Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
Vom Netzwerk:
Weg, mit dem das Pferd keine Schwierigkeiten hatte.
    Dann verlor sie das Reptil bei einem mächtigen Felsen aus der Sicht. Als sie um den Felsen herumbog, sah sie jemanden auf dem Boden sitzen. Ein Pferd weidete ganz in der Nähe. Es trug thesradisches Zaumzeug, und auch der Sattel war aus der Stadt. Der Sitzende war Aspre, dessen Augen im Schatten schwach leuchteten.
    Sonja ritt auf ihn zu, und als ihr Pferd zurückscheute, schwang sie sich aus dem Sattel, band das Tier an einem jungen Baum an und trat zu Aspre.
    »Ich verbrachte den größten Teil der Nacht hier, und während ich auf Euch wartete, freundete ich mich mit einigen von Iluras Kameraden an. Ich wollte Euch danken, Rote Sonja.«
    »Mir – wofür?«
    »Ich gestand Euch, dass ich in meinem Leben versagte, dass ich als ganz junger Mann die Wahl hatte und die falsche traf. Ich entschied mich damals für den kurzen Weg – und nun wählte ich ihn erneut, denn Eure Worte und Elaths überzeugten mich, dass ich weiterleben und meiner Bestimmung folgen muss.«
    »Ihr habt allerdings den kurzen Weg hier herauf genommen!« staunte Sonja. »Wie habt Ihr …«
    »Wir Adepten haben unsere eigene Weise. Lasst mich Euch danken, Kriegerin, dass Ihr mich auf Elaths Worte aufmerksam machtet. Er ist wahrlich ein weiser Mann, und er hätte der Führer unserer kleinen Gruppe sein sollen, nicht ich. Vielleicht werde ich ihn eines Tages wieder sehen, wenn meine Weisheit größer ist – doch bis dahin muss ich durch die Welt wandern und ergründen, worin diese Weisheit liegt.«
    »Als Ihr Euch vergangene Nacht von mir getrennt habt, hattet Ihr da vor …?«
    »Meinem Leben selbst ein Ende zu machen«, gestand der Zauberer. »Und dadurch für meine Fehlhandlungen und meine Dummheit zu büßen. Doch Eure Worte gingen mir nicht aus dem Kopf und ließen mich erkennen, dass Buße nicht so leicht ist. Ich werde durch die Welt ziehen und lernen. Vielleicht kann ich helfen, Schmerzen zu lindern, Unrecht wiedergutzumachen, ja sogar ein unsinniges kleines Gesetz der Götter aufheben. Wenn ja, wird sich der kurze Pfad für mich möglicherweise als der lange erweisen.«
    »Und als der, der Euch Erfüllung bringt,  das wünsche ich Euch, Aspre. Lebt wohl.«
    »Lebt wohl, Sonja.«
    Sie drehte ihr Pferd herum und ritt zum Bergpfad zurück.

Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher