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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben
Autoren: Alexandra Ivy
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Sie es, die Kehle eines unschuldigen jungen Mädchens aufzuschlitzen?«, fragte Abby. Sie war entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Frau so wütend war, dass sie Abbys seltsame Zuckungen nicht bemerkte.
    »Ihr Tod wird einem höheren Ziel dienen.« Es war kein Funken von Reue in der Hexe zu erkennen. »Das ist ein Schicksal, nach dem wir alle streben sollten.«
    »Ich habe bemerkt, dass Sie sich nicht selbst als Opfer zur Verfügung gestellt haben.«
    Der Pokal zitterte in Edras Händen. »Halt bloß den Mund, du dreckige Hündin. Du wurdest durch einen Vampir befleckt. Du bist es nicht wert, als Kelch zu dienen.«
    »So ein Pech. Ich bin alles, was Sie haben.«
    »Nur zu bald werde ich dich Respekt lehren, so wie ich Selena Respekt lehrte.«
    Abby wand sich immer weiter hin und her.
    »Das haben schon brutalere Typen als Sie versucht.«
    Einen kleinen Moment lang dachte Abby, sie habe es vielleicht zu weit getrieben. Das fiebrige Glitzern in den Augen der Hexe hatte sich verdüstert und war zu reiner Wut geworden. Sie fletschte die Zähne.
    Die Versuchung zu sagen: »Zum Teufel damit, die Welt zu retten - ich bestrafe diese Hündin nun so, wie sie es verdient«, war stark in Edra. Aber sie schüttelte sie mit einem Schauder ab und zog sich ein Stück zurück, wahnsinnig, wie sie war.
    »Nein. Du wirst mich nicht ablenken. Nicht jetzt.«
    Sie griff in die Tasche ihrer Robe und zog einen kleinen Metallgegenstand heraus.
    Abby runzelte die Stirn. Nach all den schrecklichen Dingen, die sie in den vergangenen Tagen erlebt hatte, erwartete sie schon fast, dass die Hexe ein Messer, eine Schlange oder zumindest ein Zauberkaninchen herauszog.
    Das kleine Amulett wirkte erstaunlich harmlos.
    Zumindest, bis es ihr mitten auf die Brust gelegt wurde.
    Zuerst passierte überhaupt nichts. Es war nur ein Gefühl der Kälte, das ihren Körper überlief. Aber dann, gerade als sie anfing zu hoffen, dass das Stück Eisen seinen Zweck nicht erfüllte, begann ein Rauchgeruch die Luft zu erfüllen.
    Abby schrie auf, als das Amulett sich mühelos durch den dünnen Stoff ihres Hemdes brannte und ihre Haut berührte.
    Das Metall brannte sich in die Haut ein, und es war nicht sicher, dass es anhalten würde, bevor es bei ihrem Herzen angelangt war.
    »Was machen Sie da?«, keuchte sie und strengte sich an, um den Dolch aus seiner Scheide zu befreien. Mittlerweile war es ihr gleichgültig, ob die Hexe bemerkte, was sie tat, oder nicht. Wenn sie sich nicht befreien konnte, würde der Zauber gewirkt werden, oder sie würde sterben müssen.
    Keines von beidem war annehmbar.
    Glücklicherweise schloss Edra die Augen, als sie den Pokal direkt über das Amulett hielt.
    »Das Amulett wird mir dabei helfen, auf die Macht des Phönix Anspruch zu erheben«, murmelte sie.
    »Hören Sie auf, es verbrennt mich!«
    Die alte Frau begann leise zu singen, und durch den Schmerz hindurch, der in ihrem Körper brannte, konnte Abby spüren, wie der Geist in ihrem Inneren sich regte.
    Verbissen strengte sich Abby an. Es gelang ihr, den Dolch zu befreien, aber ihr Arm war immer noch gefesselt.
    Lieber Gott, sie würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen.
    Sie holte tief Luft und schrie aus Leibeskräften.
    »Dante!«
    Dante, der sich bereits auf der Treppe befand, bewegte sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit, um in den Keller zu gelangen.
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er Abby entdeckte, die an den Marmortisch gefesselt war. Die Hexe hielt sich in ihrer Nähe auf. Selbst aus einiger Entfernung konnte er den Gestank von verbranntem Fleisch ausmachen.
    »Abby...«
    »Dante, sie führt den Zauber durch.«
    »Die Bestie.« Edras Augen öffneten sich, um Dante mit fiebrigem Blick zu durchbohren. »Ich hätte wissen müssen, dass du nicht so leicht zu töten bist. Nun, keine Angst. Dieses Mal werde ich nicht so sorglos sein.«
    »Halt!«, knurrte Dante, als er Viper und die Shalott in seinem Rücken spürte.
    »Wir können es nicht zulassen, dass sie das Ritual zu Ende bringt«, meinte Viper mit eisiger Stimme.
    »Es gibt da eine Barriere.«
    Viper fluchte in einer uralten Sprache. »Ich hasse Magie.« Er drehte der Shalott den Kopf zu. »Wie sieht es mit dir aus? Kannst du den Zauber brechen?«
    Die Dämonin schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Dante biss die Zähne zusammen. Er hatte das Bedürfnis, frustriert aufzuheulen. Oder jemanden zu töten.
    Abby so nahe zu sein, ohne sie erreichen zu können, war unerträglich.
    Er lief an der Barriere entlang
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