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Der Tod des Zauberers

Der Tod des Zauberers

Titel: Der Tod des Zauberers
Autoren: Horst Biernath
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wir mal zur Abwechslung ins Wasser, Onkel Paul? Es ist verdammt heiß.«
    »Später —im Augenblick habe ich nichts als Hunger.«
    »Ich auch. Jetzt, wo du es ausgesprochen hast, merke ich, wie mir der Magen knurrt. Kein Wunder, wenn ich morgens nur einen Schluck kalte Milch getrunken habe.«
    »Hansi ist dabei, uns etwas vorzusetzen, ein Bauernfrühstück, wenn ich mich nicht geirrt habe.«
    Er verzog die Nase. »Hansi kocht? Na, wenn es nur ein Bauernfrühstück ist, dann kann sie ja nicht viel verderben. Obwohl sie die tollsten Dinge fertigbringt, wenn man sie mal an den Herd läßt.«
    »So?« fragte ich ein wenig bedrückt.
    »Na ja, wo soll sie es auch herhaben? Sofie, die verstand zu kochen. Aber sie ließ ja nicht einmal Vimmy in die Küche. Gnade Gott dem Mann, der Hansi mal heiratet. Man hätte direkt die sittliche Verpflichtung, den armen Hund zu warnen, besonders wenn es ein netter Bursche ist, dem man solch einen Reinfall nicht gönnt.«
    »Also der Kaffee, den sie gestern bei mir gekocht hat, war durchaus- anständig.«
    »Dabei wird schon was sein, Kaffee zu kochen!«
    »Mancher kriegt nicht einmal das fertig.«
    »Ja, wenn er die Bohnen ungemahlen ins Wasser schüttet. Aber auch das traue ich Hansi glatt zu.«
    »Du willst sie mir richtig verekeln, wie?«
    »Dir kann es ja wurscht sein, Onkel Paul.«
    »Nun ja — hm... Sag mal, Alex, würde es dir etwas ausmachen, mich in Zukunft einfach Paul zu nennen? Der Onkel macht mich älter und würdiger, als ich mich eigentlich fühle.«
    »Aber herzlich gern«, sagte er arglos. »Eigentlich müßten wir darauf einen trinken. Mir ist sowieso ganz flau im Bauch.«
    In diesem Augenblick trat Hansi über die Schwelle. Sie hatte eine blaue Leinenschürze vor das Kleid gebunden und sah zerzaust und erhitzt aus. Und um den linken Daumen hatte sie einen Notverband gewickelt.
    »Hallo, Alex, Paulchen, das Essen ist fertig. Macht nicht lange herum, sondern kommt, so lange es warm ist. Und dafür kann ich wenigstens garantieren.«
    Alexander sah mich an und warf mit einer kleinen Schwenkung des Kopfes auch Hansi einen prüfenden Blick zu.
    »Wir haben beide einen mächtigen Hunger, mein Liebling«, sagte ich.
    »He!« stieß Alex verblüfft hervor. »Seit wann >Paulchen< und seit wann >Liebling    Hansi rieb den Turmalin an der Schürze blank und ließ die Brillantsplitter in der Sonne funkeln.
    »Eigentlich schon seit Jahren, nicht wahr, Liebling?«
    »Ja, mein Herz, seit du auf der Welt bist.«
    Alex faltete die Hände.
    »Lieber Gott im Himmel«, sagte er erschüttert. »Dann bist du also der arme Hund, den ich zu spät gewarnt habe!«
    »Wovor hat er dich gewarnt, Paulchen?«
    Alexander hob die Nase schnuppernd in den Luftzug, der uns aus der Haustür entgegenwehte.
    »Es riecht fast wie Bauernfrühstück«, grinste er. »Hoffentlich ist es nicht was anderes a ( us Landwirtschaft und Viehzucht...«
    »Er hat mich vor dir und deinen Kochkünsten gewarnt, mein süßes Herz, aber ich vertraue mich dir blindlings an. Nur sag, findest du nicht, daß es plötzlich ein wenig brandig riecht?«
    »Um Himmels willen!« schrie Hansi auf und stürzte davon. »Das Essen steht noch auf dem Feuer!«
    Alexander legte mir den Arm tröstend um die Schultern. »Trag es wie ein Mann, Schwager«, sagte er warm und herzlich. »Im Notfall schlage ich uns ein paar Eier in die Pfanne.«

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    Ullstein Buch 3254

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    Die
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