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Der Papalagi

Der Papalagi

Titel: Der Papalagi
Autoren: Erich Scheuermann
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während des Krieges eine Privatschule ins Leben gerufen, welche sich mittlerweile zu einem privaten Realgymnasium entwickelt hatte. An diesem Gymnasium unterrichtete das Ehepaar Scheurmann Seite an Seite und so wurde auch die wirtschaftliche Lage bald wieder besser. 1957 war Erich Scheurmann in dem Gremium, welches seinen ältesten Sohn prüfte. In diesen Tagen ging eine starke Veränderung mit Erich Scheurmann vor sich. Er, der immer lebendig war, der niemals ruhte, klagte plötzlich über Müdigkeit. Der Hausarzt konnte kein bestimmtes Leiden feststellen und ordnete die Überführung ins Krankenhaus an, wo man ein Drüsensarkom feststellen mußte. Am 4. Mai 1957 starb Erich Scheurmann.
    Erich Scheurmanns Leben war geprägt von unerschöpflichem Lebensmut. Er verstand es, immer wieder das vergessene Wesentliche des menschlichen Lebens in den Vordergrund zu rücken. Sein Werk, der »Papalagi« ist wohl der beste Beweis dafür.
Zürich, August 1978 André Grab

    Was mir das Büchlein »Der Papalagi« so liebenswert gemacht hat, ist der Traum vom Zurückkönnen. Ein unrealistischer Traum, da wir alle mit unserer Technologie und unserem Lebensstandard dem »Zauberlehrling« gleichen, der einen Prozeß in Gang gebracht hat, den er nicht
    mehr selber stoppen kann. So, wie der Lehrling zu ertrinken droht, so drohen wir zu ertrinken in unserem Wachstumsglauben. Ich glaube, daß wir die Suppe auslöffeln müssen, auch wenn sie vergiftet ist. Darum habe ich die Botschaft des Büchleins ernst genommen, obwohl ich oft herzhaft lachen mußte ob den komischen Bildern, die manchmal beim Lesen in mir geweckt wurden. Beim Illustrieren habe ich verzichtet auf die offensichtlichen und großen Katastrophen unserer Technologie hinzuweisen, da ich dem Leser genug eigene Fantasie zutraue. Es schien mir sinnvoller, den Text mit einigen reduzierten symbolhaften Darstellungen zu begleiten.
    Ich habe eine Tochter von sechs Jahren und ich hoffe, daß dieses Kind mehr auf die Wünsche seiner Seele hören lernt, anstatt auf »materialistische Gelüste des Körpers«. Ein bißchen mehr Liebe zu sich selber und zu den andern wäre mein größter Wunsch; so habe ich dieses Buch verstanden.
22. 8. 77
Maxine van Eerd-Schenk, Gablerstraße 36, CH-8002 Zürich

    Die Palme wirft ihre Blätter und Früchte ab, wenn sie reif sind. Der Papalagi lebt so, wie wenn die Palme ihre Blätter und Früchte festhalten wollte: »Es sind meine! Ihr dürft sie nicht haben und nichts davon e s s e n ! « Wie sollte die Palme neue Früchte tragen können? Die Palme hat vielmehr Weisheit als ein Papalagi.

    Papalagi (sprich: Papalangi) heisst der Weiße, der Fremde, wörtlich übersetzt aber der Himmelsdurchbrecher. Der erste weiße Missionar, der in Samoa landete, kam in einem Segelboot.
Die Eingeborenen hielten das weiße Segelboot aus der Ferne für ein Loch im Himmel, durch das der Weiße zu ihnen kam. – Er durchbrach den Himmel.
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