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Der Sommer der Legenden

Der Sommer der Legenden

Titel: Der Sommer der Legenden
Autoren: Sarah Eden
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du dir keine Sorgen zu machen. Schreiben kann ich überall, und wozu gibt's Telefon? Ich bin gut, mein Verleger wird mich nicht gleich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, nur weil die Post woanders abgestempelt ist!«
    »Dein Selbstbewusstsein möchte ich haben.«
    »Hast du! Und für Taylor gäbe es auch nur Vorteile. Dieses verschlafene Nest Sioux City hat sowohl Kindergarten als auch weiterführende Schulen. Hier draußen kann sie nach Herzenslust toben und Spielkameraden einladen...«
    »Sie muss erst mal neue Freunde finden«, warf Fisher ein.
    Doch Carol ließ sich nicht bremsen. »In dem Alter ist das doch kein Problem. Wir wären endlich diese enge Mietwohnung im siebten Stock eines erdbebengeschädigten Gebäudes mit ständig defektem Fahrstuhl los, könnten uns ausbreiten, nach und nach die angrenzenden Gebäudeteile renovieren, vielleicht sogar ein paar Tiere anschaffen...«
    »Pferde, Hühner, Bluthunde und kleine Elefanten«, unkte Fisher, was ihm einen tadelnden Blick einbrachte.
    »Und wir könnten endlich mal unsere Freunde über ein ganzes Wochenende einladen, ohne dass die Platzangst ausbricht! Ein Barbecue draußen auf dem Hof in lauer Sternennacht. Girlanden überall, und wir beide...«
    Fisher fasste Carol um die schmale Taille, hob sie mühsam an und setzte sie auf seinen Schoß.
    »Jetzt heb nicht gleich ab. Von mir aus können wir uns die Sache mal durch den Kopf gehen lassen. Aber jetzt geht's erst mal zurück zu unserer Tochter. Ich hab' verdammte Sehnsucht nach ihr.«
    »Ich auch!« gab Carol zu.
    Aber damit war das Thema noch lange nicht erledigt.

Kapitel 2

    Als das Flugzeug in San Francisco landete, war es tiefe Nacht. Regen prasselte gegen das Verdeck und die Scheiben des Taxis, mit dem Carol und Fisher vom Airport in die Innenstadt fuhren, wo sich ihr Dreizimmer-Apartment befand.
    Hinter den Fenstern ihrer Wohnung brannte noch Licht, als sie ausstiegen. Rasch schnappten sie ihre Koffer und fuhren mit dem Lift in den siebten Stock.
    Die Haustür öffnete sich, noch ehe sie die Schlüssel hervorkramen konnten.
    »Tay!« rief Fisher und schloss das verschlafene kleine Mädchen, das ihnen aufgemacht hatte, glücklich in die Arme.
    »Daddy«, murmelte das Kind, während hinter ihm eine kleine, gedrungene Frau, die wie Mama Leone persönlich aussah, auftauchte.
    »Mrs. Singer!« rief Carol und ging auf sie zu. »Vielen Dank, dass Sie sich so gut um Taylor gekümmert haben. Unsere Rückkehr hat sich etwas hinausgezögert...«
    Die Frau winkte ab. »Aber ich bitte Sie. Das haben Sie mir doch schon am Telefon erklärt. Ich hab's doch gerne getan. Die Kleine und ich - wir sind schon richtig dicke Freunde geworden, und es würde mich freuen, wenn ich mal wieder einspringen dürfte.«
    »Das wird schwierig«, erwiderte Carol. »Es sieht so aus, als würden wir hier nicht mehr allzu lange wohnen...«
    »Carol!« Das war Fisher.
    »Schon gut. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber ich bin guter Dinge, dass ich mich durchsetze«, fügte sie verschmitzt hinzu.
    Während Fisher die Babysitterin bezahlte und verabschiedete, nahm Carol ihre kleine Tochter beiseite und fragte: »Was hieltst du davon, hier wegzugehen und auf einer richtigen Ranch aufzuwachsen?«
    Das Mädchen zögerte: »Gibt's da Schlangen?« Taylor hasste Reptilien aller Art.
    Carol schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Dann ist es okay.«
    Fisher ahnte es noch nicht, aber damit war die Entscheidung endgültig gefallen.

    Zwei Monate später fuhren sie mit all ihrem Hab und Gut zu John Murdocks Ranch. Carol freute sich inzwischen richtig auf ihr neues Zuhause, und auch Fisher hatte sich mit dem Gedanken angefreundet, von nun an auf einer Farm zu leben. Er war entschlossen, das verfallene Gebäude in seiner Freizeit zu renovieren und wohnlich zu machen.
    Als die Ranch vor ihnen auftauchte, brach Taylor in lautes Jubelgeschrei aus. Die Erzählungen der Eltern hatten sie in den letzten zwei Monaten immer neugieriger gemacht, so dass sie es in der Stadt kaum noch ausgehalten hatte.
    »Darf ich aussteigen?« fragte sie aufgeregt, als der Wagen zum Stehen kam.
    Carol lachte, öffnete die Tür und gab ihrer Tochter einen kleinen Klaps. »Geh nur. Schau dir alles an, schließlich leben wir von nun an hier.«
    Schon rannte Taylor davon und war im Nu im Haus verschwunden. Den ganzen Tag über bekam Carol die Kleine kaum zu Gesicht. Während sie und Fisher Kisten schleppten, putzten und die Zimmer aufräumten, durchstöberte Taylor
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