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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer
Autoren: James P. Hogan
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schleuderte das Armband hoch über den Fluß. Für einen Augenblick blitzte es im Sonnenlicht auf, bevor es senkrecht in den Schlamm am Ufer hinunterfiel. Einige Sekunden lang starrte ihm der Professor nach, dann drehte er sich nach Warendorf um, und sein Atem ging wieder normal. Warendorf bot ihm einen Becher mit einer dampfenden, braunen Flüssigkeit an.
    »Ah, großartig«, sagte Ziebelmann, dessen Stimme plötzlich wieder liebenswürdig klang. »Genau das richtige.« Er machte es sich auf einem leinenen Faltstuhl bequem und nahm den ihm angebotenen Becher ungeduldig entgegen. »Wissen Sie, Rudi, die eine Sache da ist interessant«, fuhr er fort und nickte in Richtung des Tisches. »Das Schädelteil auf dem ersten Tablett – Nummer neunzehn.
    Haben Sie die Struktur der Augenbrauenwülste bemerkt?
    Nun, es könnte gut ein Beispiel für...«
    Im Schlamm am Ufer des Flusses unter ihnen schaukelte die Armbandeinheit im Takt der anrollenden, alle paar Sekunden anschwellenden Wellen vor und zurück. Sie störten das empfindliche Gleichgewicht der Lage, in die sie gefallen war. Nach einer Weile wurde eine darunter gelegene Sandrippe fortgewaschen. Das Armband kippte zur Seite und fiel in eine Mulde, wo es vom strudelnden, trüben Wasser in Empfang genommen wurde. Bei Ein-bruch der Nacht war der untere Teil der Hülle bereits im Schlamm eingebettet. Am folgenden Morgen war die Mulde verschwunden. Nur ein Teil des Armbandes war übriggeblieben und ragte aus dem Sand unter der sich kräuselnden Wasseroberfläche heraus. Dieser Teil trug eine Inschrift. Übersetzt hätte sie gelautet: KORIEL.

    Nachwort
    James Patrick Hogan ist ein englischer Autor, der heute in Amerika lebt. Er wurde 1941 in London geboren, besuchte die Cardinal Vaughan Grammar School und studierte am Royal Aircraft Establishment im englischen Luftfahrtzen-trum Farnborough. Er schloß als Ingenieur mit den Spezial-gebieten Elektronik und Digitalsysteme ab. Nach einigen Jahren der Tätigkeit als Ingenieur wechselte er in die Ver-kaufsabteilung seiner Firma und wurde schließlich Indu-strievertreter, der mit ITT, Honeywell und Digital Equipment Corporation zusammenarbeitete. Eine Weile betätigte er sich auch als Vertreter für Lebensversicherungen, um, wie er es ausdrückte, einmal Abstand von der Welt der Technik zu gewinnen und mehr über Menschen zu erfahren.
    Mitte 1977 ließ er sich in den USA nieder und war dort mit den Minicomputern der Firma DEC befaßt, bevor er sich 1979 entschied, als freiberuflicher Schriftsteller seinen Weg zu gehen.
    Inherit the Stars (Der tote Raumfahrer) erschien 1977
    und war sein erster Roman. Hogan gab diesem Roman eine Fortsetzung (The Gentle Giants of Ganymede) und schrieb in der Folge die Romane The Genesis Machine , The Two Faces of Tomorrow und Thrice Upon a Time . All diese Romane werden in absehbarer Zeit in der Reihe Moewig-SF erscheinen. James P. Hogan gilt als neuer Star einer SF-Linie, die zeitweise bereits als abgestorben galt: die des technisch-wissenschaftlich geprägten SF-Romans, auch als Hardcore-SF-Roman oder hard sciences -Roman bezeichnet. Es war dann auch Isaac Asimov, der Hogan als den neuen Arthur C. Clarke pries, als einen Autor in der Tradition der klassischen Super Science, »jedoch mit erregen-der geschilderter Wissenschaft und auch mit besseren erzählerischen Mitteln«. Und Professor Marvin Minsky lobt Hogan als einen Autor, der wissenschaftlich denkt, eine erfundene Theorie plausibel und wissenschaftlich exakt entwickelt und dem Leser einen Eindruck davon verschafft, wie Wissenschaftler in der Praxis vorgehen. Ich muß gestehen, daß ich zunächst skeptisch war, denn mir erschien die technisch-wissenschaftliche Science Fiction, mit der einst Arthur C. Clarke, Fred Hoyle und viele andere
    – im deutschen Sprachraum zum Beispiel Hans Dominik –ihre Erfolge errangen, als alter Hut. Die Lektüre der Hogan-Romane belehrte mich eines Besseren. Nach wie vor unterliegen derartige Stoffe dem Risiko, daß darüber die menschlichen Charaktere in den Hintergrund treten, daß der Stoff übermächtig wird – aber zugleich präsentiert sich etwas, das vielleicht als Abenteuer wissenschaftlicher Erkenntnis bezeichnet werden kann, dem Detektivroman verwandt, genauso spannend und von einer erstaunlichen Frische. Ein bißchen wird hier nachvollziehbar, was denn eigentlich in früheren Jahrzehnten viele Leser so fasziniert hat an der Science Fiction.
    Gewiß, es wäre nicht wünschenswert, die gesamte Science
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