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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms
Autoren: Margaret Way
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Gegenwart. Eine Zukunft ohne ihn konnte sie, Ally, sich nicht vorstellen. Er war das fehlende Teil in dem Puzzle, das ihr Leben ausmachte.
    Sie hätte ihn heiraten sollen, als sie dazu die Gelegenheit gehabt hatte. Genau wie ihr Bruder Brod hatte Rafe einen großen Besitz und damit auch eine gewisse Macht und Verantwortung geerbt. Sie hatte gewusst, was es bedeutete, doch sie hätte seine Hingabe nicht teilen können. Nun wäre sie gern dazu bereit gewesen. Sie war eine bekannte Schauspielerin, aber sie fand keine Erfüllung in ihrem Beruf. Mittlerweile war sie ausgebrannt und hatte Ängste, die sie nie für möglich gehalten hätte. Man zahlte einen hohen Preis für Ruhm.
    “Ach, das gehört alles der Vergangenheit an”, fuhr Rafe fort. “Ich finde es nur schade, dass du in deinem Beruf nicht glücklich geworden bist.”
    Unvermittelt wich Ally einen Schritt zurück und hob das Kinn. “Wer hat dir das gesagt?”
    Tadelnd drohte er ihr mit dem Finger. “Ich kenne dich, Ally. Du bist nicht glücklich in deiner Scheinwelt. Du hast selbst gesagt, in der Stadt würde dir die Luft zum Atmen fehlen. Und da ich dich so gemocht habe, wie du warst, muss ich dir leider sagen, dass du viel zu dünn bist.” Er musterte sie von Kopf bis Fuß.
    “Na toll! Ich sehe also schrecklich aus?”, erwiderte sie spöttisch. Natürlich wusste sie, dass sie gut aussah, auch wenn der Stress seinen Tribut forderte.
    Rafe neigte den Kopf und dachte für einen Moment darüber nach. “Na ja, du siehst nicht mehr ganz so weiblich aus wie damals.” Er betrachtete vielsagend ihr eng anliegendes Oberteil. “Aber du bist schön. Und sehr begehrenswert. Deswegen wundert es mich auch, dass man in den einschlägigen Frauenzeitschriften nie etwas über Affären von dir liest.”
    “Weil ich großen Wert auf meine Privatsphäre lege. Seit wann hast du eigentlich ein Faible für Frauenzeitschriften?”, meinte sie, wohl wissend, dass viele Gäste sie verstohlen beobachteten.
    “Hast du schon mal etwas von Freundinnen gehört?”, konterte er ironisch. “Ich war neulich auf Victoria Springs und habe mit Lainie in alten Ausgaben geblättert. Lainie war schon immer ein großer Fan von dir. In der
Vogue
war zum Beispiel ein Artikel, in dem du verführerische Mode präsentiert hast. Meiner Meinung nach hättest du unter dem durchsichtigen Teil ruhig einen BH tragen können. Lainie fand natürlich, dass du fantastisch aussiehst. Wir haben auch Artikel gefunden, in denen du über deinen Beruf sprichst, aber von deinem Liebesleben war nirgends die Rede. Merkwürdig, denn wir werden alle nicht jünger.”
    Insgeheim musste sie ihm recht geben. “Vielleicht kannst du mir ja ein paar Tipps geben”, sagte Ally mit einem ärgerlichen Unterton. “Du und Lainie habt denselben Geschmack.” War sie etwa eifersüchtig? Auf Lainie, ihre gemeinsame Freundin?
    Rafe stieß einen höhnischen Laut aus. “Red keinen Unsinn.”
    “Tue ich das? Ich habe den Eindruck, eure Freundschaft hat sich weiterentwickelt. Also behandle mich nicht so von oben herab – auch wenn du größer bist als ich.” Genau wie Brod war Rafe fast einen Meter neunzig groß.
    “Dass du zu mir aufblicken musst, dürfte wohl das kleinste deiner Probleme sein.” Er grüßte einen vorbeigehenden Gast.
    “Ich habe nicht gesagt, dass ich Probleme habe.” Erst jetzt merkte sie, dass die anderen Gäste alle zum Festzelt gingen. Unter ihnen war auch eine attraktive junge Frau mit langem blondem Haar, die ein sehr hübsches Chiffonkleid mit Blumenmuster trug – Lainie Rhodes von der Farm Victoria Springs. Sie war schon seit ihrer Kindheit mit Rafe und ihr befreundet, obwohl sie einige Jahre jünger war als sie. “Du gibst also nicht zu, dass aus deiner Freundschaft mit Lainie mehr geworden ist?” Ally wünschte, es wäre nicht der Fall, aber sie musste es unbedingt wissen. Sie blickte Lainie nach, die Arm in Arm mit Mark Farrell ging.
    “Das klingt so, als wäre es dir egal”, konterte Rafe und versuchte, die widersprüchlichen Gefühle, die er verspürte, zu verdrängen. Lainie war ein nettes Mädchen. Er mochte sie, doch sie war für ihn nicht mehr als eine gute Freundin.
    Noch.
Tatsache war, dass er unbedingt heiraten musste, weil er einen Erben brauchte. Er musste eine Frau finden, die ihn Ally vergessen lassen würde.
    Ally hatte seine Gedanken offenbar gelesen. “Lainie ist eine von uns”, sagte sie, und es klang resigniert. “Wir waren beide Rivalinnen. Man hat viel Spaß mit ihr,
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