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Der Sohn des Kreuzfahrers

Titel: Der Sohn des Kreuzfahrers
Autoren: Stephen R. Lawhead
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nahm Murdo in den Arm. »Du hast den Glauben eines alten, schwachen Mannes erneuert und seinem unruhigen Herzen Frieden gebracht.«
    Er gab die Lanze an Fionn weiter; dann legte Ronan Murdo die Hand auf die Stirn und sagte: »Möge dein Glück mit deiner Weisheit wachsen, und mögest du lange leben in dem Land, das der Herr unser Gott dir gegeben hat.«
    Bei Ronans Berührung verspürte Murdo einen plötzlichen Stich in der Seele, und im Segen des Priesters hörte er den Widerhall der Worte des heiligen Andreas: Alles, was du besitzt, ist dir aus gutem Grund gegeben worden, Bruder. Errichte mir ein Reich.
    In diesem Augenblick war er wieder in den Katakomben. Erneut roch er die stickige, staubige Luft der Klostergräber und sah vor sich den geheimnisvollen weißen Priester, der ihm die Frage stellte und auf die Antwort wartete. Ich frage dich erneut: Willst du mir dienen?
    Dann hörte er seine Antwort. Ich werde tun, was ich kann.
    Errichte mir ein Reich, hatte Bruder Andreas gesagt. Und nun stand die Frage erneut vor ihm. Einst, vor noch gar nicht allzu langer Zeit, hätte ihm nichts mehr Freude bereitet, als sein Versprechen zu verleugnen und einfach davonzugehen, als würde es ihm nichts bedeuten. Einst, aber nicht jetzt. Murdo hatte seinen Weg gewählt, und er würde an seiner Entscheidung festhalten. Außerdem war dies der Tag, Rechnungen zu begleichen, Schulden zu bezahlen und Eide einzulösen. An solch einem Tag, da er von anderen Gerechtigkeit verlangte, konnte er unmöglich falsch sich selbst gegenüber sein.
    »...Möge das Heilige Licht für dich scheinen«, fuhr der Priester fort, »und mögest du niemals vom Wahren Weg abkommen, dein ganzes Leben lang.«
    Murdo dankte Ronan für seinen Segen, und da er beschlossen hatte, die Bürde des Gelöbnisses auf sich zu nehmen, das er gegenüber dem heiligen Andreas abgelegt hatte, sagte er: »Mit eurer Hilfe werde ich mein Reich zu einer Zuflucht für die Cele De machen, weit weg vom Ehrgeiz kleingeistiger Menschen und ihrem endlosen Streben nach Macht und Reichtum. Gemeinsam werden wir ein Kö-nigreich errichten, wo die Menschen in Frieden dem Wahren Weg folgen können und wo das Heilige Licht den Suchenden den Weg weist.«
    »Tu das«, sagte Emlyn und klopfte ihm liebevoll auf die Schulter, »und du wirst ein Herr sein, der dieses Namens würdig ist.«
    »Das«, sagte Murdo, »ist alles, was ich mir je gewünscht habe.«

    Epilog
    Mit ir sind die Sieben, und wir sind die Letzten. ixü Unsere lange, einsame Wacht nähert sich ihrem Ende. Tausend Jahre sind vergangen, seit unser erlauchter Orden gegründet wurde - tausend Jahre des Beobachtens und Wartens. In dieser Zeit sind Nationen entstanden, aufgestiegen und wieder untergegangen. Könige, Potentaten und Diktatoren haben sich herausgeputzt, sind herumstolziert und sind wieder verschwunden, und nun liegen selbst die Sterne in unserer Reichweite. Doch viele Dinge - die meisten Dinge - ändern sich nie: Kinder werden geboren; sie wachsen und heiraten und zeugen neue Kinder in einer Welt, wo Tag für Tag die Sonne aufgeht und die Jahreszeiten stets im gleichen Rhythmus wechseln. Stämme führen auf ewig Krieg gegen ihre Nachbarn, und Waren fließen in einem endlosen Strom von einer Seite der Erde zur anderen - ebenso wie die ewig wechselnden Gezeiten der Macht.
    So war es immer, doch bald wird es anders sein. Denn die große Erfüllung der Zeit steht bevor, und der Wahre Weg wird endlich enthüllt werden.
    Dies ist eine schwere Zeit für uns, meine Freunde. Ob in New York oder Paris, in London, Madrid oder in Moskau, ich blicke aus meinem Hotelfenster auf die geschäftige Straße unter mir und sehe, wie die Welt sich vor meinen Augen auflöst. Die Alte Welt kehrt wieder zu dem Chaos zurück, aus dem sie entstanden ist. Doch das Heilige Licht leuchtet noch, wenn auch schwach; die Flamme wird erneuert werden. Die Geburtswehen der Neuen Welt haben begonnen.
    Hört die Sirenen in der Nacht; hört die Bomben und die Kanonen und die Schreie ihrer Opfer und die wütenden Rufe der Men-ge auf den Straßen. Hört! In all diesen Dingen hört ihr den Hufschlag eines rasch herbeieilenden Rosses: Der Geflügelte Bote kommt. Der Tag der Abrechnung steht bevor. Das, was ist, wird nicht länger sein.
    So sei es!

    ORKNEY-INSELN
    VESTREY
    SANDEY
    HROSSEY
    MEG INLAND
    HROLFSEY
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    hirafnbd
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    ROGHVALI>SEY
    Kirkjuvijr»
    St. Oh
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