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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer
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gesehen habe, die kämen, um mich zu besuchen. »Gut«, sagte ich und hängte den kleinen bunten Tonzwerg an einen Nagel an der Wand, damit ich ihn später nicht würde suchen müssen.
    »Was ist denn das?«, fragte meine Mutter. » Wo hast du den Zwerg her?«
    Ich erzählte es ihr. Sie wollte den Stein sehen und deshalb musste ich doch unter das Bett kriechen und den Stein suchen. Sie war, wie ich, begeistert von dem Spezialstein, der voller roter Punkte war. »Vergiss nicht«; sagte sie mit ernster Stimme, »was ich dir schon oft gesagt habe, als du noch klein warst: Wenn etwas unters Bett fällt und du es nicht sofort aufhebst, kommt ein echter Zwerg, der die Sachen einsammelt und mitnimmt. Gut, dass du den Stein gleich gefunden hast.«
    »Meinst du dass er auch noch kommt, wenn man schon größer ist?«, fragte ich.
    »Ich habe ihn noch nie gesehen und noch nie mit ihm gesprochen«, antwortete meine Mutter. »Aber ich glaube schon, dass er auch dann noch kommt.«
    Da kamen meine Freunde zur Tür herein. Ich zeigte ihnen gleich den Stein und sie versicherten mir, dass sie noch nie so einen schönen Stein gesehen hätten. Meine Mutter brachte uns warme Milch mit Honig und wir saßen lange zusammen, sahen aus dem Fenster und beobachteten die Stadt. Dann setzten wir uns neben den Mandarinenbaum und warteten darauf, dass er zu blühen begann. Das Fenster war offen und wir spürten, wie draußen der Wind wehte.
     

     

Der geflügelte Drachen
     
    In den nächsten Wochen bastelten Birne und ich mit Hilfe des Buches, das ich ihm geschenkt hatte, den allerbesten Drachen, den wir je gebastelt hatten. Ich malte ihm drei gefährliche Augen und einen großen Mund mit vielen gefährlichen Zähnen. Damit er noch gefährlicher aussah, malte ich ihm noch rote Flecken.
    Außer dem Drachenbasteln verliefen die Tage so wie immer. Wir gingen jeden Tag in die Schule und machten gute Fortschritte mit unserem Theaterstück. Das war auch nötig, denn der Tag der Aufführung rückte immer näher. Es regnete tagelang und als der Regen endlich aufhörte, begann wieder der Wind zu wehen. Aber was für ein Wind! Es was der allerbeste Wind für Drachen. An diesem Tag trafen sich meine Schwester und ich mit Birne, der den Drachen mitgebracht hatte, gleich nach der Schule auf der Wiese.
    »Heute wird er fliegen, als ob er Flügel hätte!«, sagte Birne und ließ den Papierdrachen steigen. Der Wind nahm ihn auf und schnell war der Drachen weit oben. Wir dachten, dass wir zu wenig Schnur hätten und ich wollte schon nach Hause laufen, um aus meinem Zimmer eine neue Schnur zu holen, als plötzlich ein starker Windstoß kam. Da war es nicht mehr nötig, mehr Schnur zu holen, weil der Drachen die Schnur zerrissen hatte.
    Frei wie ein Vogel flog er höher und höher. Wir waren ganz stolz. Er flog wirklich, als ob er Flügel hätte. Plötzlich, wir dachten schon, wir hätten ihn verloren, da kehrte er von oben zurück. Er flog direkt auf uns zu. Man konnte seine drei Augen und die gefährlichen Zähne genau sehen.
    »Er will uns beißen! Er will uns beißen!«, schrie meine Schwester und rannte über die Wiese. Birne und ich spielten mit. So rannten wir alle drei über die Wiese und schrien laut: »Er will uns beißen! Er will uns beißen!«
    Als der geflügelte Drachen schon ganz nah bei uns war, änderte der Wind die Richtung und er flog wieder nach oben. Bald war er so hoch, dass wir ihn aus den Augen verloren.
    »Schade!«, meinte Birne. »Er war ein guter Drachen und jetzt ist er für immer weg.«
    »Das ist nicht schade«, sagte meine Schwester. »Ich dachte wirklich, dass er uns beißen will.«
    »Vielleicht kommt er wieder zurück«, sagte ich.
    Dann gingen wir nach Hause, um unsere Hausaufgaben zu machen. Außerdem fühlte sich Birne nicht wohl.
    Weil ich nicht viel aufhatte, war ich schnell mit meinen Aufgaben fertig. Bis zum Schlafengehen hatte ich noch ein bisschen Zeit.
    Bald ist Annabellas Geburtstag, dachte ich, am besten ich fange schon mal an mein Zimmer aufzuräumen.
    Ich begann alles, was unter meinem Bett lag, herauszuholen. Ich war überrascht, was da alles lag. Viele von den Sachen hatte ich schon lange gesucht und bei manchen kam es mir vor, als würde ich sie zum ersten Mal sehen. Das war alles so interessant, dass ich keine Zeit mehr hatte weiter aufzuräumen.
    Vor dem Schlafengehen saß ich lange am Fenster. Der Wind wehte noch immer und ich dachte, vielleicht fliegt unser Drachen vorüber. Manchmal hörte ich Schritte, als
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