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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer
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passiert sei, antwortete ich, dass ich vom Baum gefallen sei. Dann versteckte ich mich in meinem Zimmer, legte den Kopf auf das Kissen und begann zu weinen.
     

     
     

Das unordentliche Zimmer
     
    Ich weinte und weinte und dann hörte ich auf. Ich fand unter dem Kissen ein Buch, das ich noch nicht fertig gelesen hatte, und war bald ganz darin vertieft.
    Etwas später kam meine Mutter ins Zimmer. Sie wollte hören, was im Wald passiert war, und ich erzählte ihr alles. Ich fing damit an, dass die Zwillinge »Pilan, Pilan, tra-la-la-lilan« gesungen hatten, dass sie gesagt hatten, ich sei zu nichts nutz.
    Meine Mutter meinte, dies wäre kein Grund für eine Schlägerei. Ich antwortete ihr, dass dies für mich ein guter Grund gewesen sei und außerdem, dass ich überhaupt nicht schuld sei. Mutter aber sagte, dass, wenn jemand damit anfinge, seine Freunde zu schlagen, er immer Schuld habe.
    »Aber«, sagte ich, »sie haben mich auch geschlagen«, und begann sofort wieder zu weinen.
    »Sei ein großer Junge und weine nicht«, meinte meine Mutter. »Die beiden sind auch schuld, ebenso wie du. Ich werde morgen mit ihrer Mutter reden.«
    »Aber dann vergiss nicht ihr zu sagen, dass sie ihnen verbieten soll mich Pilan zu nennen.«
    »Warum?«, fragte Mutter. »Pilan ist doch ein schöner Name!«
    »Nein, nein! Pilan ist ein schrecklicher Name!«, entgegnete ich und begann mit den Fäusten auf das Kopfkissen einzuschlagen.
    Meine Mutter lächelte. »Als ich klein war«, sagte sie, »las ich in einem Buch, dass es einen großen Helden namens Pilan gibt, der war sehr stark und tapfer und hat niemals sein Kopfkissen geschlagen.«
    Sofort hörte ich damit auf. »Wirklich?«
    »Ich habe es doch gesagt«, antwortete meine Mutter. »Aber jetzt schlaf! Morgen werden wir darüber reden.« Sie gab mir einen Gutenachtkuss und ließ mich allein in meinem Zimmer.
    Vielleicht gibt es wirklich einen großen Helden, der Pilan heißt, dachte ich. Vielleicht kann ich ihn kennen lernen und dann könnte er mir helfen Eier und Zweier im nächsten Streit zu besiegen. So träumte ich vor mich hin, bis ich einschlief.
    Der nächste Tag war ein Sonntag und ich schlief so lange, dass ich das Sonntagsfrühstück verschlief. Ich musste dann sofort mit meiner Mutter zusammen zu den Zwillingen gehen, um mich zu entschuldigen. Ich protestierte natürlich dagegen, doch es half nichts. So ging ich an der Hand meiner Mutter dorthin. Am Nachmittag kamen Eier und Zweier mit ihrer Mutter zu mir, um sich zu entschuldigen. Ich war überrascht, so überrascht, dass ich zu ihnen sagte, wenn sie wollten, könnten sie immer Pilan zu mir sagen. Sie antworteten, dass sie nie mehr Pilan zu mir sagen würden.
    »So, das wäre erledigt«, sagte meine Mutter, als Eier und Zweier mit ihrer Mutter gegangen waren. »Ihr seid also wieder Freunde.«
    »Ja, ja«, sagte ich. »Wir werden nicht mehr miteinander streiten.« Gerade als ich noch sagen wollte, dass ich Birne besuchen wollte, sagte meine Mutter, als ob sie es gespürt hätte: »Noch etwas: Die nächsten sieben Tage gehst du nicht nach draußen spielen oder jemanden besuchen. Du gehst nur in die Schule und kommst gleich zurück. So hast du Zeit, um über das, was du getan hast, nachzudenken.«
    »Bekommen die Zwillinge auch Hausarrest?«, fragte ich sofort.
    »Ja«, sagte meine Mutter.
    Ich lachte.
    »Lach nicht!«, sagte Mutter. »Ich meine es ernst. Nutze die Zeit, um endlich dein Zimmer in Ordnung zu bringen.«
    »Schon gut«, erwiderte ich. »Ich fange gleich damit an.« Ich hatte sowieso vorgehabt mein Zimmer aufzuräumen und ein paar meiner Bücher zu Ende zu lesen.
    Zuerst lese ich die Bücher und dann räume ich auf, dachte ich.
    Am nächsten Tag hatte sich die Schürfwunde in meinem Gesicht entzündet. Ich ging mit meiner Mutter zum Arzt und der sagte, ich sollte die nächsten drei Tage zu Hause bleiben.
    So ging ich also in den nächsten Tagen nicht in die Schule. Am dritten Tag kam meine Mutter und sagte, sie habe eine große Überraschung für mich. Die Nichte einer Freundin von ihr werde kommen, um ihre Tante zu besuchen und um am Wochenende ihren Geburtstag zu feiern. Das Mädchen sei die Tochter eines bekannten Schauspielers, der aber am Wochenende eine Theaterpremiere habe, darum werde das Mädchen seinen neunten Geburtstag bei der Tante feiern.
    »Ist sie schön?«, fragte ich.
    »Ihre Tante erzählte mir«, erwiderte meine Mutter, »dass sie sehr schön ist. Sie hat lange kastanienbraune Haare, wie
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