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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)
Autoren: Jürgen Friemel
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meist nur zeitweise in Kaarborg aufhalten. Hierbei handelt es sich meist um Händler, Flussschiffer, Beamte und Soldaten."
    An dieser Stelle beendete der Alte seine Einführung und nahm erneut einen tiefen Schluck aus seinem Becher. "Ah, ist dieser Rotwein gut", meinte er dann mit einem verschmitzten Grinsen, das Tana zu einem eher gequälten Lächeln zwang, denn sie sah es gar nicht gern, wenn Lars größere Mengen Alkohol trank. Dann sah der Alte prüfend in die Runde wobei sein Blick an Ragnor hängen blieb. Er bemerkte den gespannten, fragenden Blick des Jungen und sprach ihn deshalb an: "Das war ein kurzer allgemeiner Überblick über Kaarborg. Willst du noch was Spezielles wissen?"Ragnor, obwohl er von der Beschreibung des Alten ganz fasziniert gewesen war, nahm diese Gelegenheit sofort wahr und fragte, trotz der ironischen Abfuhr, die ihm Lars vorher erteilt hatte, nochmals hartnäckig nach: "Was meinst du, wird mich in Kaarborg erwarten?"Lars lächelte verständnisvoll über die Frage, die er erwartet hatte, strich sich über seinen weißen Bart und meinte dann: "Ich denke, Rurig wird dich in die Ritterausbildung von Burg Kaarborg stecken, damit du dich auf deine Ritterprüfung, die wohl in etwa zwei Jahren sein wird, weiter vorbereiten kannst."Ragnor war sehr zufrieden mit dieser Antwort, denn er hatte schon Bedenken gehabt, dass Rurigs plötzliche Ernennung zum Grafen seiner im vergangenen Jahr begonnenen Ausbildung ein jähes Ende bereiten würde. Nachdem er jetzt eine Vorstellung hatte wie es mit ihm weitergehen würde, plagte ihn schon die Neugier was die anderen in Kaarborg wohl machen würden also fragte er, an seinen alten Mentor gerichtet, weiter: "Was wirst du und die anderen denn in Kaarborg machen?"Der Alte überlegte einen Moment und meinte dann achselzuckend: "Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch keine rechte Ahnung. Ich weiß nur, dass Rurig uns gebeten hat ihm zur Seite zu stehen und nach Kaarborg zu kommen. Wie das genau aussehen wird, wissen wir noch nicht. Vielleicht werde ich wieder unterrichten."Menno verdrehte bei den Worten des Alten die Augen und meinte etwas theatralisch: "Die armen Schüler. Vielleicht hätten wir dich doch besser in Calfors Klamm gelassen.""Du hast es gerade nötig", brummte der Alte und warf Menno einen missbilligenden Blick zu. "Etwas mehr Bildung hätte bei dir sicher auch nicht geschadet."Alle lachten ob des Disputs, der seit Jahren zwischen den beiden ablief. Denn die beiden alten Freunde ließen keine Gelegenheit aus, den anderen ein wenig zu sticheln.
    Ihre weitere Reise nach Mors verlief geruhsam und ohne irgendwelche Zwischenfälle. Es zeigten sich weder Banditen, noch trafen sie auf ihrem Weg durch den großen Pass in Richtung Mors Händler, die auf dem Weg in den großen Wald waren. Dies war ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Zeiten unsicherer geworden waren. Der Sieg über die Banditen hatte den stillschweigenden Burgfrieden zwischen Händlern und Gesetzlosen empfindlich gestört, sodass sich die ansonsten recht hart gesottenen Händler im Moment offenbar nicht mehr in den großen Nordwald wagten.
    Auch aus diesem Grund war es vielleicht ganz gut, dass sie Calfors Klamm nun verließen um nach Kaarborg, ins Herz von Caer, zu ziehen.Die Erinnerung an diesen harten Kampf um die Stadt Mors war immer noch sehr lebendig in Ragnor. Es war das erste Mal gewesen, dass er in einem größeren Gefecht mit einigen hundert Beteiligten dabei gewesen war. Er hatte dabei den Anführer der Gesetzlosen, Kraak den Ork, einen berüchtigten Schwertkämpfer, im Zweikampf getötet, aber es war sehr knapp gewesen. Der Ork war klar der bessere Schwertkämpfer gewesen, und der Junge hatte den Kampf auch nur gewonnen weil sein Quasarschwert Quorum die gegnerischen Waffen, Schild und Schwert, zerbrochen hatte.
    Sein Schwert Quorum und sein Dolch Quart waren ein Teil seines Erbes und seiner Herkunft. Sie hatten, zusammen mit einem blauen Umhang, der ein unbekanntes Wappen trug, neben ihm gelegen als Lars und Rurig ihn als Baby gefunden hatten. Es waren wundersame Waffen, aus einer extrem harten Substanz, die Quasar genannt wurde. Man konnte mit diesen Waffen nicht nur kämpfen, sondern sich sogar meditierend in die kristalline Struktur hinein versetzten. Wenn er sich, während eines Kampfes auf die Waffen konzentrierte oder starke Gefühlsausbrüche hatte, leuchtete der Quasar hell auf und seine Durchschlagskraft erhöhte sich so sehr, dass die Waffen dann in der Lage waren
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