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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten
Autoren: Brent Weeks
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Ich fand es sehr ärgerlich, dass er mir diese große Liebe zur Fantasy schenkte und dann nur vier Romane schrieb. Ich las andere Fantasy, und das meiste davon war sooo schlecht, dass
ich dann doch lieber den Herrn der Ringe noch einmal las. Dann tauchte Robert Jordan auf. Mein erster Roman, den ich im Alter von dreizehn Jahren schrieb, kam einem Plagiat Robert Jordans gefährlich nahe, und ich brauchte lange, um seinem Schatten zu entfliehen. George R. R. Martin ist ein weiterer Gigant. Er zeigte mir, dass, wenn man ein oder zwei Hauptfiguren tatsächlich tötet oder verstümmelt, die Leser sich Sorgen machen, wenn man das nächste Mal eine Hauptfigur in Gefahr bringt. Kinder - vor allem kluge - als Romanfiguren sind immer eine gewaltige Herausforderung beim Schreiben, weil sie einem sehr leicht zu altklug, zu affektiert oder zu edel geraten, daher liebe ich Orson Scott Cards Werk. Ich glaube, er nannte seine Vision »gnadenlos schlicht«: Kinder sind jung, nicht dumm; unschuldig wegen eines Mangels an Lebenserfahrung, keine Tugendbolde.
    Ich habe wirklich versucht, die Erwähnung dieses Autors zu vermeiden, aber ich muss einen Shakespeare-Einfluss eingestehen. Da, ich hab’s gesagt. Seine Figuren - selbst seine Schurken - sind so voller Konflikte, dass sie faszinierend sind. Ich habe mir sogar das Dilemma eines shakespeareschen Königs ausgeborgt, was die Frage betrifft, was mit einem Freund, der das Gesetz gebrochen hat, zu geschehen habe.
     
    Haben Sie eine Lieblingsfigur? Wenn ja, warum?
    Ich muss zugeben, ich liebe Durzo Blint. Er ist einfach so böse. Ich habe neulich einen Artikel über Charaktere gelesen, die stark, charmant und unbarmherzig in der Verfolgung ihrer Ziele und überdies bereit sind, Menschen zu benutzen, weil ihnen die Schwäche des Mitgefühls abgeht. In der Fiktion werden sie häufig Helden genannt. Denken Sie an James Bond. Die Psychologie kennt einen anderen Namen für sie: Soziopathen. Ich wollte eine starke, unbarmherzige Figur erschaffen, die kein
Soziopath war. Blint ist so stark und so voller Konflikte, dass es faszinierend war, über ihn zu schreiben. Es schert ihn nicht, ob er Leute wütend macht. Er hat nichts übrig für Lügen und Illusionen - und doch lebt er seine eigenen Lügen und Illusionen. Er ist roh; es gibt Risse in der Fassade. Er ist ein Rätsel, weil er in seinem Leben so viel Gutes und so viel Böses getan hat, aber es ist schwierig, eine große historische Figur zu finden, die das nicht getan hat. Konstantin hat das römische Reich bewahrt und dreißigtausend Menschen niedergemetzelt, weil sie gegen ihn rebellierten; Washington und Jefferson gründeten eine Nation auf dem Prinzip, dass alle Menschen gleich seien, besaßen dabei jedoch Sklaven; Martin Luther King Jr. und JFK betrogen ihre Ehefrauen. Offensichtlich handelt es sich dabei um Dinge von sehr verschiedenem Gewicht, je nachdem, welche Wertmaßstäbe man im Einzelnen anlegt - aber sie alle bedürfen der Vergebung. Durzo hält sich für einen schlechteren Menschen, als er wirklich ist, und das kann nur jemand mit einem starken Sinn für Moral.
    Auf einer anderen Ebene mag ich Vi wirklich gern. Sie beginnt beinahe als ein Stereotyp, aber im Laufe der Bücher wird sie zu der Art von Figur, die ich in der Fantasy noch nie gesehen habe. Ich denke, das hat mit dem Verlangen des Schriftstellers zu tun, starke weibliche Charaktere zu erschaffen. Zu häufig enden diese Frauen als Männer mit Brüsten: weibliche, soziopathische James Bonds. Falls sie Gefühle haben, haben sie niemals die »schwachen« Gefühle. Natürlich hat man es dabei als männlicher Schriftsteller besonders schwer. Jedenfalls kann ich sagen, dass mir gefällt, wie Vi sich entwickelt.
    Doch so sehr ich beide Charaktere mag, ich denke nicht, dass ich mit ihnen herumhängen würde. Der eine oder der andere würde mir in den Hintern treten, nur so zum Spaß.

    Welche Figur ist Ihnen am ähnlichsten?
    Oh, das ist einfach. Momma K. Nächste Frage?
     
    Jetzt, da Sie Kylars Saga fertiggestellt haben, denken Sie, dass Sie diese Welt noch einmal besuchen werden? Oder arbeiten Sie an einer neuen Idee für eine Story?
    Beides! Dieser Bursche in Bulgarien war wirklich fleißig. Ich habe bereits eine immense Menge an Arbeit auf die Frage verwandt, was nach den Ereignissen von Jenseits der Schatten in Kylars Welt geschieht. Ich greife die Geschichte siebzehn Jahre später auf, mit einem der Söhne von... nun, Sie werden es einfach lesen müssen. Es wird eine
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