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Der Weg ins Verderben

Der Weg ins Verderben

Titel: Der Weg ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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Zusammenhang stand, war normal. Sie selbst war es auch nicht. Etwas war mit ihr geschehen, was für eine außenstehende Person schlecht nachvollziehbar war. Sie kam ja mit sich selbst nicht zurecht. Sie benötigte Hilfe, sonst hätte sie Sheila nicht angerufen. Aber passte ihr Verhalten dazu?
    Ein schnelles Nein war die Antwort. Sie verhielt sich völlig anders, und Sheila war gespannt, was nun folgen würde. Sie machte sich Vorwürfe, Harriet nicht gefolgt zu sein, und sie musste sich jetzt fragen, ob die Dämonen, von denen sie befreit werden wollte, inzwischen stärker geworden waren.
    Jetzt begann das große Abwarten. Es war alles möglich.
    Sheila hörte das Geräusch von Schritten. Es dauerte nicht mehr lange, da erschien Harriet in der offenen Tür. Noch traute sie sich nicht, das Zimmer zu betreten. Sie blieb stehen und wartete. Sie bewegte ihren Kopf.
    Sie benahm sich seltsam. Fast wie eine Fremde, die erst die Wohnung noch erkundigen musste.
    Auch ihre Haltung verwunderte Sheila. Sie stand sehr steif da. Ihre Hände waren nicht zu sehen, weil sie sie auf dem Rücken verbarg.
    Ich sollte sie ansprechen, dachte Sheila. Sie aus diesem Zustand herausholen.
    Das wollte sie, aber Harriet Brown kam ihr zuvor. Sie nickte, dann ging sie den ersten Schritt ins Zimmer hinein und fing an zu sprechen.
    »Es tut mir leid, aber es ging nicht anders. Ich – ähm – ich musste es einfach tun. Die Dämonen haben es mir befohlen. Ich soll – ich muss dich töten!«
    ***
    Sheila hatte die Worte gehört. Sie trafen sie hart, aber das war nicht alles, denn es geschah noch etwas anderes.
    Noch einmal bewegte sie ihre Hände. Und wie durch Zauberei erschien etwas Glänzendes, das im Moment aussah wie eine lange Nadel, was es nicht war. Beim zweiten Hinschauen erkannte Sheila das Messer in Harriets Hand.
    Harriet Brown meinte es wirklich ernst. Sie war in die Küche gegangen, um sich zu bewaffnen. Sie würde die Tat eiskalt durchziehen, die ihr die Dämonen befohlen hatten.
    In diesen Augenblicken bewies Sheila Conolly, wer sie war. Sie drehte nicht durch, denn sie hatte sich schon oft genug in Lebensgefahr befunden und verlor nicht so leicht die Kontrolle über sich.
    »Was soll das, Harriet?«, fragte sie ruhig.
    »Ich habe es dir gesagt.«
    »Ja, du willst mich töten.«
    »Genau!«
    »Dann möchte ich gern wissen, warum du das tun willst. Was habe ich dir getan?«
    »Man hat es mir befohlen.«
    »Ach? Die Dämonen?«
    »Ja.«
    »Und welche sind das?«
    »Es gibt keine Namen. Sie sind einfach nur da. Ist das klar? Sie sind da!«
    »Ja, das habe ich gehört. Aber woher sind sie gekommen? Einfach aus der Luft?«
    »Das ist egal. Ich werde jetzt ihre Befehle in die Tat umsetzen!«, erklärte Harriet.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Sheila schaute ihr in die Augen.
    »Wo hast du die Dämonen gesehen?«
    »Sie waren da.« Harriet lachte kieksend, dabei schaute sie auf ihr Messer.
    »Und wo waren sie?«
    »Einfach nur da!« Die Frau schüttelte wild den Kopf. Dann ging sie einen weiteren Schritt nach vorn, und der untere Teil ihres Gesichts verzerrte sich zu einem bösartigen Grinsen.
    »Wo hast du sie getroffen?«
    »Nicht hier.«
    »Wo dann?«
    Harriet lachte und ging weiter.
    Sheila musste aufpassen, dass sie Harriet nicht zu nahe an sich heran ließ. Ein schneller Stoß mit dem Messer konnte da schon tödlich sein.
    »Bitte, Harriet, was hindert dich daran, mir zu sagen, wo du die Dämonen getroffen hast? Wir sind doch Freundinnen. Du hast mich extra kommen lassen.«
    »Ja …«
    »Und warum das?«
    »Weil ich dich töten werde.«
    »Wer hat dir das gesagt?«
    »Sie …«
    Sheila wusste, dass sie sich im Kreis drehte. Ihre Freundin würde nichts mehr sagen. Sie war nicht mehr sie selbst und stand völlig unter dem Einfluss anderer Wesen.
    Sheila überlegte, wie sie am besten aus dieser Lage wieder herauskam. Sie dachte dabei an Flucht, aber dazu musste sie erst an Harriet vorbei. Das war schwer.
    Es war ärgerlich, dass Harriet ihr den Weg zur Tür versperrte. Wenn sie fliehen wollte, musste sie ihre Freundin erst aus dem Weg räumen, was alles andere als einfach sein würde.
    »Ich hole dich, Sheila …«
    »Ja, du kannst es versuchen. Komm nur her.«
    »Meine Dämonen werden sich freuen.«
    »Und warum?«
    »Weil sie bei mir sind. Sie sehen alles. Sie sind wunderbar und einfach perfekt.«
    »Und wo sind sie?«
    »Du gehörst nicht zu uns. Du wirst sie nicht zu Gesicht bekommen, das schwöre ich dir.«
    »Aber warum soll ich
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