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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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zusammengefaßt , die später ähnliche Berufe ergreifen wollten. Da gebe es den Wirtschaftsbau, den Medizinbau, den Technik-, Naturwissenschafts-, Politik- und Sozialbau, den Philologie-, den Architektur- und Kunstbau.
    „Und keinen Fuchsbau?“ witzelte Klaus.
    Ritter und Mädchen wechselten stumme Blicke.
    Hummel fuhr fort: „Neben dem allgemeinen Unterricht
    gibt es in jedem Bau Kurse für die einzelnen Fachgebiete. Die Leistungen werden in der Gesamtbeurteilung mit berücksichtigt.“
    „Hochinteressant!“ bemerkte Fräulein Doktor Horn.
    Auf einem Rasen in der weiträumigen Anlage errichteten Schüler und Schülerinnen aus neuen Balken einen Ständerbau, wie er als Schuppen oder Lager gebräuchlich ist.
    „Das sind beispielsweise unsere Architekten!“ erklärte Hummel. „Hier bei ihrem ersten selbständigen Bauversuch… Was den Unterricht betrifft, ist es den Schülern freigestellt, daran teilzunehmen oder nicht. Sie bestimmen ihr Lerntempo selbst. Der Lehrplan ist in kürzere Zyklen aufgeteilt. Jeder Zyklus endet mit einer Prüfung, zu der alle Teilnehmer erscheinen müssen.“ Mit diesen Worten öffnete Hummel die Tür zum ersten Haus.
    Die Gäste drängten in einen modernen, weiträumigen Bau, der aussah wie ein neues Bürgermeisteramt oder sonst ein Gemeindebau: Steinboden, glatte Türen, an den Wänden Karten, Plakate, ein Wegweiser für die numerierten Zimmer.
    „Alle Häuser sind im Grundriß gleich. Jetzt am Nachmittag laufen die Kurse“, erklärte Hummel. „Wir befinden uns hier im Bau der Naturwissenschaftler.“
    Er öffnete eine Zimmertür. In dem Raum, schmucklos wie der Eßsaal und mit den gleichen Stühlen bestückt, saßen Schüler und Schülerinnen verschiedenen Alters an Holztischen im Kreis und schauten von Mikroskopen auf. Neben dem Projektor in der Mitte stand ein Lehrer. Er warf gerade ein unverständliches Bild an die Wand.
    Stumm sahen sich die Gäste in dem Arbeitsraum um. „Da seid ihr ja!“ sagte ein Junge und grinste. Die anderen ließen sich nicht stören und wandten sich wieder ihren Mikroskopen zu.
    Im nächsten Zimmer, das Hummel zeigte, standen Schüler und Schülerinnen um einen großen Mitteltisch, auf dem sie Flüssigkeiten in Reagenzgläsern und bauchigen Flaschen mixten oder erhitzten. Der Raum war genau wie der erste: kahle Wände, große Fenster.
    Ein Mädchen lächelte ihnen entgegen, die andern glotzten.
    „Entschuldigung“, sagte der Rex.
    Nun ging es die Treppe hinauf zu den Zimmern der Schüler. Zwei Glastüren trennten den Flur in zwei Abteilungen.
    „Hier ist die gemeinsame Küche!“ Hummel deutete auf die Tür in der Mitte. „Die Schüler kommen nur zum Mittagessen in den Eßsaal . Abends versorgen sie sich in ihrem Haus selbst. Das schafft eine besonders enge Beziehung untereinander, und außerdem ist es sehr nützlich für später, wenn jeder ein bißchen kochen kann.“
    Hinter den Glastüren befanden sich die Duschräume und Toiletten. Dann kamen die Zimmer. Links die der Mädchen, rechts die der Jungen.
    Ritter und Mädchen sahen einander an.
    „Alles sehr funktionell und teuer!“ meinte Sonja Waldmann.
    Hummel lächelte. „Als Privatunternehmen wäre das nicht gegangen. Aber es ist ja ein Modell.“
    Sie gingen in den Mädchentrakt. Aus einem Zimmer drang Musik – die Tür stand offen. Drinnen sah es wohnlich aus: Bilder an den Wänden, Fernseher, Radio, Tonanlage, persönlicher Kram auf vier Tischen. Eine Längswand war über und über mit Plakaten bepflastert. Hier befanden sich die Einbauschränke. Auf einem der Betten gegenüber, lag ein Mädchen – das Mädchen in den Shorts.
    „Hey!“ sagte sie, blieb aber liegen.
    Hummel fand das offenbar in Ordnung und fuhr mit seinen Erklärungen fort: „Alle Schülerzimmer sind in der Anlage gleich, jeweils für vier Schüler ausgestattet.“
    Da knarzte in der Ecke ein eingebauter Lautsprecher. „Gabi zur Arztstation!“ quakte eine Stimme.
    „Na endlich! Meine Röntgenbilder…“ Das Mädchen stand auf und lief hinaus.
    „Hey!“ rief Klaus ihr nach.
    Ingrid lachte. „Ist ja wie auf dem Flughafen!“
    Auch das fand Hummel in Ordnung. „Alle Räume haben diese Anlage. So können wir jederzeit Nachrichten an einzelne, mehrere oder an alle durchgeben.“
    An der Glastür vor der Treppe blieb Fräulein Doktor Horn stehen. „Die wird aber nachts abgeschlossen?“ erkundigte sie sich nach erstaunlich langem Schweigen.
    Hummel grinste. „Wo denken Sie hin? Das würde die Feuerpolizei
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