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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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nicht viel Kontinuität.
    Und was die Frauen betraf …!
    Hin und wieder hatte Howard eine wirklich blutvolle Frauengestalt erfunden, die wir in die Comics übernahmen – eine Frau, die die sagenhaften, bluttriefenden Geschichten schmückte, wie sie von ihrem Verfasser bevorzugt wurden. Doch zum größten Teil schien es seine Damen nur zu geben, damit sie von dem sonnengebräunten Barbaren gerettet werden konnten – das neue Äquivalent des Schneewittchens, bei dem der Prinz eine doppelte Pflicht auf eine Weise erfüllt, die Walt Disney nie zugelassen hätte:
    Es gab natürlich ein paar rühmliche Ausnahmen. Die früheste dieser vollblutigen Frauen war Belit, die shemitische Piratin und selbsternannte ›Königin der Schwarzen Küste‹, in REHs Story gleichen Namens [CONAN VON QMMERIEN, Heyne Band 3206]. Nach Conans ›Biographie‹ war er zwei oder drei Jahre mit ihr und ihren schwarzen Korsaren zusammen. Offenbar interessierte Howard sich jedoch wenig für seine schwarzhaarige Heldin. Die Beziehung Conans zu ihr handelt er in ein paar Absätzen ab, dann springt er von ihrer Begegnung zu Belits Tod in einer zwar beachtenswerten Story, die Belit nur wenig Persönlichkeit zugesteht (und das bisschen macht sie nicht gerade liebenswert: sie lässt den Tod einiger ihrer eigenen Korsaren in einer Todesfalle zu, um sicherzugehen, dass ihr und Conan nichts zustößt).
    Die zweite schwertschwingende Maid, und die letzte in Howards Fantasy-Stories, ist Valerie von der Roten Bruderschaft, ebenfalls eine Piratin, die Conan etwa zehn Jahre nach Belit in der hervorragenden Geschichte AUS DEN KATAKOMBEN trifft [in CONAN DER KRIEGER, Heyne Band 3258].
    Valerie ist viel besser gezeichnet als Belit, obgleich sie in dieser einzigen, spannungsgeladenen Story von einer unabhängigen Schwertkämpferin zur hilflosen Gefangenen wird, die sich auf einem blutbesudelten Altar des vergessenen Xuchotls windet (natürlich befreit Conan sie). Am Ende von AUS DEN KATAKOMBEN ziehen Conan und Valerie gemeinsam zur Küste, wo sie sich miteinander als Piraten betätigen wollen. Sie scheint auch des Cimmeriers männlichen Reizen erlegen zu sein, obgleich sie ihm anfangs drohte, ihn aufzuspießen, wenn er es wagte, ihr zu nahe zu kommen.
    Howard war jedoch nicht ganz gegen klingenschwingende Abenteurerinnen. Glenn Lord (jetzt Literaturagent des Howard-Nachlasses) fand u. a. verschiedene vollständige und halbvollendete Stories, in der eine ›Schwarze Agnes‹ die Protagonistin ist. Es sind Geschichten, die vor zwei oder drei Jahrhunderten spielen – doch handelt es sich dabei um pseudohistorische Stories, nicht um Schwert-und-Magie-Erzählungen.
    Und schließlich gibt es die Rote Sonja von Rogatine.
    Ich erfuhr von dieser unbedeutenden Figur in nur einer Geschichte Howards aus einem Artikel in dem Hugo-Preisträger-Fanzine AMRA, das sich hauptsächlich mit Sachen befasst, die mit Howard zu tun haben, und zwar als ich anfing, die CONAN-Comics zu entwickeln.
    Ich hatte mich bereits nach einem weiblichen Conan-Äquivalent umgesehen – wohlgemerkt, kein absolutes Gegenstück, sondern einer Heldin mit ähnlichen Fähigkeiten und auf gewisse Weise ähnlicher Einstellung, und doch mit etwas anderer Anschauung.
    Von vornherein sah ich sie als Rothaarige (denn Belit war schwarzhaarig, Valerie blond, und Brünette gibt es wie Sand am Meer).
    Und von vornherein wusste ich, dass sie aus einem zivilisierteren Land kommen musste als dem hinterwäldlerischen Cimmerien, und sie nicht wirklich barbarisch sein durfte wie Conan und Kuli. Ein Wilder, der sich in alten, dekadenten Zivilisationen herumtreibt, genügte wahrhaftig!
    Der erwähnte Artikel in AMRA (von einem Allan Howard verfasst – der jedoch vermutlich nicht mit REH verwandt ist – und in einem Buch mit geringer Auflage nachgedruckt) beschäftigte sich mit einigen Kreuzzugs-Stories von Howard, die in historischen Abenteuer-Heftmagazinen der dreißiger Jahre erschienen, wie in MAGIC CARPET und ORIENTAL STORIES. Besonders interessierte mich THE SHADOW OF THE VULTURE [HORDE AUS DEM MORGENLAND in TERRA-Fantasy 37], eine Geschichte, die während der Belagerung von Wien durch die Türken im sechzehnten Jahrhundert handelt. Der eigentliche Held der Stunde war ein polternder, trinkfester deutscher Ritter namens von Kalmbach, einer von Howards vielen Conan-ähnlichen Helden. Um den Howard-Experten Fred Blosser aus einem Artikel über dieses Thema zu zitieren, ist die russischgebürtige Teufelskatze, die Rote
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