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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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übereinanderzukrabbeln und hin und her zu schweben schienen.
    »W as, zum Teufel, soll das?«, schimpfte Gabriel.
    »W as ist denn los, Dok?«, meldete sich Morgan zu Wort.
    »I ch glaube, jemand ist in unser System eingedrungen«, brummte er ungläubig.
    Auf dem Bildschirm an der Wand verzog Morgan zuerst verblüfft, dann wütend das Gesicht. »D as kann nicht sein«, stammelte er. »I ch habe gerade erst Millionen von Dollar ausgegeben, um das System zu aktualisieren. Ernst, du warst Teil dieser Bemühungen.«
    Dr. Gabriel, der Rechnerspezialist, hob kapitulierend die Hände. »S timmt, Jack. Aber so was habe ich noch nicht gesehen. Es ist, als hätte jemand Tausende von Termiten in Chris’ Arbeitsbereich gekippt. Sie haben alle Daten gefressen…«
    »H ast du nicht mal gesagt, du könntest immer irgendwie Datenkopien herzaubern?«, unterbrach Katharina Doruk ihn.
    »D iesmal nicht«, antwortete er. »W er das hier gemacht hat, ist gut, Katharina. Unheimlich gut.«
    »M it diesem Angriff beschäftigen wir uns später«, sagte Morgan gefasst, aber mit wütendem Gesicht. »D och aufgrund der Tatsache, dass jemand in unser System eingedrungen ist, und angesichts der Fälle, an denen Chris arbeitet, scheint mir die Aktivierung seines Chips’ gerechtfertigt. Also los, Dok.«
    Mattie stimmte nickend dieser Entscheidung zu, war aber aufgewühlt von Fragen, die sich ihr plötzlich stellten.
    Wer war in das System eingedrungen? Und warum? War das reiner Zufall, was hieß, dass die beiden Dinge nichts miteinander zu tun hatten und Chris sich lediglich entschlossen hatte, seinen Urlaub zu verlängern? Würden wir ihn mit einer anderen Frau zusammen erwischen? Sollte ich darauf Rücksicht nehmen?
    Sollte ich.
    Wirklich?
    »E inen Moment noch.« Gabriel drückte ein paar weitere Tasten, um den Bildschirm von den Termiten zu säubern, und ließ eine lange Liste von Namen erscheinen. Diese blätterte er nach unten bis zu Chris Schneider, markierte den dazugehörigen Code aus Buchstaben und Zahlen, kopierte ihn in den Zwischenspeicher und rief ein Programm mit dem Namen Sky Eye auf. Dort fügte er den Code in ein blinkendes Feld ein und drückte die Eingabetaste.
    Auf der Hälfte des Bildschirms an der Wand ploppte Google Earth mit der Ansicht von Berlin auf. Mattie erblickte es als Erste, das blinkende orange Symbol am östlichen Rand der Stadt, ein paar Kilometer südlich von…
    »A hrensfelde?«, fragte Mattie verwirrt. »K annst du das näher ranholen, Dok?«
    Gabriel war ihr bereits einen Schritt voraus, indem er das blinkende Symbol markierte und die Eingabetaste drückte, womit er das verschwommene Bild eines Gebäudes in L-Form auf den Bildschirm rief. Es war von dicht stehenden Bäumen und Büschen umgeben, die an ein unbebautes Nachbargrundstück grenzten, und das gewölbte Dach schien an manchen Stellen eingebrochen zu sein.
    »H interleg das mal mit dem Stadtplan«, bat Mattie.
    Einen Augenblick später erschien eine Adresse zusammen mit einer PDF -Datei. Gabriel klickte auf die Datei, in der die handschriftlichen Besitzurkunden enthalten waren.
    Mattie konnte sich nicht erklären, warum ihr ein Schauder den Rücken hinablief, als sie den Text las.
    »W as steht da?«, wollte Morgan wissen.
    Mattie sah ihren Chef an. »E s heißt, das Gebäude stehe schon seit fünfundzwanzig Jahren leer«, gab sie mit zitternder Stimme weiter. »A ber damals, während des Kommunismus, war es ein staatliches Schlachthaus.«

5
    Ein paar Minuten später saß Mattie in einem Firmen- BMW neben Tom Burkhart auf dem Beifahrersitz. Sie überquerten die Spree und fuhren weiter Richtung Osten nach Ahrensfelde.
    Jack Morgan hatte sie angewiesen, zum Schlachthaus zu fahren, während Ernst Gabriel anfangen sollte herauszufinden, wie um Himmels willen jemand Privates topaktuelle Firewall durchbrechen konnte. Katharina sollte in Chris’ Wohnung nachsehen, ob sein Privatrechner irgendwelche Notizen zu den Fällen enthielt, an denen er arbeitete.
    Tom schwieg während der Fahrt, worüber Mattie froh war. Sie versuchte, sich von ihrer Sorge abzulenken, indem sie den größer werdenden Fernsehturm mit dem sich drehenden Restaurant in der Kugel betrachtete. Die Kommunisten hatten den Turm 1965 gebaut, um dem Westen zu zeigen, wie modern sie waren. Mit einer Höhe von mehr als dreihundert Metern war er an einem sonnigen Tag von fast überall in Berlin aus zu sehen.
    Doch jetzt war der Himmel grau, und leichter Nieselregen ging auf den
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