gesehen hatte, sah sie es wieder: in den Augen eines Jungen, eines Mädchens, in denen des Mannes mit dem Bier... Es glitt umher, um dem Narren zuzuschauen...
    »Die Sommerfrau ist hier!«, sagte Tiffany und merkte, dass sie mit dem Fuß im Takt der Musik auf den Boden klopfte. Sie merkte es, weil ein schwererer Stiefel gerade darauf getreten war und ihn sanft, aber fest am Boden festhielt. Daneben blickte Du mit blauäugiger Unschuld zu ihr auf, aus der für einen Sekundenbruchteil die goldenen Augen einer Schlange wurden.
    »Das soll sie auch«, sagte Oma Wetterwachs und nahm den Stiefel fort.
    »Ein paar Münzen fürs Glück, Fräulein?«, erklang eine Stimme in der Nähe. Sie hörte, wie Geld in einem alten Zylinder klimperte.
    Tiffany drehte sich um und sah in violett-graue Augen. Das Gesicht darum herum war faltig und gebräunt und lächelte. Der Mann hatte einen goldenen Ohrring. »Eine Münze oder zwei von der hübschen Dame?«, bettelte er. »Vielleicht Silber oder Gold?«
    Manchmal weiß man einfach, wie es weitergehen muss, dachte Tiffany.
    »Eisen?«, fragte sie, zog den Ring vom Finger und ließ ihn in den Hut fallen.
    Der Narr holte ihn hervor und warf ihn hoch. Tiffanys Blick folgte dem Ring, aber irgendwie befand er sich nicht mehr in der Luft, sondern steckte am Finger des Mannes.
    »Eisen genügt«, sagte er und gab ihr einen plötzlichen Kuss auf die Wange.
    Er war nur ein wenig kalt.
    Viele kleine blaue Männer drängten sich auf den Galerien der Höhle, aber es herrschte Stille. Das war wichtig. Die Ehre des Clans stand auf dem Spiel.
    In der Mitte lag ein großes Buch, größer als Rob Irgendwer und voller bunter Bilder. Die Reise hinab in die Erdhöhle hatte viele Flecken darauf hinterlassen.
    Rob war herausgefordert worden. Jahrelang hatte er sich für einen Helden gehalten, un' dann hatte die Hexe der Hexen gesagt, dassa eigentlich gar keiner war. Nun, der Hexe der Hexen konnte man nich' widersprechen, aber er würde sich der Herausforderung stellen, un' ob, sonst wollte er nich' mehr Rob Irgendwer heißen.
    »Wo is' meine Kuh?«, las er. »Is' das meine Kuh? Es macht >gack    Die versammelten Größten jubelten, während Rob um das Buch herumlief und winkte.
    »Un' das hier is' viel schwerer als Abker, nich' wahr?«, fragte er nach seiner Runde. »Das war leicht! Hatte 'ne sehr vorhersehbare Handlung. Wer auch immer der Autor is', hat sich nich' überanstrengt, meiner Meinung nach.«
    »Meinst du Das ABC}«, fragte Billy Breitkinn.
    »Ja.« Rob Irgendwer sprang auf und ab und rammte die  Fäuste einige Male in die Luft. »Hast du nich' was Schwierigeres?«
    Der Dudler sah den Stapel mitgenommen wirkender Bücher an, die die Größten auf unterschiedliche Art und Weise gesammelt hatten.
    »Etwas, in dem ich mich so richtig festbeißen kann«, fügte Rob hinzu. »Ein dickes Buch.«
    »Dies hier heißt Prinzipien moderner Buchführung«, sagte Billy skeptisch.
    »Un' das is' 'n großes heroisches Buch zum Lesen?«, fragte Rob, während er auf der Stelle lief.
    »Ja, wahrscheinlich schon, aber...«
    Rob Irgendwer unterbrach ihn, indem er die Hand hob. Er schaute zu Jeannie hinüber, die von einer Schar kleiner Größter umgeben war. Sie schenkte ihm ein Lächeln, und seine Söhne beobachteten ihren Vater mit stummer Bewunderung. Eines Tages, dachte Rob, werden sie imstande sein, selbst an das längste Wort heranzutreten und ihm einen ordentlichen Tritt zu geben. Nicht einmal Kommas oder
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