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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer
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ob jemand durch das Haus ging, und lautes Seufzen, wie wenn jemand etwas Schweres trüge. Das beunruhigte mich nicht weiter, denn ich dachte, es sei mein Vater, der irgendetwas aus dem Keller hochtrug. Dann wollte ich das Buch über das Geheimnis der drei Fässer weiterlesen, aber leider konnte ich es nicht finden und so schaltete ich das Licht aus und versuchte zu schlafen. Aber der Schlaf kam nicht. Ich dachte über Annabellas Geburtstagsgeschenk nach. Ich musste gut nachdenken, denn ich hatte noch kein Geschenk für sie. Und ich wusste, für sie musste ich ein ganz besonderes Geschenk finden. Dann hörte ich wieder Geräusche, als ob jemand etwas Schweres tragen würde. Diesmal aber nicht aus dem Keller, sondern viel näher. Ich hörte den Boden in meinem Zimmer knarren. Die Schritte waren in meinem Zimmer, ganz nah neben meinem Bett.
    Was bringt mein Vater so spät noch in mein Zimmer?, fragte ich mich und versuchte ihn in der Dunkelheit des Zimmers zu entdecken. Da bemerkte ich etwas, was ich schon früher hätte merken müssen: Es waren nicht die Schritte meines Vaters, Die Schritte gehörten zu jemandem, der kleiner war als mein Vater, kleiner als meine Mutter, kleiner als ich oder meine Schwester. Sogar kleiner als eine Katze. Es musste ein ganz kleines Wesen sein, klein wie ein Zwerg.
     

     

Der Zwerg Tjan
     
    Ich wollte wissen, wer das war. Vor einem Zwerg hatte ich keine Angst. Also knipste ich das Licht an. Ich sah mich um. Aber natürlich war niemand im Zimmer. Nein, im Zimmer war niemand. Aber etwas war da, das vorher nicht da gewesen war: ein großer voller Sack. Noch dazu bewegte sich der Sack, und zwar auf mein Bett zu.
    Das ist Zauberei!, dachte ich. So einen Zaubersack habe ich noch nie gesehen! Wenn ich das morgen in der Schule erzähle! Ich setzte mich im Bett so hin, dass ich den Sack beobachten konnte. Es war spannend mit anzusehen, wie sich der Sack unter meinem Bett verstecken wollte. Dann hörte ich wieder jemanden seufzen.
    Vielleicht ist jemand im Sack versteckt, überlegte ich. Schade, dann ist es keine Zauberei. Um das herauszufinden, fragte ich laut: »Ist da jemand?« Aber ich bekam keine Antwort, nur der Sack hörte auf sich zu bewegen. Ich fragte noch mal, diesmal deutlich lauter: »Ist da jemand?«
    »Tja, natürlich ist da jemand«, hörte ich eine Stimme. »Oder denkst du, das ist ein Zaubersack, der sich von alleine bewegt? Besser wäre es, du würdest mir helfen, anstatt hier herumzuschreien.«
    »Ach so, entschuldige. Ich helfe dir sofort«, sagte ich, sprang aus dem Bett und hob den Sack mit zwei Händen hoch. Ich konnte noch immer niemanden sehen, aber ich konnte jemanden hören.
    »Tja, tja, tja, lass mich runter, lass mich sofort runter!«, hörte ich eine Stimme schreien.
    »Das ist doch Zauberei«, stellte ich fest. »Das ist ein Zaubersack, der sprechen kann.«
    »Tja«, bekam ich zur Antwort. »Nur Kinder glauben, dass ein Sack sprechen kann. Lass mich runter!«
    »Ich bin kein Kind mehr, ich bin schon neun Jahre alt«, sagte ich und hob den Sack noch höher, anstatt ihn abzustellen. Und dann sah ich es: Unten am Sack hing etwas, das einen großen Hut aufhatte, unter dem unordentliche grüne Haare herausschauten. Von seinem Gesicht konnte ich nur die rote Nase sehen. Es trug etwas, das aussah wie ein alter Frack ohne Aufschläge.
    »Tja, jetzt hast du mich erwischt«, sagte der, die oder das am Sack hing. Ich nahm es vorsichtig in die Hand und stellte den Sack auf den Boden. Es hatte genug Platz auf meiner Handfläche, denn es war wirklich klein.
    »Du«, fragte ich, »wer bist du?«
    »Tja, ich bin Tjan, Sohn des Jan«, sagte er, nahm seinen Hut und machte eine tiefe Verbeugung.
    »Was machst du in meinem Zimmer? Von wo kommst du? Was hast du in diesem Sack?«, fragte ich ihn.
    »Tja«, sagte Tjan, »es ist nicht einfach, drei Fragen gleichzeitig zu beantworten. Aber ich versuche es trotzdem: Ich bin der Zwerg Tjan und ich sammle die Sachen, die die Kinder unter dem Bett vergessen haben. Jetzt bin ich in deine Straße gekommen, um alles einzusammeln.«
    »Und alles, was du im Sack hast, hast du in unserer Straße gefunden?«, fragte ich.
    »Tja«, antwortete er, »nicht alles, aber vieles.«
    »Also, jetzt verstehe ich, du bist der Zwerg, von dem mir meine Mutter schon erzählt hat. Aber was machst du in meinem Zimmer?«
    »Tja, das ist eine andere Geschichte«, erklärte er. »Irgendwo muss ich die Sachen lagern, bis ich sie nach Hause bringen kann. Und der Platz
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