Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
wieder etwas schiefgeht.«
    »Den angeblichen Ruf«, stellte Holloway richtig.
    »Jack, Sie lassen Ihren Hund Sachen in die Luft jagen!«
    »Das ist nicht wahr«, sagte Holloway. Allmählich lichtete sich die Staubwolke vor der Felsformation. »Das ist nur ein Gerücht.«
    »Wir haben einen Augenzeugen.«
    »Sie ist unglaubwürdig«, sagte Holloway.
    »Sie ist eine zuverlässige Mitarbeiterin. Im Gegensatz zu anderen Personen, deren Namen ich nennen könnte.«
    »Sie hat persönliche Motive«, sagte Holloway. »Glauben Sie mir.«
    »Genau das ist der Punkt, Jack«, erwiderte Bourne. »Sie müssen sich das Vertrauen verdienen, wenn ich Ihnen glauben soll. Und im Moment befindet sich dieses Vertrauen auf dem Tiefststand. Aber ich will Ihnen etwas sagen. Ich habe hier einen Beobachtungssatelliten, der in etwa sechs Minuten über den Horizont kommt. Wenn er bei Ihnen ist, kriege ich ein Bild von der Felsformation herein, die Sie wahrscheinlich soeben gesprengt haben. Wenn alles aussieht, wie es aussehen sollte, werde ich Sie, wenn Sie das nächste Mal in Aubreytown sind, bei Ruby’s zum Essen einladen und Sie um Entschuldigung bitten. Aber wenn es dort so aussieht, wie ich vermute, werde ich Ihren Vertrag annullieren und Sie von ein paar Sicherheitskräften abholen lassen. Aber nicht von denen, mit denen Sie regelmäßig saufen gehen, Jack. Sondern von denen, die nicht Ihre Freunde sind. Ich werde Joe DeLise schicken. Er wird entzückt sein, Sie wiederzusehen.«
    »Viel Erfolg, wenn Sie versuchen, ihn vom Barhocker zu zerren«, sagte Holloway.
    »Wenn es um Sie geht, wird er keine Sekunde zögern«, versicherte Bourne. »Wie finden Sie das?«
    Holloway antwortete nicht. Er hatte schon seit mehreren Sekunden nicht mehr zugehört, weil er mit dem Fernglas einen dünnen Streifen zwischen zwei dickeren Felsschichten entdeckt hatte. Der Streifen, der seine Aufmerksamkeit erregte, war schwarz wie Kohle.
    Und er funkelte.
    » Ja! «, sagte Holloway.
    »Ja was?«, fragte Bourne. »Jack, hören Sie mir überhaupt noch zu?«
    »Tut mir leid, Chad, die Verbindung ist gestört. Interferenzen. Sonnenflecken.«
    »Mein Gott, Jack, Sie versuchen es nicht einmal!«, sagte Bourne. »Genießen Sie die nächsten fünf Minuten. Ich habe Ihren Vertrag bereits auf meinem Infopanel. Sobald ich das Satellitenbild reinbekomme, drücke ich auf LÖSCHEN .« Bourne unterbrach die Verbindung.
    Holloway blickte sich zu Carl um und hob den Zünder auf. »Kiste«, sagte er zu dem Hund.
    Carl bellte einmal, nahm seinen Knochen zwischen die Zähne und lief zu seiner Kiste, in der er im Fall eines Gleiterabsturzes in Sicherheit war.
    Holloway warf den Zünder in die andere Kiste, sicherte sein Infopanel und schnallte sich auf seinem Sitz an.
    »Es geht los, Carl«, sagte er und ließ den Gleiter beschleunigen. »Wir haben noch fünf Minuten, um zu verhindern, dass man uns von diesem Planeten verjagt.«

2
    Fünf Minuten und dreißig Sekunden später schlug Holloway auf sein Infopanel, um das Kommunikationsprogramm zu aktivieren – wieder ohne Bildübertragung. »Ich vermute, Sie wollen mir jetzt sagen, dass mein Vertrag annulliert ist«, sagte er zu Bourne.
    »Er ist so was von annulliert«, erwiderte Bourne. »Und in diesem Moment gebe ich den Befehl an die Sicherheitskräfte. Bleiben Sie einfach, wo Sie sind, und jemand wird Sie in ungefähr einer Stunde abholen. Man wird Sie direkt zur Bohnenstange bringen. Nehmen Sie nur leichtes Gepäck mit.«
    »Keine Chance, dass ich Sie noch umstimmen kann?«, fragte Holloway.
    »Keine Chance. Ich habe hier sechs Dutzend Subunternehmer, für die ich verantwortlich bin. Sechs Dutzend. Keiner von ihnen macht mir auch nur annähernd so viel Ärger wie Sie, Jack. Ich habe mir vorgenommen, von nun an ein angenehmeres Leben zu führen.«
    »Und Sie sind sich ganz sicher, dass das Satellitenbild Ihnen zeigt, was Sie sehen wollen?«, fragte Holloway.
    »Das Satellitenbild hat eine Auflösung im Zentimeterbereich«, sagte Bourne. »Es wird live übertragen, Jack. In diesem Moment sehe ich die Felswand, die Sie soeben in die Luft gejagt haben, und ich sehe Sie und Ihren Hund, wie Sie auf einem Felsvorsprung sitzen, der sich noch vor wenigen Augenblicken innerhalb der Klippe befand. Bestellen Sie Carl einen netten Gruß von mir.«
    Holloway wandte sich an den Hund. »Ich soll dich von Chad grüßen.«
    Carl blinzelte und legte sich hin.
    »Carl ist ein netter Hund«, sagte Bourne. »Zu schade, dass es Ihr Hund
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher