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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben
Autoren: Alexandra Ivy
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senkte den Kopf, um seine Fangzähne in den Hals der Hexe zu graben. Zum Erstaunen der anderen ächzte er leise und wurde nach hinten geschleudert, während Edra sich mühevoll aufsetzte. In der Hand hielt sie das Amulett.
    »Verdammt.« Dante war bereits in Bewegung, als Edra die Hand hob, um erneut auf Viper zu zielen.
    Aber egal, wie schnell er sich auch bewegte, der mächtige Energiestoß war schneller. Dante fluchte, als er bemerkte, dass er niemals rechtzeitig ankommen würde. Doch dann machte die Shalott ohne Vorwarnung einen Satz und stürzte sich auf Viper. Daraufhin wurde sie von dem Energiestoß in den Rücken getroffen und sackte auf dem verblüfften Vampir zusammen.
    Dante wirbelte herum, um wütend die Hexe anzufunkeln, die sich unsicher zwang, sich zu erheben.
    »Du kannst mich nicht verletzen«, keuchte sie, vielleicht mehr, um sich selbst zu beruhigen, als um Dante an seine Machtlosigkeit zu erinnern.
    »Noch nicht, aber sehr bald sehen wir uns in der Hölle wieder.«
    Sie lachte wild auf. »Der Zauber hat begonnen. Niemand kann ihn jetzt noch aufhalten.«
    Dante wandte seine Aufmerksamkeit rasch wieder Abby zu. Er sah, dass sie auf dem Boden kniete. Sie stöhnte und wiegte sich vor und zurück.
    »Großer Gott... Abby.«
    »Sie kann dich nicht hören. Der Phönix hat die Herrschaft übernommen, und bald wird die Göttin der Macht freien Lauf lassen, die ich erweckt habe.« Das wilde Lachen ertönte erneut. »Sie wird dich töten, Vampir.«
    »Nein!« Mit einem Schrei stand Abby auf.
    Dante taumelte zurück, als die Macht ihrer Präsenz unvermittelt im Raum aufflammte.
    Er erkannte seine Gefährtin kaum wieder.
    Im Kerzenschein erglühte ihre blasse Haut auf eigenartige Weise, und ihre blauen Augen hatten einen leuchtend blutroten Ton angenommen, als ob hinter ihnen Flammen angezündet worden seien. Selbst ihr Haar schien durch eine unsichtbare Brise zu schweben, als sie die Arme weit ausbreitete und langsam auf die Hexe zuging.
    »Geliebte Göttin«, keuchte die Hexe, während sie allmählich auf die Knie sank.
    Dante versuchte vorzutreten, aber schrie auf, als eine Hitzewelle ihn zu Boden schmetterte. Die Luft selbst knisterte um Abby herum, was es unmöglich machte, sie zu erreichen.
    Verdammt, sie würde das Haus niederbrennen.
    Sobald es ihr gelungen war, sämtliche Dämonen zu töten.
    Angefangen mit ihm.
    Dante wehrte sich gegen die Schwärze, die ihn zu verschlingen drohte, und kämpfte sich auf die Knie.
    »Abby, du musst aufhören...«, keuchte er.
    »Nein.« Abby wandte ihre Aufmerksamkeit nicht von der knienden Hexe ab. »Das hier muss jetzt aufhören.«
    Zum Teufel. Er konnte sich nicht bewegen. Er konnte absolut nichts tun.
    »Abby.«
    Abby erreichte die ältere Frau und streckte die Hand aus. »Aufstehen.«
    »Ja.« Ungeschickt stand die Hexe auf. Auf ihrem Gesicht war ein schmeichlerischer Ausdruck zu erkennen. »Ich habe so lange gewartet, um in deinem Glanze zu schwelgen. Um das ganze Wunder deiner Macht zu erleben.«
    »Du sollst meine Macht zur Gänze erleben, Edra.«
    Die Worte drangen aus Abbys Mund, aber die Worte gehörten nicht zu ihr. Sie war vollkommen von dem Geist in ihrem Inneren verschluckt worden.
    »Gepriesen sollst du sein, Gebieterin. Gepriesen sollst du sein.«
    Von dem lodernden Feuer in Abbys Augen in dessen Bann gezogen, trat die Hexe langsam vor. Dante runzelte die Stirn, als Abby ihre Arme um die Frau schlang. Was zum Teufel führte der Phönix im Schilde?
    Er hörte, wie hinter seinem Rücken Viper und die Shalott aufstöhnten, aber er wandte den Blick nicht von Abby ab, die ihre Augen schloss und den Kopf nach hinten neigte.
    Einen Moment lang geschah überhaupt nichts.
    Es gab nur die pulsierende Schwärze, die gierig mit dem Versprechen des Todes nach ihm griff. Und dann, scheinbar aus dem Nichts, gab es eine heftige Explosion.
    Dante wurde nach hinten geschleudert, um mit großer Wucht an einer mit glitschigem Schimmel bedeckten Wand zu landen.
    In seinen Ohren klingelte es, und er war sich ziemlich sicher, dass sein Gehirn nicht mehr existierte. Aber erstaunlicherweise war er nicht tot.
    Zumindest noch nicht.
    Er schüttelte den Kopf, um den Nebelschleier abzuschütteln, und durchsuchte verzweifelt den dichten Rauch, der den Raum erfüllte, mit seinen Sinnen. Eine heftige Angst loderte in ihm auf, als er bemerkte, dass die immer weiter vorrückende Dunkelheit vom Feuer verzehrt worden war.
    Noch beängstigender war die Tatsache, dass die Leine, die ihn
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