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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Rätsel.“
    „Ein Kompliment von Ihnen tut mir besonders wohl“, sagte der Rex und zwinkerte ihr zu. „Um aber auf das Castell zurückzukommen: Jungen und Mädchen wohnen dort ja auch zusammen.“
    „Räumlich getrennt, versteht sich!“ betonte FDH.
    Der Rex lachte. „Wie seinerzeit, als wir vorübergehend unter einem Dach hausten.“
    „Daran denke ich mit Schrecken zurück.“ Sie bekam ihren Vogelblick, daß Mücke und Stephan an sich halten mußten, um nicht loszuprusten.
    „Verlief doch alles sehr harmonisch“, entwichtigte der Rex. „Dank unser beider Rücksicht.“
    „Bis auf die nächtlichen Zusammenkünfte!“ schränkte FDH ein. „Ihre Nachsicht in diesem Punkt wird mir immer unverständlich bleiben. Und nicht nur mir. Auch im Ministerium ist man strikt gegen diese Art von Freiheiten.“
    Unbeirrt schüttelte der Rex den Kopf. „Diese Freiheiten sind durch Regeln abgesichert – ich habe das immer wieder betont, auch im Ministerium. Durch Regeln, die unsere Ritter sich selbst gegeben haben…“
    „Diese Ritterregeln!“ Mit beiden Händen winkte FDH
    ab. „Lieber wäre mir, Sie würden nachts alles abschließen…“
    „Einsperren?“ fragte der Rex mit erhobener Stimme. „Aber, Frau Kollegin! Und da heißen Sie die Freiheiten im Castellum gut? Die gehen meines Wissens noch um einiges weiter.“
    „Eine Frage der Aufsicht und der nötigen Schlüssel“, beharrte sie.
    In ruhigem Ton fuhr der Rex fort: „Damit fordern Sie Auflehnung ja geradezu heraus. Permanente Revolte, wenn nicht Schlimmeres! Die Schüler brauchen ein Ventil für ihren Spieltrieb, ihre Phantasie –“…
    „Dazu gibt es bei Tag, wie gesagt, genug Gelegenheit“, unterbrach sie ihn barsch.
    Ungerührt schüttelte der Rex den Kopf. „Freiheit nach Stundenplan ist keine Freiheit!“
    „O doch!“ FDH bekam wieder ihren Vogelblick.
    „Wie auch immer, meine Ritter sind gut in Schuß! Sie lieben ihre Burg so, daß sie selbst in den Ferien nicht nach Hause wollen…“
    FDH gab einen schrillen Laut von sich. „Bei dem Schlendrian! Verzeihen Sie das harte Wort, Herr Kollege, ich weiß leider kein treffenderes. Und daß Sie die Jungen ihren Eltern entfremden, ist ein Kapitel für sich.“
    Gespannt sahen die beiden Lauscher einander an. Es ging wie immer hart auf hart. Doch ihr Rex ließ sich nicht provozieren.
    „Ansichten anderer zu respektieren ist eine demokratische Selbstverständlichkeit“, antwortete er ruhig und hängte geschickt eine Frage dran. „Was würden Sie mir denn empfehlen, liebe Kollegin?“
    „Was ich Ihnen schon immer empfohlen habe: Verbieten Sie die Streiche! Das wird Ihnen das Schulamt bestimmt honorieren. Ich denke da zum Beispiel an eigenes Abitur…“
    Mild lächelte der Rex. „Ja, ja, die Freiheiten… Jetzt bin ich auf Castellum noch mehr gespannt.“

Erste Kontakte

    Auf der Landkarte war die Abzweigung nicht eingezeichnet. Langsam rollte der Bus durch die kleine Ortschaft Römerfeld. Die Wettkämpfer saßen aufrecht auf ihren Plätzen und schauten hinaus.
    „Nach dem Gasthaus zur Krone rechts, hat man mir gesagt“, wiederholte Rolle. Sein Hinweis erwies sich als überflüssig.
    „Da!“ Ottokar deutete auf einige Jungen und Mädchen, die gerade aus dem Gasthaus kamen, sich auf Räder – einige mit Hilfsmotoren – schwangen und in die nächste Seitenstraße abbogen.
    „Aha!“ Witzbold Klaus sah auf seine Uhr.
    „Halb drei“, sagte Mücke.
    Fräulein Doktor Horn rümpfte die Nase.
    Der Bus folgte den Zweiradfahrern. Am Anfang der Seitenstraße stand ein Schild mit Pfeil. Es wies zum Collegium Castellum .
    „Wieso Collegium ?“ wunderte sich Dampfwalze. „Sind das Kollegen?“
    „Das ist lateinisch und bedeutet in diesem Fall soviel wie Internat!“ belehrte ihn FDH höchstpersönlich.
    Die Straße führte kerzengerade zu einer Siedlung mit großen und kleineren, aber nicht sehr hohen Gebäuden. Auf halber Strecke standen rechts und links hölzerne Masten, die in etwa vier Metern Höhe durch ein leicht geschweiftes Brett miteinander verbunden waren. Auch hier die Aufschrift Collegium Castellum .
    „Wohl so ‘ne Art Ranch“, alberte Beatrix.
    Niemand lachte. Die Zufahrt endete in einem Rasenrondell. Der Busfahrer umrundete es halb und hielt vor dem überdachten Eingang des zweigeschossigen Gebäudes, das dahinter lag.
    „So!“ sagte Fräulein Doktor Horn sehr richtig.
    Die automatische Tür öffnete sich, der Rex reichte seiner Kollegin zum Aussteigen die Hand. Rolle
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