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Der Schatz des Dschingis Khan

Der Schatz des Dschingis Khan

Titel: Der Schatz des Dschingis Khan
Autoren: Monika Felten
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Joggingtouren durch den Willenberger Forst, die ihr Vater mit ihm unternommen hatte, schienen Titus auch den letzten Bewegungsdrang geraubt zu haben. Zwar hatte er in den Wochen etwas abgespeckt, aber Muriel war sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er sich die verlorenen Pfunde wieder angefuttert hatte.
    Leise öffnete sie die Tür und lief über den Hof. So früh am Morgen war die Luft noch frisch und feucht. Sie fröstelte, verzichtete aber darauf, sich eine Jacke zu holen. Sie würde nicht lange draußen bleiben und nur rasch einen Blick auf die Weide werfen. Der kürzeste Weg dorthin führte durch den Stall. Als Muriel die Stalltür erreichte, stutzte sie. Der eiserne Riegel hing herunter. Die Tür war nicht verschlossen. Was ging hier vor? Langsam öffnete sie die Tür und spähte in die Gasse zwischen den leeren Boxen, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken.
    Vermutlich hatte Vivien den Riegel gestern Abend nicht richtig eingehakt, beruhigte sie sich in Gedanken und machte einen Schritt in den Stall hinein. Drinnen war es noch stiller als draußen. Kein Wunder, die Pferde waren ja auch alle auf der Weide.
    Alle? Muriel runzelte die Stirn und schaute zu Neros Box. Der betagte Kaltblüter verbrachte die Nächte schon seit Wochen im Stall, weil er etwas kränkelte. In dieser Nacht schien ihre Mutter es zum ersten Mal erlaubt zu haben, dass er draußen blieb. Muriel stutzte. Aber warum war Vivien dann gestern Abend noch einmal in den Stall gegangen? Da stimmte doch was nicht.
    Nachdenklich ging Muriel durch die Gasse zu Neros Box. Je näher sie kam, desto strenger roch es nach Pferd, so als ob sich eines ganz in der Nähe befand. Sie warf einen Blick in die Box und unterdrückte einen Aufschrei. Entsetzt schlug sie die Hände vor den Mund und starrte fassungslos auf das Bild, das sich ihr bot. Nero war nicht auf der Weide. Er war hier. Mit unnatürlich verrenkten Gliedern lag er im Stroh, das Maul halb geöffnet, die Augen weit aufgerissen. Er atmete nicht. Nero war tot!
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