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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan
Autoren: Gayle Lynds
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dieser Serie behandelten Krisensituationen in den Zeiten des Kalten Krieges die Affäre um einen leitenden CIA-Mitarbeiter sein wird, der die Politik des Präsidenten sabotierte. Eine weitere Folge befasst sich mit einem unter den Teppich gekehrten FBI-Skandal in Zusammenhang mit einem KGB-Überläufer, der ein wahrer Meister in der Kunst der Tarnung war.
    In nur drei Jahren ist Dr. Sansboroughs Serie, die ursprünglich im lokalen Kabelfernsehen lief, zu einer Kultsendung aufgestiegen.
    In der in Kürze startenden neuen Staffel spannt uns die Psychologieprofessorin mit brisanten Details über einige der geheimnisvollsten und tödlichsten Akteure des Kalten Krieges auf die Folter – weltweit gesuchte Terroristen wie der berüchtigte Abu Nidal und weniger bekannte wie der Carnivore und der Abt, die dennoch in den Augen so mancher geradezu mythische Züge tragen …
     
    »Prima Reklame.« Liz warf ihm die Zeitschrift wieder zu.
    »Nicht nur das. Eines Tages wird dein Gesicht so berühmt sein wie das von Julia Roberts, wobei du ohnehin schon wesentlich hübscher bist.«
    »Und du redest eine Menge Stuss.« Trotzdem grinste sie dankbar, denn er war ein widerwilliger Befürworter der Serie gewesen.
    Von ihrem Büro sah man auf den Campus hinaus und auf die gezackten Gipfel der Santa Ynez Mountains weiter im Norden. Es lag so hoch, dass sie von unten nicht zu sehen war. Sie zog sich die Bluse über den Kopf und schlüpfte aus ihrer Hose.
    »Scharfer Sport-BH«, sagte Kirk. »Scharfer Tanga.«
    Sie ignorierte die Bemerkung und schlüpfte in ihre Jogging-Shorts. »Wird dir das nicht langsam langweilig? Du kommst drei-, viermal die Woche vorbei, um mir beim Umziehen zuzusehen, du und deine faulen Ausreden. Du hast einfach zu viel Zeit, Kirk. Übrigens, du hast dir diesmal nicht mal die Mühe gemacht, dir eine Ausrede auszudenken.« Sie fasste ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen und streifte ein Band darüber.
    »Gelangweilt bin ich auf gar keinen Fall. Und ich hab eine sehr gute Ausrede.« Er nahm die Füße vom Schreibtisch, stand auf und kam auf sie zu. Er war ein gedrungener Mann, Anfang vierzig, mit breiten Schultern und Ansätzen eines Rettungsrings um die Mitte, was sie allerdings eher sympathisch fand.
    »Verzieh dich.« Sie schüttelte amüsiert den Kopf und kniete nieder, um ihre Schuhe zu binden. »Ich gehe jetzt joggen.«
    »Das habe ich bereits gemerkt. In Shorts siehst du wesentlich appetitlicher aus als in der Gefängniskluft, die du beim Karate trägst.«
    Mit seinem gut gelaunten Gesicht, den Sommersprossen und dem roten Haar verstand es Kirk immer, sie aufzumuntern. Sie waren beide 1998 an die UCSB gekommen, nachdem die renommierte Aylesworth Foundation die Finanzierung zweier neuer Lehrstühle zugesagt hatte. Da sie im selben Institut arbeiteten und Singles waren, waren sie sich zwangsläufig näher gekommen und hatten sich angefreundet. Der Rest hatte sich nach und nach ergeben.
    »Dann lass deine Ausrede mal hören.« Sie sprang auf und hob die Knie, um die Muskeln zu lockern.
    »Die Semesterabschluss-Party des Dekans. Heute Nachmittag? Sie beginnt um drei. Sollen wir uns dort treffen, oder kann ich dich in meinem Wagen mitnehmen?«
    »Treffen wir uns dort.« Sie tätschelte sein Hemd und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
    Er versuchte sie zu packen, aber sie entwischte ihm.
    »Du wirst ganz schön ins Schwitzen geraten«, warnte er mit einem schelmischen Blitzen in den Augen.
    »Das ist doch der Sinn der Sache.« Sie nahm ihre Sonnenbrille und die Schirmmütze.
    Als sie die Bürotür abschloss und die Schlüssel in ihrem Hüftbeutel verstaute, ging Kirk in sein Büro. Erwartungsvoll lief sie die Treppe hinunter und in den dunstigen Sonnenschein Kaliforniens hinaus.
     
     
Paris
    Als es in Kalifornien zehn Uhr morgens war, war es in Frankreich sieben Uhr abends. In dem Moment, in dem Liz Sansborough in Santa Barbara das Institutsgebäude verließ, gingen Sarah Walker und Asher Flores elftausend Kilometer weiter Händchen haltend durch das Foyer ihres Hotels im Quartier Latin.
    Sie waren ein schönes Paar, irgendwo zwischen 35 und 40 Jahre alt. Er hatte gelocktes schwarzes Haar und ein markantes Gesicht mit der Art von wachem Blick, der nie ganz zur Ruhe kommt. Sie war groß und schlank, mit kurzem kastanienbraunem Haar. Ein dunkler Leberfleck über dem rechten lächelnden Mundwinkel verlieh ihr eine ganz besondere Note, und der kleine Finger ihrer linken Hand war krumm, Folge eines
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