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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench
Autoren: Marco Sonnleitner
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verabschiedet sich auf Nimmerwiedersehen oder stürzt ab. Und einige von diesen Geräten sind, glaube ich, ziemlich teuer.«
    »Na ja.« Peter zeigte auf seine Badetasche, aus der alles in wilder Unordnung herausragte, und grinste. »Wie heißt es so schön? Nur Kleingeister halten Ordnung, das Genie beherrscht das Chaos!«
    Justus sah ihn verblüfft an. Doch bevor er etwas erwidern konnte, sagte Bob: »Er holt den Drachen ein!«
    Tatsächlich begann der Mann in diesem Moment, die Leine mit geübten Bewegungen um eine Spindel zu wickeln. Dabei entfernte er sich jedoch Stück für Stück von den drei Jungen und den anderen Leuten.
    »Schade.« Peter verzog das Gesicht. »Ich hätte den Drachen gerne mal aus der Nähe gesehen. Aber wenn wir jetzt hinterhergehen, erwischt uns das Gewitter mit Sicherheit.«
    »Du sagst es, Zweiter, du sagst es«, pflichtete ihm Justus bei. »Daher wäre ich unbedingt dafür, dass wir uns ab jetzt ein wenig beeilen. Die Wolken ziehen rasend schnell auf.«
    In der Tat war die Gewitterfront ein gutes Stück näher gekommen. Berge aus schwarzem Dampf quollen übereinander, wuchsen drohend in die Höhe, und vereinzelt sah man auch schon Blitze zucken.
    »Jetzt heißt es in die Pedale treten, Freunde.« Peter nestelte schon einmal den Schlüssel fürs Fahrradschloss aus seiner Hosentasche. »Zum Glück haben wir Rückenwind.«
    »Wir hätten doch mit dem Auto fahren sollen, wie ich’s gesagt habe«, beschwerte sich Justus und warf einen besorgten Blick gen Himmel. »Aber ihr wolltet ja unbedingt die Räder nehmen.« Und nach einem kurzen Zögern setzte er missmutig hinzu: »Aristoteles hatte schon recht.«
    »Bitte was?«, fragte Peter irritiert.
    »Aristoteles? Dieser griechische Philosoph?«, wunderte sich auch Bob. »Was hat der denn damit zu tun?«
    Justus stapfte die Steintreppe hinauf, die vom Strand zum Parkplatz führte. Dort hatten sie ihre Fahrräder abgestellt. »Aristoteles war von der Demokratie nicht unbedingt überzeugt, sondern plädierte eher für eine Aristokratie, also eine Herrschaft der Besten.«
    »Ja?«
    »Und?«
    Peter und Bob hatten keine Ahnung, worauf Justus hinauswollte.
    »Wenn ich bedenke, dass ihr vorhin mit euren zwei Stimmen gegen meine eine durchgesetzt habt, dass wir mit den Rädern zum Strand fahren, dann haben wir hier den schlagenden Beweis dafür –«
    Weiter kam der Erste Detektiv nicht, denn in diesem Moment ertönte ein lautes Hupen vom Highway her. Unmittelbar darauf kreischten Bremsen, und ein Mensch schrie in panischer Angst.

Das schwarze Ungetüm
    »Da ist etwas passiert!«, rief Bob erschrocken. »Oben, auf dem Highway!«
    »Um Himmels willen! Das hörte sich grauenvoll an.« Peter sah seine Freunde mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Los!« Justus begann zu rennen. »Nichts wie hin! Vielleicht wird unsere Hilfe benötigt.«
    Auch andere Badegäste hatten das Quietschen der Bremsen und den Schrei gehört und liefen nun in Richtung Highway. Auf dem Parkplatz mussten sich die drei Detektive noch zwischen einigen Leuten hindurchschlängeln. Doch als sie den niedrigen Wall erreicht hatten, der die Küstenstraße an diesem Abschnitt vom Strand trennte, hatten sie freie Bahn.
    Sie erklommen den leichten Anstieg und umkurvten einen großen Felsbrocken. Noch hatten sie keinen freien Blick auf die Schnellstraße, weil ihnen einige dürre Büsche die Sicht versperrten. Aber bereits jetzt konnten sie etwas erkennen, das ihnen den Schrecken in die Glieder jagte.
    Die drei ??? entdeckten den Aufbau und das Führerhaus eines riesigen schwarzen Trucks. Der Motor lief noch. Dunkel blubberte er vor sich hin und schickte kleine Rauchfädchen durch den senkrechten Auspuff hinter dem Führerhaus. Doch das schwarze Ungetüm selbst verharrte bewegungslos. Und allem Anschein nach stand es etwas quer zur Fahrbahn.
    »Das war der Truck, der gebremst hat!«, erkannte Peter entsetzt. »Mein Gott!«
    Bob schickte ein Stoßgebet gen Himmel. »Bitte nicht!«, flüsterte er inständig.
    »Hoffen wir das Beste.« Justus ignorierte das flaue Gefühl in seinem Magen und drängte die letzten Büsche auseinander.
    Dann konnten die drei Detektive den ganzen Highwayabschnitt überblicken. Der Truck hatte die Straße fast komplett blockiert. Die Zugmaschine stand zwar noch auf der richtigen Fahrbahn, aber den Anhänger hatte es schräg versetzt auf die andere Seite geschoben. Es musste eine gewaltige Vollbremsung gewesen sein, die der Truck hingelegt hatte. Davor und dahinter hatte
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