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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben
Autoren: Alexandra Ivy
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er. Mit einem Nicken steuerte sie durch den Gang auf etwas zu, wovon er hoffte, dass es der Zugang zur Treppe war.
    Als sie sich der Küche näherten, wurde sie jedoch langsamer und warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Vor uns wird Magie angewendet.«
    Dante nickte grimmig. Er beugte sich herunter, um die Dolche aus seinen Stiefeln zu ziehen. Er hätte eine Pistole von den Wachtposten mitnehmen können, die er gefangen genommen hatte, aber das Letzte, was er wollte, war, dass irgendein neugieriger Nachbar die Polizei rief.
    Er bezweifelte, dass die Freunde und Helfer aus Chicago sich würden überzeugen lassen, dass zwei Vampire und eine Dämonin die Guten waren.
    Als er in die Küche schlüpfte, glitt Dantes Blick über den Kreis der Hexen, die Viper soeben mit einem Bindungszauber festhielten. Der ältere Vampir knurrte vor Zorn und wehrte sich mit aller Kraft, aber es war deutlich zu erkennen, dass er momentan in der Falle saß.
    Zum Glück stellten seine Bestrebungen sicher, dass die Hexen Dantes Annäherung nicht bemerkten. Ihre gesamte Kraft war erforderlich, um Viper gefangen zu halten.
    Dante war gezwungen anzuhalten, da er bestimmen musste, welche der Frauen ihn an der Leine gehalten hatten. Er erschrak für einen kurzen Augenblick, als ein verschwommener Fleck an ihm vorbeischoss und die Shalott sich auf die Hexe stürzte, die ihr am nächsten stand. Es folgte ein lauter Schrei, dem sehr bald ein weiterer folgte, als Dante seinen Dolch einer murmelnden Hexe in den Rücken schleuderte.
    Als die Hexen mit einiger Verspätung die Gefahr erkannten, drehten sie sich um, um ihrer neuesten Bedrohung ins Gesicht zu sehen, und der Zauber geriet ins Stocken. Dante drängte vorwärts. Viper lächelte in boshafter Erwartung.
    Letzten Endes war der Kampf kurz und brutal. Die älteren Hexen starben durch die Hand Vipers und der Shalott, während Dante seine Zauberkräfte bei den jüngeren Hexen anwendete. Nun saßen sie zusammengekauert auf dem Boden, versorgten ihre Verletzungen und warteten gehorsam auf Dantes Befehle.
    Sein eiliges Vorgehen hatte eine vernichtende Wirkung gehabt, und er hatte mit Leichtigkeit ihren Geist gebrochen. Sie konnten ohne seine Erlaubnis nicht einmal aufstehen.
    Dante holte seinen Dolch zurück und wischte das Blut ab, bevor er ihn wieder einsteckte.
    Als er sich erhob, sah er, wie Viper langsam auf die Dämonin zuging. In den Augen des älteren Vampirs glitzerte ein gefährliches Feuer.
    »Ah, die Shalott«, murmelte Viper mit samtweicher Stimme. »Sehr schön.«
    Die Dämonin wich zurück, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand, und streckte warnend eine Hand aus.
    »Zurück!«
    Viper lachte leise. »Ich 'werde dir nichts antun.«
    Die Shalott warf ihre lange Mähne aus rabenschwarzen Locken nach hinten. Dante unterdrückte bei der unbewusst provokanten Geste ein Stöhnen. Im Augenblick, während der Blutrausch noch heiß schwelte, wäre die Dämonin besser damit bedient, die Rolle eines passiven Opfers zu spielen, als Viper direkt herauszufordern.
    »Ja, das höre ich oft«, spottete sie. »Normalerweise unmittelbar bevor mir jemand etwas antut.«
    Es war nicht weiter überraschend, dass Viper vorwärtsstrebte und Dante ihm hastig auf dem Fuße folgte.
    Verdammt, sie hatten keine Zeit für solche Dummheiten.
    Während er überlegte, wie viel Gewalt wohl notwendig wäre, um den entschlossenen Vampir aufzuhalten, taumelte Dante hinter Vipers breitem Rücken her. Doch plötzlich hielt dieser abrupt an und witterte.
    »Ein Mensch«, stieß er hervor.
    Die Shalott starrte ihn an. »Wie bitte?«
    »Du bist ein Bastard.«
    Ohne Vorwarnung stürzte sich die Dämonin auf Viper und brachte ihn zu Fall. Dann setzte sie sich auf seine Brust.
    »Treib es nicht zu weit, Vampir«, knurrte sie.
    Viper lachte, als er sich drehte, um sie auf den Boden zu werfen und sie mit seinem größeren Körper unten zu halten.
    »Mute dir nur nicht zu viel zu, Mensch.«
    Dante hatte genug Geduld bewiesen. Sein gesamter Körper vibrierte, so groß war seine Sehnsucht danach, Abby zu finden und sie aus dem Haus zu bringen.
    »Kämpfen wir nun gegen die Hexen oder gegeneinander?«, fragte er scharf.
    Viper nickte, erhob sich mit einer fließenden Bewegung und zog die widerwillige Shalott hoch.
    »Wir müssen unser Spiel später beenden, Schatz«, murmelte er, während er direkt auf die Tür zuging, die in der Vorratskammer verborgen war. »Zuerst kommt die Arbeit, fürchte ich.«
     

Kapitel 25
    Sie bedauerte es sehr,
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