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Der verborgene Charme der Schildkröte

Titel: Der verborgene Charme der Schildkröte
Autoren: Julia Stuart
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Koffer aus, schaute nach den Narzissen, die auf dem Dach in ihren Kübeln blühten, und entdeckte dann ihr Nachthemd auf dem Kissen ihres Mannes. Es war noch hell, als sie die Wendeltreppe hinabstiegen und die Zinnen erklommen. Nebeneinander blieben sie stehen und schauten auf die Themse hinab, wo einst der Eisbär Heinrichs III., angebunden an ein Seil, nach Lachsen gefischt hatte. Als seine Frau schließlich bereit war, nahm Balthazar Jones langsam den Deckel ab und drehte die Urne um. Sie sahen, wie die Asche mit dem Wind davonwehte und sich dann auf der silbernen Wasseroberfläche absetzte. Als sie ihre Reise zum Meer antrat, nahm Hebe Jones die Hand, die sie für immer und ewig halten würde. Als nichts mehr von der Asche zu sehen war, erzählte Balthazar Jones seiner Frau von dem Haus, das er nach seiner Pensionierung in Griechenland kaufen wolle, um dem englischen Regen zu entfliehen. Es würde an der Küste liegen, und so würden sie für immer und ewig mit Milo zusammen sein.
    Später in der Nacht lagen sie sich in den Armen und trösteten sich gegenseitig, und die herrliche blaue Augenbrauenfeder, mit der graue Singvögel ihre Balznester verschönerten, hing an der Wand über ihrem Bett. So glücklich waren sie, dass keiner von ihnen das Knarren hörte, als Mrs. Cook von ihrer Reise zurückkehrte, immer noch eine widerwärtige schwarze Feder in ihrem uralten Maul.

ANMERKUNG DER AUTORIN
    Unter den in die Obhut des Londoner Zoos gegebenen Geschenken für Ihre Majestät, die Königin, befand sich ein gelber Kanarienvogel, der 1981 nach einem Staatsbesuch aus Deutschland überreicht worden war. Aus Brasilien kamen 1968 Jaguare und Faultiere, aus Kanada 1970 zwei schwarze Biber und von den Seychellen 1972 zwei Riesenschildkröten. Ebenfalls 1972 überreichte der Präsident von Kamerun anlässlich der Silberhochzeit der Königin einen Elefanten namens Jumbo. Zwei weitere Faultiere, ein Gürteltier und ein Ameisenbär trafen 1976 aus Brasilien ein.
    Zu den letzten Tieren, welche die Zoologische Gesellschaft von der Königin erhalten hat, gehörten sechs rote Kängurus, die man im Londoner Zoo unterbrachte, und zwei Kraniche, die man an den Whipsnade Zoo weiterschickte. Der Zoo von Melbourne hatte sie 1977 überreicht, um das silberne Thronjubiläum Ihrer Majestät zu würdigen. Einer der Kraniche lebt noch.

DANK
    Vieles verdanke ich den Autoren der zahlreichen Führer, die im Tower von London zum Kauf angeboten werden. In den Funeral Effigies of Westminster Abbey , herausgegeben von Anthony Harvey und Richard Mortimer, ist nachzulesen, was es mit den kuriosen Wachs- und Holzleibern der Westminster Abbey auf sich hat, auch wenn die hier erzählte Geschichte von dem ausgestopften Papagei der Herzogin von Richmond und Lennox eine Ausgeburt meiner Fantasie ist. Daniel Hahns The Tower Menagerie: The Amazing True Story of the Royal Collection of Wild Beasts war eine faszinierende Informationsquelle. Mein Dank gilt auch Dr. Elijah R. Behr, meiner großartigen Agentin Gráinne Fox und allen Mitarbeitern des Doubleday-Verlags.
    Beim Verfassen dieses Romans hat kein Tier Schaden genommen.
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