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Der Ruf der Kiwis

Der Ruf der Kiwis

Titel: Der Ruf der Kiwis
Autoren: Sarah Lark
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verifizieren. Ich habe mich deshalb bei den Recherchen für dieses Buch weitgehend auf Aussagen und Veröffentlichungen von Maoris bzw. Maori-Organisationen beschränkt. Das garantiert zwar auch keine absolute Authentizität (düstere Aspekte der eigenen Kultur lässt man auf »Wirüberuns«-Seiten verständlicherweise gern weg), bewahrt aber doch immerhin vor allzu gewagten Spekulationen.
     
    Zum wissenschaftlichen Studium der Maori-Kultur muss hier noch angemerkt werden, dass ich der Zeit in diesem Buch ein wenig vorgegriffen habe. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Auckland noch keine Fakultät für Maori-Studien. Nun habe ich Bens Professor zwar in der Abteilung für Linguistik angesiedelt, aber selbst die war noch im Aufbau. Privatgelehrte wie Caleb und Charlotte mag es jedoch auch damals schon gegeben haben.
    Der Graben zwischen Maoris und 
pakeha
 war allerdings nie so tief wie zwischen Ureinwohnern und Kolonisten in anderen Teilen der Erde. Das gilt besonders für die Südinsel. Zwischen den Ngai Tahu – zu denen nicht nur mein fiktiver Stamm, sondern praktisch alle 
iwi
 der Südinsel gehören – und den Zuwanderern aus Europa gab es nie nennenswerte Auseinandersetzungen. Den Aussagen einer Maori-Völkerkundlerin zufolge, die sich freundlicherweise mit mir darüber unterhielt, passten sich die Stämme bereitwillig der westlichen Lebensweise an, weil sie zumindest auf den ersten Blick mehr Lebensqualität bot. Erst später kamen Zweifel daran auf, und so gesehen ist auch mein Tonga seiner Zeit um einiges voraus. Heute gibt es besonders auf der Nordinsel eine starke Bewegung von Maoris, die zur Rückbesinnung auf ihre eigene Kultur drängt und auch junge 
pakeha
 zur Auseinandersetzung damit ermutigt.
     
    Was Lilians Geschichte angeht, fragt sich der/die Leser/in vielleicht, ob ihre Hochzeitsgeschichte nicht ein bisschen weit hergeholt ist. Tatsächlich konnte und kann man auf Neuseeland aber auch heute noch spontan den Bund fürs Leben schließen – sofern man einen Pass besitzt und ein Mindestalter hat. Die schriftliche Erlaubnis der Eltern für unter Achtzehnjährige war und ist wohl nach wie vor eine Formsache.
    Zu Lilians Zeit gab es auf der Nordinsel auch bereits den 
Auckland Herold
. Die Zeitung war tatsächlich im Besitz einer Familie Wilson. Mein rühriger Chefredakteur Thomas Wilson ist allerdings Fiktion, im Gegensatz zu dem zu ihrer Zeit weltbekannten Geistmedium Margery Crandon. Ob die Dame ihr Unwesen allerdings auch in Neuseeland trieb, ist unwahrscheinlich, zumindest nicht während der Kriegsjahre. Da machte sie sich nützlich und fuhr einen Ambulanzwagen in Neuengland. Ansonsten wickelte sie aber tatsächlich Arthur Conan Doyle um den Finger, während der große Magier Houdini eher Lilys Einschätzung teilte. Er entlarvte Crandon als Schwindlerin. Ihrem Ruhm als Mystikerin tat das keinen Abbruch. Es geht eben nichts über eine gute Geschichte ...
     
    Wie immer danke ich meinen Freunden und Lektoren für Rat und Hilfe bei der Entstehung dieses Buches, besonders – wie stets – meinem wundertätigen Agenten Bastian Schlück. Klara Decker hat wie üblich probegelesen, und Eva Schlück und Melanie Blank-Schröder beteiligten sich neben der normalen Lektorenarbeit an der Diskussion über die oft ein wenig sperrige Figur der Gloria. Es ist zweifellos ein bisschen ungewöhnlich, dass eine Romanheldin sich derart selbst im Wege steht wie Gwyneiras Urenkelin, und auch mir ging das Mädchen mitunter auf die Nerven. Aber so war sie nun mal: ein Mensch in einer Geschichte, die von Menschen handelt.
     
    Rob Ritchie half mir mit Informationen über Dienstränge und das Leben beim Britischen Militär und machte sich die Mühe, das gesamte Gallipoli-Kapitel auf Authentizität zu überprüfen. Ich schreibe nicht das einfachste Deutsch, und es hat ihn sicher viele Stunden gekostet. Das authentische Gefühl, während eines harmlosen Spaziergangs beschossen zu werden, vermittelte mir die hiesige, sehr undisziplinierte Jägerschaft, der ich dafür aber nicht wirklich dankbar bin.
    Und während der Arbeit an den ersten Kapiteln saß auch immer noch meine Border-Collie-Hündin Cleo neben mir, die die ersten Bände der 
Im Land der weißen Wolken-
Trilogie immer wieder inspiriert hatte. Dann verabschiedete sie sich, fast zwanzigjährig, mit den Geistern nach Hawaiki.
    Bis in den Himmel, Cleo ... und noch ein paar Sterne weiter ...
     
    November 2008
     
    Sarah
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