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Der Trick der alten Tante

Der Trick der alten Tante

Titel: Der Trick der alten Tante
Autoren: Wolfgang Ecke
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diese beiden Herren sind Detektive, sie haben ein paar Fragen an Sie.“
    „Also, ich bin ja restlos erschossen“, tat er atemlos, und mit wilden Blicken forderte er Schulz und mich auf:
    „Fragen Sie mich, fragen Sie mich. Und ich habe auch schon einen Verdacht!“
    Drei Köpfe zuckten hoch. Ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen, das fing ja vielversprechend an.
    „Wieso, was meinen Sie mit Verdacht? Wir haben die Gauner doch bereits hinter Schloß und Riegel!“ knurrte Schulz den Rotschopf an.
    „Aber nur zwei ..
    „Ach, und Sie glauben, es waren mehr?“
    „Mindestens drei. Paul Matissen glaubt das auch. Also, da war vorige Woche einer hier, der hat sich so genau umgesehen, als habe er vor, das Geschäft zu kaufen.“
    „Und wer hat diesen Neugierigen bedient?“
    „Frau Balle.“
    „Und hat er was gekauft?“ fragte ich. Rolf nickte. „Motive. Angeblich war er Motivsammler. Für über fünfhundert Mark hat er Flora gekauft. Ich könnte ihn sogar noch genau beschreiben.“
    Der Rotkopf schloß die Augen und hob das Gesicht zur Dek-ke. Doch bevor er beginnen konnte, knallte ihm Schulz’ Frage in die Magengrube:
    „Herr Rolf, was haben Sie am Abend des Samstags gemacht?“
    Der Gefragte riß die Augen auf.
    „Am Samstag? Warum?“
    „Das verrate ich Ihnen hinterher!“ lächelte Schulz, der jeden dritten Donnerstag im Monat eine Seele von Mensch war. Heute hatten wir allerdings erst den zweiten Donnerstag.
    „Ich war zu Haus’ und habe ferngesehen!“
    „Dafür haben Sie Zeugen?“
    „Zeugen? Wieso? Ich bin doch alleinstehend.“
    „Sie waren nicht zufällig im ,Hotel Adler 1 ?“
    „Was soll ich im ,Hotel Adler’?“ schnaubte Rolf beleidigt. Diesmal antwortete ich:
    „Zum Beispiel zwei Komplizen treffen!“
    „Zwei Komp...“, ihm blieb der Mund offenstehen. Ratlos sah er auf seinen Chef, der verlegen mit den Schultern zuckte.
    „Nehmen Sie es nicht tragisch, Herr Rolf“, sagte ich. „Auch wir suchen den dritten Mann. Und dieser dritte Mann muß ganz in der Nähe sein.“
    „Bitte, setzen Sie sich dorthin!“ forderte Schulz Rolf auf und erhob sich. Er ging zur Tür.
    „Herr Matissen, bitte!“ Paul Matissen trat ein. Verwundert, denn auch er wußte bis jetzt noch nichts von unserer Identität. Aus einem schmalen Gesicht musterten uns kurzsichtige Augen. Ich schätzte ihn auf Anfang Vierzig. „Ich bin Inspektor Schulz, das ist Herr Pfiff, ein Detektiv.“ Matissen nickte stumm. Schulz fuhr fort:
    „Es liegt der Verdacht nahe, Herr Matissen, daß die beiden Einbrecher hier im Geschäft einen Verbindungsmann besaßen.“
    „Unmöglich!“ stieß der Angestellte hervor. „Das ist Phantasie!“
    „Bitte überlassen Sie es uns, Schlüsse zu ziehen!“ wies ihn Schulz zurecht. Matissen ließ die Mundwinkel fallen. „Meinetwegen denken Sie, was Sie wollen, Herr Inspektor.“
    „Sie leben mit Ihrer Mutter zusammen?“
    Nicken.
    „Ob sich Ihre Frau Mutter noch daran erinnert, was Sie am Samstag taten?“
    „Was soll diese Frage? Verdächtigen Sie etwa mich?“
    Ich mischte mich ein:
    „Immerhin könnten Sie der dritte Mann sein, der im ,Hotel Adler’ den beiden anderen den Schlüssel aushändigte.“
    „Das ist ja wohl lächerlich.“ Matissen wandte sich Herrn Mack zu.
    „Bitte sagen Sie den Herren, daß ich schon seit über zehn Jahren bei Ihnen arbeite und wohl über jeden Verdacht erhaben bin!“
    „Ich... ich habe meine Bedenken schon angemeldet, Herr Matissen.“
    „Übrigens sollten Sie meine Mutter aus dem Spiel lassen. Erstens ist sie krank und zweitens geht sie spätestens um zehn ins Bett. Sie wartet nicht mal mehr die letzte Tagesschau ab. Also kann sie auch nicht bestätigen, daß ich lange vor Mitternacht zu Hause war!“
    Plötzlich wandte sich Matissen dem Rotschopf Rolf zu.
    „Was ist mit ihm, Inspektor?“
    „Aber Paul?“ entsetzte sich der.
    Matissen schüttelte den Kopf.
    „Du wolltest doch unbedingt einen dritten Mann ins Spiel bringen. Den Motivsammler... War das Absicht, oder war das Zufall?“
    Rolf schluckte und schwieg. Schulz und ich aber lächelten uns zu. Und Schulz sagte grinsend zu Matissen:
    „Auf diese Art und Weise, lieber Herr Matissen, haben sich schon viele Fälle geklärt. Die Polizei wartet und hört zu.“ Matissen schüttelte heftig den Kopf.
    „Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht folgen, Herr Inspektor.“
    „Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, daß sich ein Großteil der ertappten Sünder selbst verplappert. Wie zum
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