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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms
Autoren: Margaret Way
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denn Fee hatte noch nie jemanden bemuttert, am allerwenigsten ihre Tochter.
    Rebecca wurde nun von ihrem Vater die Treppe heruntergeführt. Es ist einfach perfekt, dachte Fee, während sie den mit Blumen geschmückten Torbogen betrachtete, den man extra für diesen Anlass errichtet hatte. Darunter standen ihr über alles geliebter Neffe Brod, neben ihm die beiden attraktiven Brüder Rafe und Grant Cameron sowie Mark Farrell, ein alter Freund von Brod. Alle vier waren groß und schlank und trugen blaugraue Anzüge mit weißen Hemden. Brods Krawatte war blau, die seiner Freunde waren silberfarben.
    Nun würde die Trauzeremonie beginnen. Der Pfarrer wartete, sichtlich bewegt von der feierlichen Atmosphäre …
    Als Rafe Brod den Ring reichte, war er zutiefst gerührt, weil dieser und seine Braut so glücklich wirkten. Rebecca hatte sich sehr verändert, denn zuerst war sie ausgesprochen reserviert gewesen. Brods Liebe hatte ihr wahres Ich wieder zum Vorschein gebracht, das Rebecca nach ihrer ersten unglücklichen Ehe hinter einer kühlen Fassade verborgen hatte.
    Als der Pfarrer die beiden schließlich zu Mann und Frau erklärte, blickte Rafe unwillkürlich zu der jungen Frau, die ihn erst verzaubert und dann enttäuscht hatte. In ihren grünen Augen schimmerten Tränen.
    Tränen?
    Der Kiefer tat ihm schon weh, so angespannt war Rafe. Er würde keine Tränen in ihrer Gegenwart vergießen, obwohl sie seinen Blick erwiderte, als wollte sie ihn an damals erinnern. Es verwirrte ihn, dass er noch immer so viel Wut in sich verspürte. So tief hatte sie ihn verletzt. Doch das würde sie niemals erfahren. Wenigstens hegte er keine zärtlichen Gefühle mehr für sie. Ally mochte eine hervorragende Schauspielerin sein, aber er konnte durchaus auch eine Rolle spielen. Schließlich hatte er Übung darin.
    Rafe setzte ein strahlendes Lächeln auf, als er seinem Freund und dessen Braut gratulierte und ihnen alles Glück der Welt wünschte. Nachdem er den Brautjungfern Francesca und Kim, Rebeccas bester Freundin, ein Kompliment über ihr Äußeres gemacht hatte, wandte er sich an Ally, die sich gerade die Tränen von den Wangen wischte.
    “Es muss fantastisch sein, die Frau zu heiraten, die man liebt”, bemerkte er. “Ich habe Brod noch nie so glücklich erlebt.”
    Obwohl sein Tonfall lässig war, zuckte Ally zusammen. Da sie Rafe so gut kannte, wusste sie, wie es wirklich in ihm aussah. Seine Worte bewiesen ihr, dass er sie niemals zurücknehmen würde. Am liebsten hätte sie sich an ihn geschmiegt. Ihn umarmt. Ihn um Verzeihung gebeten. Doch sie wusste, dass sie es nicht konnte.
    Stattdessen erwiderte sie sanft: “Es war eine wunderschöne Trauung. Einfach perfekt. Ich werde meinen großen Bruder vermissen.” Ihr Gesicht nahm einen wehmütigen Ausdruck an. “Du weißt ja, dass wir uns sehr nahegestanden haben, weil wir ohne Mutter aufgewachsen sind und kein gutes Verhältnis zu Dad hatten.”
    Rafe verspürte einen Anflug von Mitgefühl. Am liebsten hätte er die Hand ausgestreckt. Ihr übers Haar gestrichen. Damit gespielt, wie er es früher getan hatte.
    “Du hast ihn nicht verloren, Ally”, brachte er schließlich hervor.
    “Ich weiß.” Noch immer fühlte sie sich stark zu ihm hingezogen. “Aber jetzt ist Rebecca die Nummer eins in seinem Leben.”
    “Und das zu Recht”, sagte er. “Du willst es doch so, oder?” Er blickte zu dem Brautpaar, das nun von den anderen Gästen umringt war und deren Glückwünsche entgegennahm.
    “Natürlich!” Trotzig hob Ally das Kinn. “Ich freue mich für die beiden. Und ich habe Rebecca sehr gern. Es ist nur …”
    Natürlich wusste er, was sie meinte. Er wollte sie nur ein bisschen aufmuntern. “Die Familie hat sich neu formiert.” Als Brods bester Freund und Allys ehemaliger Verlobter hatte er die Konflikte in der Familie Kinross miterlebt. Der verstorbene Stewart Kinross war ein harter, vielschichtiger Mann gewesen, der aus seiner Feindseligkeit gegenüber seinem charismatischen Sohn keinen Hehl gemacht hatte, und darunter hatte auch Ally gelitten. Brod und sie hatten einander umso mehr gebraucht. “Brod ist jetzt verheiratet”, fuhr Rafe fort, “und das Leben geht weiter. Aber du hast deinen Bruder nicht verloren, Ally. Du hast eine Schwägerin bekommen.”
    “Sicher.” Ally lächelte ihr bezauberndes Lächeln. “Es ist nur so, dass Hochzeiten auch immer etwas Trauriges an sich haben, stimmt’s? Keiner von uns kann seine Gefühle unterdrücken.” Sie sah ihm in
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