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Der Weg ins Verderben

Der Weg ins Verderben

Titel: Der Weg ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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dachte sie nicht daran, als sie sich auf dem Weg befanden. Es ging ihr mehr um Harriets Verhalten. Sie glaubte nicht daran, dass es gespielt war. Irgendetwas war ihr widerfahren und hatte sie sehr mitgenommen. Von Stress wollte sie auch nicht sprechen, denn Harriet konnte sich auf gute Mitarbeiterinnen verlassen, die sie auch gut bezahlte.
    Und jetzt ist sie von Dämonen verseucht! Es war schwer für Sheila, das nachzuvollziehen, obwohl gerade sie genügend Erfahrungen und auch Ärger mit den Wesen der Finsternis gehabt hatte. Aber nicht nur sie, sondern auch ihre Familie.
    Dass diese Wesen bei Harriet Brown zuschlagen würden, das hätte sich Sheila nicht vorstellen können.
    Vielleicht war es auch übertrieben, das musste man alles erst mal abwarten.
    Johnny fragte: »Woran denkst du, Ma?«
    Sheila winkte ab.
    »An sie, wie?«
    »Ja.«
    »Und du bist noch immer davon überzeugt, dass wir das Richtige tun, wenn wir zu ihr fahren?«
    »Bin ich.«
    »Aber du könntest sie auch anrufen.« Johnny ließ den Wagen ausrollen, weil sich vor ihnen eine Schlange gebildet hatte. Wenn er aus dem Fenster schaute, sah er die Old Kent Road. Sehr weit waren sie nicht mehr von ihrem Ziel entfernt.
    »Nicht schlecht, dein Vorschlag, Johnny.«
    »Dann mach es doch auch.«
    »Genau.« Sheila lächelte. »Ich muss ja nicht fahren.« Sie holte ihr Handy hervor. Gespeichert hatte sie sehr viele Nummern. Die von Harriet Brown befand sich auch darunter.
    Der Ruf ging durch. Sheila wartete. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass sofort abgehoben wurde, aber den Gefallen tat man ihr nicht. Sie hatte trotzdem Glück, denn Harriet meldete sich nach einer Weile leise.
    »Ich bin es, Sheila.«
    »Ah ja. Gut …«
    »Wie geht es dir denn jetzt?«
    »Ja, ja, das ist schon okay, Sheila. Was möchtest du denn von mir? Sollen wir uns treffen?«
    Sheila war irritiert. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet. »Bitte, Harriet, weißt du das denn nicht?«
    »Nein, was soll ich wissen?«
    »Ich bin auf dem Weg zu dir.«
    »Ach.«
    »Ja, du hast mich angerufen und um einen Besuch gebeten. Dem Ruf bin ich gefolgt.«
    »Nun ja …«
    »Erinnerst du dich denn nicht mehr daran?«
    »Ähm – eigentlich nicht.«
    »Dann ist es ja gut, dass ich angerufen habe. Es dauert nicht mehr lange, dann sind wir bei dir.«
    »Wenn du meinst …«
    Sheila war ziemlich von den Socken. Sie fuhren wieder an, und sie warf Johnny einen Blick zu.
    »Verstehst du das?«
    »Was genau?«
    »Sie weiß nichts mehr davon, dass wir beide miteinander telefoniert haben.«
    Das überraschte auch Johnny.
    »Sie war von meinem Anruf überrascht«, sagte Sheila. »Jetzt weiß ich wirklich, dass nicht alles in Ordnung ist. Ich bin froh, dass wir gefahren sind.«
    »Klar.«
    Die beiden hatten sich auf das Navi verlassen, und das brachte sie auch ans Ziel.
    Johnny lenkte den Beetle in die recht enge Straße und war skeptisch, denn er fragte, ob sie wohl einen Parkplatz finden würden.
    »Werden wir.«
    »Und wo?«
    »Hinter dem Haus, das Harriet Brown gehört, gibt es einen Hof. Es ist der Parkplatz für Kunden.«
    »Und wer wohnt alles in dem Haus?«
    »Nur Harriet. Unten hat sie den Laden, darüber wohnt sie auf zwei Etagen.«
    »Bisschen üppig für eine Person – oder?«
    »Nicht unbedingt. Sie hat in der ersten Etage noch ihr Atelier, denn sie erfindet ihre Mode selbst.«
    »Sehr kreativ.«
    »Du sagst es.«
    Sheila Conolly war in den letzten Minuten nicht unbedingt beruhigter geworden. Sie machte sich jetzt sogar noch mehr Sorgen, und die drückten ihr aufs Gemüt. Sie hatte das Gefühl, sich einer Sache zu nähern, die sehr gefährlich werden und aus dem Ruder laufen könnte.
    Johnny sah den Laden auf der rechten Seite. Er fuhr bereits auf der Straßenmitte und lenkte den Beetle wenig später in die Einfahrt, um auf den Hof zu gelangen.
    Es war noch Platz für ihren Wagen, den Johnny neben einem Jaguar abstellte.
    »Wie machen wir es? Wie besprochen?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn du mit mir gehst, Johnny.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann bleibst du hier?«
    »Im Wagen erst mal.«
    »Super.« Sheila wollte schon die Tür öffnen, aber ihr Sohn hielt sie zurück.
    »Tu mir einen Gefallen, Ma.«
    »Und welchen?«
    »Sei vorsichtig. Sei auf der Hut. Gib acht. Wag dich nicht zu weit nach vorn.«
    »Danke für den Ratschlag.«
    »War ernst gemeint.«
    Sheila lächelte ihren Sohn an. »Das weiß ich doch, Johnny …«
    Hoffentlich behält sie das auch, dachte
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